- Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard - ---Elli---, 09.12.2006, 14:22
- Re: Wo ist eigentlich Onkel Dagobert? - MikeFFM, 09.12.2006, 14:56
- Was haben die USA dann WertVOLLES an China geliefert? - Tofir, 09.12.2006, 15:13
- Re: Als ob's darauf ankäme... - MikeFFM, 09.12.2006, 16:02
- Dann erkläre Du doch einem Trottel wie mir, worauf es denn ankommt.... - Tofir, 09.12.2006, 16:29
- Re: Einfach mal lesen... - MikeFFM, 09.12.2006, 16:49
- Re: Einfach mal lesen... - André, 09.12.2006, 20:48
- Danke.... - Tofir, 09.12.2006, 21:20
- Re: Einfach mal lesen... - MikeFFM, 09.12.2006, 16:49
- Dann erkläre Du doch einem Trottel wie mir, worauf es denn ankommt.... - Tofir, 09.12.2006, 16:29
- Re: Als ob's darauf ankäme... - MikeFFM, 09.12.2006, 16:02
- Was haben die USA dann WertVOLLES an China geliefert? - Tofir, 09.12.2006, 15:13
- Gloom-Boom-Doom oder Sparflammenwirtschaft - Burning_Heart, 09.12.2006, 22:49
- Re: Goldstandard führt zu Boom - R.Deutsch, 10.12.2006, 09:45
- Re: Goldstandard führt zu Boom - Student, 10.12.2006, 10:26
- Re: Möglichst ohne Zentralbank - R.Deutsch, 10.12.2006, 11:50
- Re: Goldstandard führt zu stabiler Wirtschaft - Burning_Heart, 10.12.2006, 13:37
- Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - Burning_Heart, 10.12.2006, 21:48
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - R.Deutsch, 10.12.2006, 23:02
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - Burning_Heart, 11.12.2006, 00:01
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Ecki1, 11.12.2006, 10:32
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Ecki - nereus, 11.12.2006, 11:36
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - Ecki1, 11.12.2006, 16:13
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - ingobert, 11.12.2006, 22:37
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - Ecki1, 12.12.2006, 08:48
- Irrtum! - ingobert, 12.12.2006, 12:57
- Irrtum wäre etwas vorschnell geurteilt! - Ecki1, 12.12.2006, 13:55
- Irrtum! - ingobert, 12.12.2006, 12:57
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - Ecki1, 12.12.2006, 08:48
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - ingobert, 11.12.2006, 22:37
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Nereus - Ecki1, 11.12.2006, 16:13
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Burning_Heart, 11.12.2006, 12:00
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - R.Deutsch, 11.12.2006, 12:30
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Ecki1, 11.12.2006, 14:46
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Burning_Heart, 12.12.2006, 19:38
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Ecki1, 12.12.2006, 20:30
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Tassie Devil, 12.12.2006, 21:47
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Burning_Heart, 12.12.2006, 22:48
- Einige weitere Gedanken wie ein Eigentums-Standard wirkt - Aleph, 13.12.2006, 12:20
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Eigentums-Standard wirkt - Burning_Heart, 13.12.2006, 13:06
- Re: es tut weh, noch sowas hier zu lesen ;-( - - Elli -, 13.12.2006, 14:25
- Einige weitere Präzisierungen - Ecki1, 13.12.2006, 14:29
- Re: Einige weitere Präzisierungen/ traurig, aber wahr! - - Elli -, 13.12.2006, 15:30
- Re: Einige weitere Präzisierungen - Burning_Heart, 13.12.2006, 16:48
- Re: Einige weitere Präzisierungen - weissgarnix, 13.12.2006, 17:16
- Re: Einige weitere Präzisierungen - Burning_Heart, 13.12.2006, 21:49
