- Irak: Bürgerkrieg, Bush sei Dank - kosh, 01.12.2006, 16:55
- Re: Irak: Bürgerkrieg / Besserwissereien und Brillengläser - zureich, 01.12.2006, 19:11
- Re: Irak: Bürgerkrieg / Besserwissereien und Brillengläser - kosh, 01.12.2006, 21:01
- Re: Irak: Bürgerkrieg / Allmend... - zureich, 03.12.2006, 14:08
- Re:"Intraday Kreuze" - wat´n dat nu???? - 000, 03.12.2006, 00:43
- Re:"Intraday Kreuze" - wat´n dat nu???? - zureich, 03.12.2006, 14:39
- Re: Irak: Bürgerkrieg / Besserwissereien und Brillengläser - kosh, 01.12.2006, 21:01
- Re: Irak: Bürgerkrieg / Besserwissereien und Brillengläser - zureich, 01.12.2006, 19:11
Re: Irak: Bürgerkrieg / Allmend...
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>- 'Neotrusteeship' als neue Art des Imperialismus. Neotrusteeeship unterscheidet sich vom Imperialismus darin, dass nicht einzelne Kollonialmächte Kontrolle über Territorien ausüben, sondern Kollektive von Staaten.
>..Ich kann nicht beurteilen, ob aus wissenschaftlicher Warte diese Wortkreation notwendig geworden ist, für den Alltag genügt mir ein schlichtes"Imperialismus". (Ich verstehe den Bedarf der reinen Lehre, den modernen Imperialismus einer ansprechenden akademischen Arbeit zuzuführen, aber gerade aus Sicht der Propaganda ist das nicht wünschenswert.)
Der Imperialismus geht von einem Empire aus, nicht von einer 'internationalen Staatengemeinschaft' oder 'OECD-G7-WTO-Kollektive'. Aber klar, diese Kollektive können auch als Empire gesehen werden. Hardt/Negri (2000),,Empire" beispielsweise machen das so ähnlich.
Im Imperialismus besetzt ein Land ein anderes, die Ausbeutung deckt die Kosten der Besatzung. Dies trifft im Fall des Iraks kaum zu. Ums Ã-l alleine kann es nicht gehen, es wäre billiger gewesen die OPEC zu spalten, mutmasse ich mal. Der rationale Aspekt in der Besatzung des Iraks kann darin gesehen werden, dass ein Bürgerkrieg im Irak den meisten Ländern mehr schadet als der USA. Die Argumentation dazu: Die Staatenwelt wird dadurch unregulierter und damit unberechenbarer, Staaten mit einem grossen Knüppel sind in so einer Welt im Vorteil. Dies vor dem HIntregrund, dass die USA ihren Zenit überschritten haben.
>[i]- Diese kollektiven Instrumente (oder besser Organisationen und Istitutionen) funktionieren schlecht, weil ihnen die Mitgliedsländer wenig Unterstützung zukommen lassen - niemand gibt viel, weil es ihm nicht mehr bringt, der Vorteil eines beendeten Bürgerkrieges nützt allen gleich viel.
>Man könnte auch sagen, die kollektiven Instrumente funktionieren gut, gerade weil die Unterstützung schlecht ist. Ausserdem, bedenkt man den Fall Irak, könnte man auch sagen, je weniger man unterstützt, desto besser das Preis-Leistungsverhältnis. Dieses Phänomen erinnert mich nämlich stark an das Allmend-Prinzip: Gewinne auf Kosten Anderer. Nebenher wird der Konkurrent geschwächt, was die eigene Position relativ stärkt.
Yesss, wenn dich das ganze an das Allmend-Prinzip erinnert hast du den Punkt der Theorie von Fearon/Laitin begriffen. Das Allmend-Prinzip veranschaulicht den 'collective action'-Ansatz von Fearon/Laitin. Allemend und 'collective action' kommen aus der selben Küche. Wir haben nicht mehr ein Akteur (deshalb nicht klassischer Imperialismus), welcher eine Allmend oder ein Land (Irak) bewirtschaftet, sondern ein Kollektiv - und zwar nicht zwei, wie beim Allemend-Prinzip veranschaulicht, sondern 20-30 Spieler.
Gruss...

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