- Die asiatischen"Devisenreserven" - wer schläft da schlecht? - dottore, 09.11.2006, 18:26
- Re: Die asiatischen Exportnationen müssen diesen Hebel doch finanzieren - Theo Stuss, 09.11.2006, 18:52
- Re: Währungsreserven = Resultat von WK-Manipulationen - dottore, 10.11.2006, 12:39
- Re: Die asiatischen"Devisenreserven" - wer schläft da schlecht? - klingonenjoerg, 09.11.2006, 19:12
- Re: Kann nicht gelingen - Theo Stuss, 09.11.2006, 19:53
- Gelingt doch schon. - eesti, 09.11.2006, 22:53
- optimistisch?! - Elmarion, 10.11.2006, 08:47
- Die pessimistische Version wollte ich nicht schreiben. (o.Text) - eesti, 10.11.2006, 10:12
- Bürgerkrieg - kosh, 10.11.2006, 11:40
- optimistisch?! - Elmarion, 10.11.2006, 08:47
- Gelingt doch schon. - eesti, 09.11.2006, 22:53
- China - der taumelnde Riese - bernor, 09.11.2006, 22:53
- Re: China - der taumelnde Riese - klingonenjoerg, 10.11.2006, 04:58
- Re: China - der taumelnde Riese - kosh, 10.11.2006, 11:59
- Re: Kann nicht gelingen - Theo Stuss, 09.11.2006, 19:53
- Re: Die asiatischen Exportnationen müssen diesen Hebel doch finanzieren - Theo Stuss, 09.11.2006, 18:52
China - der taumelnde Riese
-->Die asiatischen LAender versuchen dies nun zu kopieren. Sie liefern riesige Guetermengen nach USA gegen Bezahlung in US$ und dann zetztlich recyled zu US-Bonds, Notes & Bills. Der Wert dieser Bezahlung ist auch mehr als fraglich und es ist wohl allen Beteiligten klar, dass via Abwertung/Inflation der Gegenwert des Zahlungsmittels US$&Staatsanleihen mehr oder weniger gegen Null gehen wird oder sogar faktisch schon ist. Dennoch wird fleissig weiter geliefert.
Was die Asiaten sich wohl erhoffen ist der gleiche Effekt wie USA 1950, dass sie die technologisch beste Fertigung weltweit aufgebaut haben und dann"irgendwie" den Switch zu einer eigenstaendigen und unabhaengigen Binnenwirtschaft schaffen, so wie die USA den Switch von der Kriegswirtschaft zur Friedenswirtschaft hinbekamen und zugleich die weltwirtschaftliche Nummer 1 zu werden.
Ich bin mir nicht sicher ob das auch so gelingen kann, das Beispiel USA zeigt aber das es geht.
Das geht in China (& anderen asiatischen Ländern) leider nicht (mehr):
Die Verschuldungskapazität bzw. -bereitschaft ihrer westlichen Abnehmer (Konsumenten in den USA & Europa) ist fast ausgeschöpft, die inländische noch längst nicht soweit; dies nicht zuletzt deswegen, weil"Eigentum" in China (bei diesem Beispiel bleiben wir jetzt mal) noch immer nicht im Sinne westlicher Eigentumsordnungen"garantiert", faktisch also noch Staatseigentum ist (danach abgestuft, welches"Eigentum" der chinesische Staat mit welcher Priorität als schutzwürdig ansieht - dasjenige der"Umwelt", Bäume, Flüsse etc., bekanntlich am allerwenigsten) - nur weil die Chinesen heute in schicken westlichen Anzügen an Stelle der alten Mandarin- & Mao-Kluft herumlaufen, muß man nicht meinen, daß sie auch"westlich" denken & handeln.
Die chinesische Wirtschaft"expandiert" daher nicht wegen wachsender Verschuldung ihrer Abnehmer (so wie einst die USA & andere Westler), sondern praktisch allein vom Lohngefälle Westen --> China - das freilich infolge des Transfers von Arbeitsplätzen nach China und damit der gleichzeitigen Senkung des westlichen Lohnniveaus bzw. der"Kaufkraft" der nunmehr vermehrt arbeitslosen Abnehmer (dem zusätzlich durch den Energie- & Rohstoff-"Hunger" Chinas das Überleben erschwert wird) immer geringer ausfallen und schließlich bei Null landen wird.
Bleibt noch der"Fluch des technischen Fortschritts" zu erwähnen: Chinesische Textilarbeiter z. B. machen ja nicht mehr auf den Uralt-Maschinen unserer Vorfahren rum, sondern auf moderneren, wodurch eben weniger Arbeiter als bei uns vor ca. 50 - 150 jahren benötigt werden - wo sollen dann die vielen Arbeitssuchenden vom Lande, die immer massiver in die Städte drängen ( derzeit ca. 200 Mio"Wanderarbeiter" vom Lande, dort Arbeitslosigkeit i.H.v. ca. 30%) noch unterkommen?
Bezeichnend auch, wie schnell in einem Segment der chinesischen Produktion, sobald begonnen, Weltmarktanteile von über 90% (so auch bei PC-Tastaturen und -Mäusen), also praktisch Sättigungsgrade, erreicht werden.
Blickt man zum Schluß noch auf die desolate und sich zuspitzende Umweltsituation (siehe zuletzt Dottores BILD-Beitrag dazu), die - selbst unter dem Aspekt, daß die Chinesen bereit sind, hier für ihr Überleben (und auch für etwas Wohlstand) vieles mehr als die westlichen"Weicheier" in Kauf zu nehmen - zusätzlich zum Energie- & Rohstoffproblem den"Standort China" auf Dauer massiv gefährdet.
Napoleons Spruch, daß China ein schlafende Riese sei, der, einmal erwacht, die Welt"erzittern" ließe, hat sich durchaus bewahrheitet: sowohl das Zittern vor einer kommenen chinesischen Wirtschafts-& Militär-Großmacht als (demnächst) auch davor, daß der taumelnde, in der Tat fehlallokalisierte"Welt-Produzent" in nicht allzuferner Zeit vom zuletzt immer schmaler gewordenen Grat abstürzen könnte.
Gruß bernor

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