- Merkwürdige Morde - Inge, 24.11.2006, 13:45
- Re: Morden und Morden lassen (London) - Emerald, 24.11.2006, 14:02
- Re: Morden und Morden lassen (London) - Shakur, 24.11.2006, 15:44
- Re: Neusprech: neoconfreundlich...... - Baldur der Ketzer, 24.11.2006, 17:59
- Re: Morden und Morden lassen (London) - Shakur, 24.11.2006, 15:44
- Ich bin erschüttert - kosh, 24.11.2006, 16:49
- Re: Merkwürdige Morde - LOMITAS, 24.11.2006, 17:32
- Glaube keinem Mord, den Du nicht selbst in Auftrag gegeben hast! ;-) (o.Text) - Golden Boy, 24.11.2006, 17:45
- Wladimir Putin, der genialste Politiker unserer Zeit. (o.Text) - Taktiker, 24.11.2006, 17:45
- Re: Wladimir Putin, mal anders gesehen...Fundsache.... - Baldur der Ketzer, 24.11.2006, 19:00
- genial? teilweise - Herb, 24.11.2006, 19:57
- Re: Merkwürdige Morde - Grünschnabel, 24.11.2006, 20:10
- Re: Merkwürdige Morde - Grünschnabel - nereus, 25.11.2006, 17:17
- Unterstellungen - save as: Fakten - kosh, 25.11.2006, 20:59
- Re: Merkwürdige Morde - Grünschnabel - nereus, 25.11.2006, 17:17
- Re: ergänzende Details zum Mord am Spion - André, 25.11.2006, 20:31
- Re: Morden und Morden lassen (London) - Emerald, 24.11.2006, 14:02
Re: Merkwürdige Morde - Grünschnabel
-->Hallo Grünschnabel!
Sehr schöne kompakte Infos zum Thema hast Du da aufgeschrieben.
Ich darf noch ein wenig ergänzen, denn die Vita des verstorbenen Alexander Litwinenko ist nicht ohne.
Litwinenko und Putin waren 1998 aneinandergeraten wegen Uneinigkeit bei der Korruptionsbekämpfung. Angeblich habe Putin nicht hart genug durchgegriffen.
Das verwundert ein wenig, denn das ausgerechnet der Beresowski-Schützling Litwinenko, dessen Gönner einen sicheren Platz im Korruptions-Olymp sein eigen nennt, sich aus rein edlen Motiven mit dem damals aufsteigenden Putin auseinandersetzte, mag man glauben oder nicht.
Pawel Klebnikow beschrieb Putin jedoch als sehr konsequent und loyal, Eigenschaften die ihm bei der damaligen „Familie“ viel Respekt verschafften, auch bei Beresowski.
Als der Oligarch und sein Ex-Leibwächter - ja, der Oberstleutnat Litwinenko (damals hieß der FSB noch KGB) stand in Beresowskis Diensten - nach London „ausschifften“, wurde flugs ein Buch geschrieben und die Story kolportiert, daß der FSB für die Häusersprengung von 1999 verantwortlich sei.
Bewiesen werden konnte das allerdings nicht - die Geschichte war aber nun mal in der Welt.
Im Oktober 2003 meldete dann jedoch das Hamburger Abendblatt:
London - Der britischen Polizei ist es offenbar gelungen, ein Attentat auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu vereiteln. Wie die"Sunday Times" jetzt unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsmitarbeiter berichtete, nahmen Anti-Terror-Beamte von Scotland Yard bereits am vergangenen Sonntag einen früheren Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB fest, der als Auftragsmörder trainiert gewesen sei.
Ein weiterer Russe sei ebenfalls festgenommen worden, nachdem die britischen Polizisten einen Hinweis erhalten hätten. Die Angelegenheit habe eine"internationale Dimension", sagte der Regierungsmitarbeiter. Der Tipp kam, wie es hieß, von einem ehemaligen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB, Alexander Litwinenko. Der FSB ist Nachfolger des KGB.
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/20/220184.html?prx=1
Der einstige Putin-Feind rettet diesem jetzt das Leben. Wie schön.
In den Nachrichten „20 Minuten“ findet man dann wiederum dies:
Litwinenko derweil ist den politisch interessierten Russen noch durch einen skurrilen Auftritt im November 1998 in Erinnerung. Der Ex-Agent ging mit der Sensation an die Ã-ffentlichkeit, der Inlandsgeheimdienst FSB habe ihn beauftragt, den Oligarchen Boris Beresowski zu ermorden.
Der Milliardär galt damals als der grosse Strippenzieher hinter Präsident Boris Jelzin. Jelzins Nachfolger Wladimir Putin machte diesem Einfluss ein Ende. Als Beresowski Ende 2000 vor Nachstellungen in den Westen floh, nahm er den übergelaufenen Agenten Litwinenko mit nach London.
Quelle: http://www.20min.ch/news/ausland/story/18228266
Diese Räuberpistole von 1998 wird im Buch von Paul Klebnikow auf der Seite 374 bestätigt.
Da war Litwinenko aber noch Putin-Feind, wie auch jetzt kurz vor seinem tragischen Tod.
Unabhängig von den tatsächlichen Hintergründen dieses Auftragsmordes ist es ziemlich erstaunlich mit welcher Sicherheit die offizielle Putin-Verschwörungstheorie in den Medien kolportiert wird.