- Re: Einige weitere Präzisierungen - weissgarnix, 13.12.2006, 17:16
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Eigentums-Standard wirkt - Burning_Heart, 13.12.2006, 13:06
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Ecki1, 12.12.2006, 20:30
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt: Antwortversuche - Burning_Heart, 12.12.2006, 19:38
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Ecki - nereus, 11.12.2006, 11:36
- Einige weitere Gedanken wie ein GS wirkt - Ecki1, 11.12.2006, 10:32
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - Burning_Heart, 11.12.2006, 00:01
- Re: Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - R.Deutsch, 10.12.2006, 23:02
- Einige weitere Gedanken wie ein Gs wirkt - Burning_Heart, 10.12.2006, 21:48
- Re: Goldstandard führt zu Boom - Student, 10.12.2006, 10:26
- Re: Goldstandard führt zu Boom - R.Deutsch, 10.12.2006, 09:45
- Re: Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard / Teil 2 - ---Elli---, 14.12.2006, 16:32
- Re: Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard / Teil 3 - ---Elli---, 22.12.2006, 15:27
- Hurra, das Perpetuum Mobile.... Re: Martin Siegel und Bernd Niquet... - weissgarnix, 22.12.2006, 16:29
- Re: Ein Scheinproblem - R.Deutsch, 22.12.2006, 18:20
- Das wirkliche Scheinproblem - eesti, 22.12.2006, 21:08
- Re: Das wirkliche Scheinproblem - Burning_Heart, 22.12.2006, 23:15
- Das wirkliche Scheinproblem - eesti, 22.12.2006, 21:08
- zumal der Flugzeugbauer ja mit einem Teil der 100 TGM ein Auto kauft... mkT - igelei, 22.12.2006, 23:50
- Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard / Teil 4 - ---Elli---, 12.03.2007, 17:54
- Martin Siegel und Bernd Niquet....... wer san den die Pappenheimer? - oegeat, 12.03.2007, 19:07
- Re: bist vielleicht im falschen Forum? (o.Text) - - Elli -, 12.03.2007, 20:11
- Martin Siegel und Bernd Niquet....... wer san den die Pappenheimer? - oegeat, 12.03.2007, 19:07
- Re: Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard / Teil 3 - ---Elli---, 22.12.2006, 15:27
- Re: Wo ist eigentlich Onkel Dagobert? - MikeFFM, 09.12.2006, 14:56
Martin Siegel und Bernd Niquet diskutieren über den Goldstandard
-->Aus: Martin Siegel, Goldmarkt, Ausgabe 23/2006, vom 29.11.2006
(mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung in diesem Forum)
Diskussion über den Goldstandard
Bernd Niquet, Autor zahlreicher Bücher und Verfasser täglicher Marktberichte und Kolumnen
machte mir vor wenigen Tagen den Vorschlag, die Vor- und Nachteile des Goldstandards zu
diskutieren.
Bernd Niquet vertritt die typische Meinung, daß „der Goldstandard ein zu enges Korsett für eine
wachsende Weltwirtschaft darstellt, welches, wenn man an ihm festgehalten hätte, verhindert
hätte, daß unser Wohlstand heute so groß ist, wie er ist“. Er findet allerdings den Einwand
bedenkenswert, daß die Zeit des Goldstandards bis Anfang der 70er Jahre die wirtschaftlich beste
Zeit der Nachkriegsgeschichte war, was eher für als gegen einen Goldstandard sprechen würde.
Ich halte es für extrem spannend, sich diesem Thema zu stellen, da es nach dem Zusammenbruch
des aktuellen Währungssystems wichtig sein wird, sich über eine tragfähige Basis für ein stabiles
Weltwährungssystem zu einigen. Wichtige Grundlagen und weiterführende Überlegungen zu
diesen Themenkomplex finden Sie auch in den Büchern von Murray Newton Rothbard: „Das
Schein-Geld-System“ und von Reinhard Deutsch: „Das Silber-Komplott“.
