- 2007: So What - oder What's On........................... - Emerald, 12.12.2006, 20:06
- Habs mit Interesse gelesen, danke fĂĽrs Reinstellen (o.Text) - Prosciutto, 13.12.2006, 15:29
- Contra-contra - Elmarion, 14.12.2006, 10:04
2007: So What - oder What's On...........................
-->Wird weniger mehr sein, oder wachsen die Bäume doch in den Himmel?
Ausblick ins Jahr 2007
Wider mancher Erwartungen hat sich das Jahr 2006 als fulminantes Aktien-Jahr erwiesen. Dank den nach wie vor tiefen Zinsen sowie der grossen Liquidität wegen, haben sich Anlagen in Dividendenwerten, oftmals in Ermangelung von Alternativen, als sehr lukrativ herausgestellt. Grosse Verwerfungen in Schwellenland-Währungen und diverse Konkurse von Hedgefund-Firmen konnten die Märkte nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Die fast schon zur Tagesordnung gehörende Nahost-Krise und der schwelende Iraq-Krieg hatten zu keinem Zeitpunkt ernsthafte Auswirkungen auf die internationalen Finanz-Märkte.
Am Ende eines Jahres stellt sich - wie immer - die Frage: Was bringt uns das Neue Jahr in Sachen Finanz-Anlagen? Zunächst scheinen in geopolitischer Hinsicht die bisher nur ver-nebelt sichtbaren Konturen an Profil zu gewinnen. Russland und China können weiter an wirtschaftlicher und politischer Dominanz zulegen, was vor allem den Amerikanern Sorge bereitet. Die Regierung Bush sieht sich nach den Novemberwahlen 2006, erstmals seit sechs Jahren, im eigenen Land stärker desavouiert. Der Rückzug der ‚Allianz der Willigen’ aus dem Iraq dürfte unvergleichlich grössere Probleme schaffen, als der seinerzeitige Überfall auf das Zweistrom-Land. Die dadurch offensichtlich gewordenen Schwächen der Amerikaner nützen Iran und einige andere Staaten dazu, ihre politischen Interessen verstärkt anzumelden, wohl wissend, dass sie die Unterstützung der Gegenspieler Amerikas hinter sich wissen. Die verfahrene Situation in Afghanistan verstärkt solche Unternehmungen erst recht.
In dieser Zeit des Überganges (Transition) dürften sämtliche Parteien, im gegenseitigen Interesse, während einer gewissen Zeitspanne an einer Konsolidierung interessiert sein. Das heisst, ein geschwächtes Amerika nützt niemandem, schadet aber ganz erheblich dem Warenaustausch, was zu empfindlichen Einbussen in den stark abhängigen Export-Nationen führt. In China müsste man, ausgelöst durch Arbeitplatz-Verluste, vermutlich mit massiven Unruhen rechnen. Die einsetzbare Waffe einer gezielten Dollar-Abwertung würde ausserdem zusätzliche schmerzhafte Einbussen für die Hauptfinanzierer der amerikanischen Defizite bedeuten.
Ausgehend vom Szenario einer notgedrungenen Koexistenz unter veränderten Voraussetzungen erwarten wir deshalb im kommenden Jahr eine Kursbesserung bei der US-Währung, welche zuletzt nur noch hinuntergeredet wurde. Allein die Aussichten auf eine Kursänderung bei den nächsten US-Wahlen, das absehbare Ende des Iraq-Krieges und die allgemeine Verbilligung der Rohstoffe im Jahre 2007 lassen den Schluss zu, dass die Dollar-Baissiers ihre Profite realisieren müssen. Die in den letzten Jahren überdurchschnittlich angefallenen Gewinne aus der Rohstoff- und Oelpreis-Hausse dürften sich 2007 kaum wiederholen, was ganz im Interesse der Weltgemeinschaft ist.
Unter gegebenen Voraussetzungen sehen wir, entgegen der Meinung vieler anderer, im kommenden Jahr keine exorbitanten Gewinne bei Gold (US$ 630.50 per oz.) und Goldminen-Aktien (HUI-Index 348.00). Auch hier dürften die Bäume zunächst nicht in den Himmel wachsen.
Wir wĂĽnschen allen Leserinnen und Lesern ein beschauliches und gutes Neues Jahr!
Zug, 15. Dezember 2006

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