Man schließt nahtlos an den noch nicht geklärten Politkowskaja-Mord an.
Sicherlich unterscheidet sich der FSB in vielfacher Hinsicht von einem ortsansässigen Garten- und Kleintierzüchtervand und eine mögliche Verwicklung diverser FSB-Falken sollte in diesem Fall nicht völlig ausgeschlossen werden.
Der widererstarkte russische Bär könnte gewillt sein hin und wieder auch mal die Pranke einzusetzen, um den (mit westlicher Protektion) um seine Höhle herum postierten Intriganten eine Lektion zu erteilen.
Aber wenn Kritiker anderer Systeme in Westeuropa sich auf ungewöhnliche Art und Weise aus dem Diesseits verabschieden, wird jeder Hinweis in eine bestimmte Richtung der Täter als antisemitische VT abgeschmettert.
Schon das aufgeregte Gebaren der BEZAHLTEN Meinungsbilder über den noch ungeklärten Mord deutet in eine nicht unbekannte Richtung.
Nicht viel weniger interessant sind auch die Proteste der sogenannten Friedensgruppen.
In dieser Hinsicht decken sich deren Motive nahezu hundertprozentig mit denen der Neocons.
In diesem Zusammenhang könnte eine Rückschau auf die Entstehung der GRÜNEN und der Friedensbewegung in der alten Bundesrepublik für ungeahnte Aha-Effekte sorgen.
Die idealistische Grüne Petra Kelly wurde zunächst durch einen ergrauten General ausgebremst, um später mit ihm selbst unter mysteriösen Umständen ums Leben zu kommen.
Die scheingrünen Chamäleons Fischer und Schily machten dagegen eine erstaunliche Karriere.
Beachtenswert sind dazu auch immer wieder die Attacken der GRÜNEN auf die Entmachtung der russischen Oligarchen.
Vielleicht sollte sich die hiesige Presse sinnvollerweise einmal mit den Verbindungen dieser unsäglichen Wendehals-Partei auseinandersetzen
Zu guter Letzt ein Link zu einem Artikel aus der wie immer gut informierten Neuen Solidarität.
http://www.solidaritaet.com/neuesol/2001/37/russland.htm
Eigentlich war das Posting hier zu Ende, aber diese Meldung muß einfach noch rein.
Die italienische Zeitung"La Repubblica" meldet zum London-Mord.
Sein Tod ist ein Komplott, fast mit Sicherheit ein Staats-Komplott, und wahrscheinlich das Komplott eines stahlharten und mächtigen Staates wie es das Russland Putins ist. Darauf deuten einige überzeugende Indizien hin. Das erste (...) ist die Methode: Vergiftung. Ein Dilettant haut Dir ein Messer in den Rücken oder schießt Dir in den Magen. Auch das Organisierte Verbrechen, die Mafia, organisiert Komplotte: Autobomben sind ihre Spezialität. Aber nur der Geheimdienst einer Regierung benutzt eine hoch entwickelte und komplexe Methode wie die Vergiftung.
Einfach genial.
Das organisiertes Verbrechen und Geheimdienste Hand in Hand gehen und arbeitslose Spione jetzt für die Mafia arbeiten, kommt einer italienischen Zeitung natürlich überhaupt nicht in den Sinn. Wie sollte es auch?
Oder wie wär’s mit Spurenumleitung?
Im Fall Litwinenko kommt dabei noch die verwendete Substanz hinzu: (...) Ein radioaktiver Stoff. Das ist etwas, was man nicht in der Apotheke kauft und auch nicht in der Küche selbst fabriziert. Eine sehr seltene, äußerst schwer zu beschaffene Substanz. Und die Logik sagt uns, dass nur eine Nuklearmacht sie haben kann. Und wie viele Nuklearmächte gibt es auf der Welt? Sagen wir mal etwa zehn.
Das man für diesen Mord unbedingt im Besitz einer Atombombe sein muß, halte ich für einen schlechten Scherz
Nichtsdestoweniger käme sicher auch eine Nuklearmacht in Frage. In diesem Fall ist das sogar mehr als naheliegend.
Und wie viele von diesen zehn hassten Litwinenko und konnten ein Interesse daran haben, ihn zu ermorden? Nur eine, Russland.
Mein Gott, ist das primitiv.
Vielleicht sollte man auch mal fragen: Wer haßt das aufstrebende Rußland?
Und wer läßt dafür ggf. die eigene Klientel über die Klinge springen?
Dafür kommen vor allem Länder in Frage, die ohne Unterlaß anderen Nationen auf ihre, ganz markante Art, befrieden bzw. demokratisieren wollen.
Wer bei 100.000 oder 1 Millionen Toten kein schlechtes Gewissen hat, bekommt auch ganz sicher keines, wenn es um ein paar einzelne Personen geht.
Da Litwinenko ohnehin nicht mehr bei bester Gesundheit war, könnte er für gewisse Kreise ohnehin seinen Nutzen verloren haben.
Da schreibt die österreichische „Presse“ schon intelligenter.
So blöd kann der russische Präsident Wladimir Putin doch eigentlich nicht sein, dass er vor jeder wichtigen Reise ins westliche Ausland bei seinen Geheimdiensten den Mord an einem Kritiker in Auftrag gibt, der ihm dann seine ganze Reise versaut.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,450658,00.html
mfG
nereus

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