Bernd Niquet eröffnet die Diskussion mit folgenden drei Überlegungen
(1) Wir sind uns sicherlich einig darin, daß das grundlegende Problem der Weltwirtschaft und
der Weltfinanzen darin liegt, daß die Zahlungsbilanz der Führungsmacht USA sehr bald
(schon Ende der 50er Jahre) von einem Überschuß in ein Defizit gekippt ist. Dadurch
wurden der Welt keine Reserven mehr im Kreditweg, sondern durch Konsumausgaben zur
Verfügung gestellt, was einen Widerspruch zur eigentlichen Führungsaufgabe ergibt.
D`accord?
(2) Wie hätte man das nun lösen können? Der Goldautomatismus des Goldstandards hätte
verlangt, daß das Defizitland USA Gold verliert und eine Spar- und Deflationspolitik macht,
und ein Überschußland wie die Bundesrepublik spiegelbildlich dazu Goldzuflüsse
verzeichnet und inflationiert. Doch das wollten beide Länder nicht. Die Bundesrepublik
wollte zwar, daß die USA eine Sparpolitik durchführen, selbst aber nicht inflationieren, und
die USA drängten zwar die Deutschen zum Inflationieren, verweigerten aber eine eigene
Sparpolitik. Sehen sie das auch so?
(3) Ich behaupte daher, daß es schon damals eigentlich gar keinen Goldstandard gegeben
hat. Auf jeden Fall gab es keinen außenwirtschaftlichen Goldautomatismus. Politisch wäre
das auch gar nicht machbar gewesen, denke ich, denn eine derartige Selbstbindung und
eine demokratisch-autonome Verfassung schließen sich gegeneinander aus. Ob die
Einlösungspflicht des Dollars in Gold den Geldumlauf und die Kreditvergabe damals
wirksam begrenzt haben und begrenzen konnten, da bin ich auf Ihre Meinung gespannt.
Weil ich jedoch von Aldcroft weiß, daß bei der Bank of England selbst in der „Blütezeit“ des
Goldstandards vor dem Ersten Weltkrieg nur zwei bis drei Prozent des Notenumlaufs (!)
durch Gold gedeckt waren, habe ich hier natürlich erhebliche Zweifel.
Da es sich um einen umfassenden Themenkomplex handelt, können zwangsläufig nicht immer alle
Detailprobleme aufgearbeitet werden, um nicht den roten Faden zu verlieren. Ich werde daher
versuchen, immer nur die wichtigsten Aspekte herauszugreifen und so deutlich wie möglich
antworten zu können.
Zu (1) Im Gegensatz zu Herrn Niquet halte ich das Problem des Handels- und des
Zahlungsdefizits der USA nur für ein Detailproblem des Weltwährungssystems und nicht für
ein grundlegendes Problem. Dieses Detailproblem muß aus Übersichtsgründen an einer
anderen Stelle besprochen werden, s. Antwort zu (3). Für das grundlegende Problem des
Weltwährungssystems halte ich das Fehlen der „Wertaufbewahrungsfunktion“ des Geldes.
Dieser Mangel hat weitrechende Folgen:
1. Sparen in Geld ist unmöglich, da das Geld durch die ständige Ausweitung der
Geldmenge an Kaufkraft verliert. Dem kann nur entgegengewirkt werden, in dem das Geld
unter dem Eingehen von mehr oder weniger großen Risiken verliehen wird, wobei dem
Staat durch die Möglichkeit der Besteuerung auch noch eine Zugriffsmöglichkeit auf die
durch Zinsen erhaltene Risikoprämie gegeben wird.
2. Investitionen sind durch den ständigen Kaufkraftschwund des Geldes nur mit hohen
Zinszahlungen auf Kredite durchzuführen, was sich hemmend auf die Investitionsbereitschaft
auswirkt.
3. Die Konstruktion des Papiergeldsystems führt zu einer ungerechten Verteilung des
Wohlstands in der Bevölkerung. Um so besser der Zugang zu „frischem“ Geld bei der
Geldschöpfung ist, desto größer sind die Vorteile des Einzelnen oder von Institutionen in
einem Papiergeldsystem.
Zu 1. Bei einem Goldstandard kann dagegen in Geld gespart werden, da das Geld seine Kaufkraft
nicht verliert. Eine Erhöhung der Goldmenge führt nicht zu einer Inflation, da die Produktion des
Goldes einen Aufwand bedeutet und das Gold angekauft werden muß. Der Geldumlauf erhöht sich
also nur dann, wenn der entsprechende Gegenwert in Gold von einer Zentralbank angekauft wird.
Inflation bei einem Goldstandard wäre demnach nur theoretisch denkbar, wenn ohne
Gegenleistung von außen neues Gold in das System eingebracht würde. Im Papiergeldsystem ist
es dagegen so, daß ohne Gegenleistung neues Geld geschöpft wird und der Gegenwert des
Geldes im Vergleich zur Gütermenge sinkt, was nichts anderes als eine Umschreibung für Inflation
ist. Auch empirisch hat sich gezeigt, daß die Kaufkraft des Geldes bei einem Goldstandard
erhalten bleibt. So ist nachgewiesen, daß es in Frankreich über 100 Jahre! zwischen 1814 und
1914 keinerlei Inflation gab.
Zu 2. Es liegt auf der Hand, daß bei einem Goldstandard die Zinsen viel niedriger liegen, als im
aktuellen Papiersystem, da nicht ständig gegen die Geldentwertung angekämpft werden muß.
Investitionen rechnen sich daher viel schneller, was das Wirtschaftswachstum extrem fördert.
Zu 3. Ein wichtiger Punkt ist für mich auch der soziale Aspekt des Währungssystems. Es ist derzeit
besonders augenscheinlich, daß der Wohlstand durch das Papiergeldsystem extrem ungerecht
verteilt wird. Sie finden täglich unzählige Belege dafür in den Wirtschaftszeitungen. Von der
aktuellen weltweiten Geldmengenausweitung profitieren in der ersten Linie die Banken, die
Rekordgewinne einfahren. Zuflüsse erhalten Hedgefonds, wobei die Gehälter der Manager
geradezu explodieren und bereits in Einzelfällen die 1.000 Mio $ Jahresgewinn!-Schwelle
überschritten haben, während auf der Arbeitnehmerseite um eine Erhöhung der Stundenlöhne um
0,20 Euro/Stunde gekämpft werden muß. Bei einem Goldstandard wäre der Kapitalmarkt mit dem
Geldmarkt eng verflochten, so daß eine solche Entwicklung undenkbar wäre.
Zu (2) „Der Goldautomatismus des Goldstandards hätte verlangt, daß das Defizitland USA Gold
verliert und eine Spar- und Deflationspolitik macht, und ein Überschußland wie die
Bundesrepublik spiegelbildlich dazu Goldzuflüsse verzeichnet und inflationiert.“
Die Deflation wird in der aktuellen Diskussion praktisch immer negativ dargestellt. Oft wird
Deflation auch mit Depression und Arbeitslosigkeit gleichgestellt, die nur mit einer Politik der
Ausweitung der Geldmenge nach Keynes bekämpft werden kann. Wenn man sich die Mühe
macht, auch nur etwas genauer darüber nachzudenken, muß einem klar werden, daß dies
eigentlich völliger Unsinn ist und Angst und Schrecken nur verbreitet werden, um das den eigenen
Vorteilen dienende Papiergeldsystem zu erhalten. Deflation bedeutet im Prinzip nur, daß
bestimmte Preise fallen. Was ist denn bitte so schlimm an fallenden Preisen, außer daß dann die
oben beschriebene Umverteilung nicht mehr funktioniert? Bei fallenden Preisen kann ich bei einem
unveränderten Einkommen mehr kaufen und mein Wohlstand steigt. Wenn ich als Staat meine
Rentenversprechen nicht halten kann und den Rentnern daher Kaufkraft wegnehmen will, bin ich
dagegen auf die „segensreiche“ Inflation angewiesen, bei denen die Rentner bei gleichbleibenden
Renten ihre Kaufkraft verlieren. Bei einem Goldstandard muß ich meine Versprechen dagegen
einlösen.
Zu (3) „Ich behaupte daher, daß es schon damals eigentlich gar keinen Goldstandard gegeben
hat. Auf jeden Fall gab es keinen außenwirtschaftlichen Goldautomatismus. Politisch wäre
das auch gar nicht machbar gewesen, denke ich, denn eine derartige Selbstbindung und
eine demokratisch-autonome Verfassung schließen sich gegeneinander aus.“
Dieser Einwand ist teilweise berechtigt. Auch nach meinen Erkenntnissen wurde der Goldstandard
nach dem 2. Weltkrieg im Gegensatz zum Goldstandard bis 1914 nicht mehr eingehalten.
Dennoch hat er halbwegs funktioniert, da sich die Bevölkerung so verhalten hat, als ob er
funktionieren würde. Bis zum 15. März 1968 konnte ja auch jeder jederzeit 35 Papierdollar in 1 oz
Gold tauschen. Damit zu argumentieren, daß der Goldstandard nicht funktioniert, weil seine
Regeln nicht eingehalten werden, ist unsinnig. Natürlich kann der Goldstandard nur funktionieren,
wenn die Regeln eingehalten werden - aber das gilt ebenso für jedes Fußballspiel. Daß der
Goldstandard aus politischen Gründen nicht gewünscht wird, liegt daran, daß der Goldstandard
praktisch keine Möglichkeiten zur Vermögensumverteilung außer der Erhebung von Steuern
zuläßt. Natürlich ist es für jede demokratisch gewählte Regierung einfacher, die Umverteilung mit
dem Mittel der Geldpolitik statt der Steuerpolitik vorzunehmen.
Die Bindung an den Goldstandard nimmt den Regierungen die Möglichkeit zur Manipulation der
Vermögensumverteilung. Eine Kriegsfinanzierung, die finanziell nichts anderes bedeutet, wäre
unter einem Goldstandard ebenfalls nicht möglich. Unter der Beibehaltung des Goldstandards
hätten weder der 1. noch der 2. Weltkrieg, der Vietnamkrieg noch der illegale Angriffskrieg der
USA gegen den Irak (Wortlaut des Uno-Generalsekretärs Kofi Annan) finanziert werden können.
Alle diese Kriege wurden und werden letztendlich mit der Vermögensentwertung durch die
Ausweitung der Geldmenge von der Bevölkerung bezahlt.
Auch die riesigen Handelsbilanzungleichgewichte wären bei einem Goldstandard nicht möglich.
Die Frage ist nur: Wer will sie haben und wer profitiert davon? Das Handelsbilanzdefizit der USA
bedeutet nichts anderes, als daß die USA Güter importieren und dafür Papiergeld exportieren.
Über diesen Punkt muß solange nachgedacht werden, bis er klar ist. Die Gegenleistung der USA
für ihre Importe, ist der Export von Papiergeld! In China arbeiten viele Menschen für 1 oder
2 $/Tag, um Güter für den US-Konsum zu produzieren. In den USA werden als Gegenleistung
Dollars gedruckt. China hat mittlerweile 1.000 Mrd davon. Ein Ausgleich ist nicht mehr möglich.
Sollte China versuchen, für dieses Papiergeld Güter zu erwerben, würde der Gegenwert der
Dollars dem entgegenstreben, aus was er gemacht ist, nämlich aus Papier (wenn überhaupt).
Hätte China den Gegenwert ihrer Exporte in Gold angelegt, würde die Kaufkraft als Gegenwert der
geleisteten Arbeitskraft dagegen erhalten bleiben. Würde es zwischen China und den USA einen
Goldstandard geben, dann hätten sich diese nicht mehr zu bewältigenden Ungleichgewichte nicht
aufgebaut. Politisch wurde von den USA gewollt, daß die Bevölkerung durch den Export von
Papiergeld vom Wohlstand profitiert, der in anderen Ländern erschaffen wird. Aber ist das gerecht
und langfristig tragfähig?
Wir dürfen auf die Antworten gespannt sein, die in der nächsten Ausgabe wieder aufgegriffen
werden sollen.

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