- TV-Tipp für alle Geschichtstitanen &solche die es noch werden wollen, nach 45! - prinz_eisenherz, 16.11.2006, 09:17
TV-Tipp für alle Geschichtstitanen &solche die es noch werden wollen, nach 45!
-->Sendetermin: Am Donnerstag, 16. November, um 23.45 Uhr und am Freitag, 17. November, um 0.10 Uhr im ZDF.
*****************************************************
Sollte Löwenthal sterben?
Liebe JF-Leser,
das ZDF bringt in dieser Woche eine zweiteilige Dokumentation, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.Als Gerhard Löwenthal 1988 als Leiter des legendären"ZDF-Magazin" abtreten mußte, knallten in Ost-Berlin bei der Stasi die Sektkorken. Wie in der jetzt vom Journalisten Christhard Läpple akribisch recherchierten Dokumentation"Die Feindzentrale" gezeigt wird, hat die Stasi Löwenthal von Anfang an fanatisch bekämpft wie keinen zweiten Westjournalisten.
Die FAZ schrieb gestern vorab zu dieser Fernsehdokumentation:
"Das ZDF wartet in dieser Woche mit einem großen Zeitdokument auf. Es ist ein Muß für alle, die sich für die jüngere deutsche Geschichte und die deutsche Gegenwart interessieren. Auch wenn es erst kurz vor Mitternacht beginnt: Was der ZDF-Redakteur Christhard Läpple in zweijähriger Sisyphusarbeit recherchiert hat, ist eine journalistische Ausnahmeleistung. Dies um so mehr, als Läpple, der stellvertretende Chef des Kulturmagazins „aspekte“, sich in seiner zweiteiligen Dokumentation „Die Feindzentrale“ mit seinem eigenen Sender und den eigenen Kollegen beschäftigt."
Sendetermin: Am Donnerstag, 16. November, um 23.45 Uhr und am Freitag, 17. November, um 0.10 Uhr im ZDF.
Die Uhrzeit ist eine Frechheit und zeigt, wie schwer sich das ZDF tut, Löwenthal Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Schalten Sie dennoch ein.
********************************************************************
Eisenherz:
Das ist wohl wahr, aber kein Zufall. Das hat Methode. Im Hauptprogramm, zur besten Sendezeit, wechseln sich in schneller Reihenfolge ab:
Ein Kessel Buntes, der Holocaust.
Ein Kessel Buntes, Lagerrundfahrt durch Auschwitz.
Ein Kessel Buntes, ein Lagerinsasse wird exumiert und berichtet aus seinem Leben.
Ein Kessel Auschitz, der bunte Holocaust.
Ein bunter Wachturm, der Kessel von Theresienstadt
....., oh, jetzt bin ich aber arg durcheinandergeraten, bei dieser schnellen Reihenfolge der Abendunterhaltung im Deutschen Fernsehen, bei den Ã-ffdnetlich Rechlichen.
*********************************************************************
Und wenn Sie es noch nicht haben: Bestellen Sie sich Gerhard Löwenthals Lebenserinnerungen"Ich bin geblieben”, die exklusiv bei der Edition JF 2006 in Neuauflage erschienen ist.
Gerhard Löwenthal schildert hier aus seiner Sicht sein Überleben der braunen Diktatur in Deutschland und seinen jahrzehntelangen publizistischen Kampf für die Opfer kommunistischer Unterdrückung und gegen die Verharmlosung der roten Diktatur.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Stein
Chefredakteur
***************************************************************
Inhalt aus TV - Genial kopiert:
Do 16.11 23:45 (ZDF)
Die Feindzentrale
Dokumentation
Autor: Von Christhard Läpple
"Mein Auftrag war es, Menschen für die DDR zu gewinnen", sagt Christina Kanyarukiga.
Die junge Journalistin arbeitete in den 80er Jahren in der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte von Guido Knopp. Was erst jetzt entdeckt wurde: Sie war eine eingeschleuste"Kundschafterin" und lieferte als Agentin"Swantje" vertrauliche Informationen aus Mainz an ihre Führungsoffiziere in der DDR.
Die Geschichte von Christina Kanyarukiga alias"Swantje" erzählt von einem deutschen Doppelleben im Kalten Krieg. Fast ein Jahrzehnt lang spionierte die Frau, die heute in Hamburg lebt, unerkannt für das Ministerium für Staatssicherheit. Die zweiteilige Dokumentation"Die Feindzentrale" zeigt, wie Ost- Berlin versuchte, mit gewaltigem Aufwand an Personal und Material das ZDF zu kontrollieren und zu beeinflussen.
Die Staatssicherheit gab dieser geheimen Operation den Decknamen"Bagage". Über 200 inoffizielle Mitarbeiter setzte die Stasi im Kampf gegen das ZDF ein. Der Mainzer Sender geriet vom ersten Tag seiner Gründung an ins Visier der Ost-Berliner Spionage. Günter Scheer, ein langjähriges Fernsehratsmitglied, beschaffte als inoffizieller Mitarbeiter viele vertrauliche Informationen aus der Chefetage.
Zum ersten Mal spricht der Top-Spion Ost-Berlins über seine Motive. Rainer Wagner, ein Museumsdirektor aus Weimar, entwickelte sich als IM"Partner" zu einem der erfolgreichsten Spitzel im ZDF-Büro in Ost-Berlin. Auch er steht nach seiner Enttarnung offen Rede und Antwort. Ein westdeutscher ZDF-Kameramann hatte drei Jahrzehnte lang für Ost-Berlin gearbeitet.
Dieser Informant mit dem Decknamen"Goslar" plauderte gegen Honorar und Quittung über Banales und Brisantes aus dem Sender. Bereits ein halbes Jahr vor dem Sendestart 1963 organisierte er für die Stasi eine bis dahin unveröffentlichte Personalliste aller ZDF- Führungspositionen.
Ausführlich geht die Dokumentation auf die Fälle der ZDF- Korrespondenten Dietmar Schumann und Michael Schmitz ein. Durch die Ã-ffnung der Rosenholz-Dateien wurde bekannt, dass beide Journalisten vom Ost-Berliner Geheimdienst bis zur Wende 1989 als geheime Quellen der DDR-Auslandsspionage geführt wurden. Gezeigt wird ebenfalls, wie gezielt die Staatssicherheit gegen das ZDF-Korrespondentenbüro in der DDR vorgegangen ist.
Wiederholt verschafften sich Spezialkommandos dort Zutritt. Die Büros waren verwanzt, der Eingang wurde mit versteckten Kameras überwacht. Jeder Anruf, jeder Brief, jeder Besucher wurde erfasst. Stasi-Minister Erich Mielke wollte genau wissen, welche DDR-Bürger mit welcher Absicht Kontakt zu der"Feindzentrale ZDF" aufnahmen. Gegen 672 DDR- Bürger wurde im Zusammenhang mit der"Akte ZDF" strafrechtlich ermittelt.
Stellvertretend schildert die Dokumentationsserie das Schicksal von Wilma Reuß. Die Ost-Berlinerin war wegen"staatsfeindlicher Hetze" zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil sie sich 1978 vertrauensvoll an das ZDF wandte, um im Westen Texte zu veröffentlichen. Dazu kam es nie....

gesamter Thread: