- Deutsche müssen endlich wieder töten - MI, 17.11.2006, 12:20
- Re: Deutsche müssen endlich wieder töten - Doomsday, 17.11.2006, 12:30
- Re: Deutsche müssen endlich wieder töten - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 15:49
- Re: Kanadische Soldaten getötet, Deutsche greifen nicht ein - moneymind, 17.11.2006, 16:06
- Re: Background - moneymind, 17.11.2006, 16:11
- Re: Ein Schelm, der Pöhses dabei denkt - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 16:48
- Re: Blähungen im Vatikan - moneymind, 17.11.2006, 17:50
- Re: Blähungen im Vatikan - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 18:45
- Re: Blähungen im Vatikan - moneymind, 17.11.2006, 20:13
- Re: Blähungen im Vatikan - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 22:29
- Re:"Verclaudiarothung" - LOL (o.Text) - - Elli -, 18.11.2006, 11:58
- Re: Blähungen im Vatikan - Update gefällig? - nereus, 18.11.2006, 13:09
- Re: Blähungen im Vatikan - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 22:29
- Re: Blähungen im Vatikan - moneymind, 17.11.2006, 20:13
- Re: Blähungen im Vatikan - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 18:45
- Du Schelm Du - kosh, 17.11.2006, 18:27
- Re: pöhse daneben - moneymind, 17.11.2006, 20:37
- Pöhse danebengelesen - - MausS, 17.11.2006, 21:19
- Rechtssystem und Eigentum - Tulpenblase, 18.11.2006, 10:32
- Re: pöhse daneben - kosh, 18.11.2006, 16:27
- Re: pöhse daneben - moneymind, 17.11.2006, 20:37
- Re: Tja wer Hefe in eine Jauchegrube wirft, soll sich nicht wundern... - Worldwatcher, 17.11.2006, 22:54
- Re: Blähungen im Vatikan - moneymind, 17.11.2006, 17:50
- Re: Schreckgespenst(?) - MI, 17.11.2006, 18:22
- Re: Wespennest: reinstechen oder zuschauen? - moneymind, 17.11.2006, 21:04
- Re: Schreckgespenst(?) - objektive Unmöglichkeit - Baldur der Ketzer, 17.11.2006, 22:51
- Passend zum Eingangsposting - Tulpenblase, 18.11.2006, 11:40
Re: pöhse daneben
-->Hallo moneymind
Mit den Massnahmen der Amis ist das so eine Sache. Gäbe es einen Nobelpreis für Realpolitik, wäre Kissinger wohl ein Kandidat, welcher die Ehre gleich mehrmals hintereinander verdient hätte.
Zunächst, wenn Du zitierst, wäre es schön, wenn Du das korrekt tust.
> Was wenn die Geburtenrate (in Palästina, Irak und Afghanistan) hoch ist...
Es ist schon schwierig genug zu verstehen, wer was wann wie gemeint hat. Es fällt mir dagegen recht leicht zu zeigen, was ich geschrieben habe:
>> Was wenn die Geburtenrate hoch ist...
Es ist mir bewusst, dass man annehmen kann, dass ich es so gemeint haben könnte, wie Du es mir untergeschoben hast, aber bitte schieb diese Annahme nicht direkt in ein Zitat, oder schreib dazu eine Formel wie"Anmerkung moneymind", so dass jeder versteht, dass diese Interpretation von Dir kommt.
Zu Deinen Fragen:
> Hm, du meinst, die USA hat dort die Geburtenraten hochgetrieben?
Ich meine eigentlich, kurz gefasst, dass der Westen insgesamt die Geburtenrate hochhält, indem er (nicht nur in Palästina, Irak, Afghanistan) die Bevölkerungen niederhält. Der Zshg. zwischen Armut und hoher Geburtenrate ist recht gut untersucht, der beschränkte Zugang armer Bevölkerungen zu westlichen Märkten seit Jahren arg kritisiert. In diesem realpolitischen Ränkespiel nehmen die USA die Führungsrolle ein.
> Sie fühlten sich also durch wachsende Bevölkerungen bedroht, hatten folglich wohl ein Interesse, zu einer Senkung der Geb-Raten beizutragen.
Ich habe das so gelesen: Die USA fühlen sich primär durch höhere Rohstoffpreise bedroht und begründen das mit dem Druck wachsender Bevölkerungen als Folge unzureichender Bevölkerungskontrolle durch die USA selbst. Interessanterweise wird das Memorandum folgendermassen zitiert:
-... Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle...
Wer will, kann das als direkte Massnahmen zu Senkung der Geburtenraten lesen, der Interpretationsspielraum ist hier sicherlich gross. Buchstabentreu gelesen wollen die USA lediglich die Bevölkerungen kontrollieren, zum Zwecke der Sicherung nationaler US-Interessen. Konkret beschränken sich die USA tatsächlich genau darauf, Bevölkerungen zu kontrollieren, nicht deren Geburtenraten. Wenn von Druck ihrer wachsenden Bevölkerung die Rede ist, kann man diesem Druck auch auf andere Weise begegnen, als die Wachstumsrate zu senken. Man kann hohe Bevölkerungsdichten in Kauf nehmen und mehr noch, man diese zu seinem eigenen Vorteil nutzen, insbesondere dann, wenn diese Bevölkerungen unzufrieden sind, gespalten und sich gegenseitig in Schach halten. Voraussetzung dazu ist vereinfacht gesagt weitverbreitete Armut, welche durch eine schwache Wirtschaft aufrechterhalten oder erreicht wird. Genau dazu sind die USA vortrefflich in der Lage, nämlich aus der Ferne die Wirtschaft von Staaten auf tiefem Niveau zu halten. Je tiefer die Kaufkraft in einem Staat, desto höher der Wert der ebenfalls im Zitat genannten Ausgaben. Die USA versetzen sich durch ihre Massnahmen in die Lage, mit"einer Hand voll Dollar" ganze Volkswirtschaften zum Spielball ihrer Interessen zu machen.
Leute wie Kissinger beherrschen dieses Spiel beinahe perfekt. Indem sie Staaten paketweise von wirtschaftlicher Prosperität ausschliessen, schaffen sie realpolitischen Spielraum. Besonders anschaulich in Gegenden, wo sich geostrategische Fragen der Energie- und Rohstoffversorgung aufschaukeln und mit lokalen Interessen kollidieren. Aus realpolitischer Sicht stellt sich die Aufgabe so dar: man schafft Voraussetzungen für Win-Win-Situationen, man sorgt also dafür, dass man jederzeit bequem die Richtung wechseln kann.
Ungelegen kommt den USA dabei, dass realpolitische Konstellationen nicht ewig halten. Die USA wollen zwar langfristig denken, werden aber meist kurz- bis mittelfristig von der Realität eingeholt. ZB. führen Massnahmen zur Bevölkerungskontrolle wie sie von den USA praktiziert werden geradewegs zu hohen Geburtenraten. Multimedial globaldramatisch wird's immer erst dann, wenn die Einheimischen andere Vorstellungen von ihrer Zukunft haben (Vietnam, Irak, Iran). Für die Realpolitik spielt das solange keine Rolle, als man die Zügel in der Hand halten kann. Wenn der Druck durch Bevölkerungswachstum jedoch ausser Kontrolle gerät, kommt meist die Ultima Ratio ins Spiel, die Inszenierung von Kriegen. Vorzugsweise lässt man die Bevölkerungen gegen sich selbst antreten, in diesem Forum schon lange als Stellvertreterkriege entlarvt. Im Fall des Irak hat das nicht geklappt, darum mussten die USA auch persönlich runter, hat aber auch nicht geklappt. Realpolitisch läuft es im Nahen bis Mittleren Osten für die USA eben nicht mehr so, wie sie es gerne hätten. Es sind andere, ebenfalls realpolitisch agierende Konkurrenten aufgetaucht, deren Potential von Jahr zu Jahr wächst.
> Diese Maßnahmen haben sich bekanntlich auf die Förderung eines GeburtenRÜCKgangs gerichtet (Verhütungsmittel verfügbar machen, Frauenrechte fördern).
Wie US-regierungstreue Organisationen vordergründig popagandataugliche Pflästerlipolitik treiben um die Gewissen der westlichen Konsumenten zu beruhigen, und gleichzeitig hintergründig durch finanzielle Unterwanderung (Korruption) den Boden der Realpolitik vorbereiten, ist tatsächlich ein interessantes Feld.
> Hunger, Elend und vorzeitiges Sterben durch das Fördern von Geburtenrückgang?
Ich hoffe gezeigt zu haben, dass ich es als Folge der Massnahmen zur Bevölkerungskontrolle begreife.
> Im Übrigen: in irgendwelchen Entwicklungsländern Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken zu bauen, trägt zur Entwicklung dort nichts bei außer ein paar Arbeitsplätzen.
Dieser Meinung bin ich auch, seit Jahren, insoweit gehe ich mit dem Memorandum einig.
GrĂĽsse
kosh

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