- Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im Rückspiegel sieht - dottore, 08.11.2006, 16:05
- Die dt. Unternehmensbesteuerung erfordert geradezu hohe Verschuldung - Ecki1, 08.11.2006, 16:27
- Re: Ja, aber dann geht der Totentanz erst richtig los - dottore, 08.11.2006, 17:38
- Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 10:25
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - dottore, 09.11.2006, 19:18
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 22:19
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - dottore, 09.11.2006, 19:18
- Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 10:25
- Re: Ja, aber dann geht der Totentanz erst richtig los - dottore, 08.11.2006, 17:38
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im Rückspiegel sieht - x Thomas, 09.11.2006, 09:13
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im Rückspiegel sieht - klingonenjoerg, 09.11.2006, 17:36
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im Rückspiegel sieh - dottore, 09.11.2006, 19:05
- Die dt. Unternehmensbesteuerung erfordert geradezu hohe Verschuldung - Ecki1, 08.11.2006, 16:27
Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im Rückspiegel sieht
-->Hi Dottore (et al.),
Da haben Sie ja wieder eine debitistische Perle mit Fa. Schefenacker aufgetan. Waehrend eines kurzen Aufenthalts in Deutschland habe ich mich mit einigen Ihrer Buecher versorgt und muss sagen, dass ich schon beeindruckt bin. Fuer mich war immer die grosse Frage, warum es die"lange Welle" a la Kondratieff gibt und warum sie sich immer wieder wiederholt. Der Debitismus gibt mir da eine hinreichende Erklaerung. Ausserdem erklaert er mir auch noch besser als die oesterreichische Schule, warum freiere Gesellschaften sich dynamischer entwickeln und laenger ueberleben. Ganz wichtig und praktisch als Sahnehaeubchen oben drauf ist mir die Erklaerung was am zyklischen Ueberschuldungs-Ende des Wirtschaftskreislaufes geschehen muss, um ein Wiederabrutschen in"dark ages" zu vermeiden - und das es immer eine Gefahr in diese Richtung gleichwohl gibt.
Vielleicht trage ich hier Eulen nach Athen, aber ich wuerde gerne darauf hinweisen, dass eine"Goldene Loesung ex-ante" m.E. nicht funktionieren kann. Die Kehrseite der Verschuldung sind ja die Investitionen, und die der Ueberschuldung die Ueberinvestitionen. Daher sollte jede Regierung/ZB darauf achten, dass in der finalen Deflation erst genuegend Ueberinvestitionen liquidiert sind, bevor sie die Waehrung abwertet gegen Gold. Das ist dann natuerlich eine sehr haessliche Zeit mit Massenarmut und -arbeitslosigkeit, aber ganz ohne geht es m.E. nicht. Auf der anderen Seite sollte man nicht zu lange Warten, da dann das Risiko von unruhen, Buergerkriegen, Kriegen und inhumanen Diktaturen zu gross wird. (Wenn man den diese Dinge ueberhaupt so feinsteuern kann.)
Es ist m.E. auch ein ganz schlechtes Zeichen wenn Regierungen/ZBs ihr Gold verkaufen. Das bedeutet, dass sie das ganze nicht verstanden haben und sich selber die goldene Loesung verbauen oder zumindest erschweren. Der Goldaufwertungs-"Gewinn" wird dann ja geringer und sie muessen evtl. zur Gold-Konfiskation uebergehen. Je mehr der Gewinn beim Staat ausschliesslich verbleibt, desto lauer der Aufschwung, s. FDR/USA 1933.
Was mir an der gegenwaertigen Schlussphase im debitistischen Wirtschaftssytem weltweit auffaellt ist die doch sehr inflationaere Deflation. Im Gegensatz zu den spaeten 20er und 30er Jahren haben wir eine sehr starke monetaere Inflation und von meinen Marktstudien schliesse ich auf z.B. weiter dauerhaft steigende Agrarrohstoffpreise, ganz im Gegensatz zu vor 70-80 Jahren. Es ist keine Frage, dass Industriegueter auf der anderen Seite und insbesondere Assetpreise stark leiden werden, wenn das auch im Moment noch nicht so sichtbar ist fuer mich. Ich tippe tendenziell darauf, dass die goldene Loesung diesmal frueher gezogen wird als in der Grossen Weltwirtschaftskrise.
In diesem Zusammenhang ist auch die alttestamentarische Loesung (Buch Deuteronimium) interessant, wonach in Israel alle Schulden alle 70 Jahre komplett vergeben werden mussten.
Um Kommentare und Kritik wird gebeten.
Danke, Joerg
P.S. Ich habe besonders die abgebildeten"Bonbons" von Regierungs-Dekreten, das man die Staatsfinanzen nicht mehr diskutieren darf und von Finanzministern die"vom Goldmachen" schwadronieren, genossen. Weshalb wohl in unserer Zeit Statistiken"hedonisiert" werden und M3 nicht mehr berichtet wird? - Will da wohl jemand den Keynsianischen Traum vom heimlichen Inflationieren ausleben? - Honi soit qui mal y pense.

gesamter Thread: