- Handbuch zu: Wie wurde ein Legende gebastelt. Die Bibel als Kampfschrift - prinz_eisenherz, 18.12.2006, 21:17
- Re: Handbuch zu: Wie wurde ein Legende gebastelt. Die Bibel als Kampfschrift - simone, 18.12.2006, 22:01
- Re: Handbuch zu: Wie wurde ein Legende gebastelt. Die Bibel als Kampfschrift - Baldur der Ketzer, 18.12.2006, 22:33
- Die Bibel als Kampfschrift. Die Super Illu für die gelangweilten Söhne der Wüste - prinz_eisenherz, 19.12.2006, 10:51
- Danke für die Erinnerung an Hermann Hesse - RoBa, 19.12.2006, 11:41
- Re: Die Bibel als Kampfschrift. Die Super Illu für die gelangweilten Söhne der Wüste - simone, 19.12.2006, 23:14
- Re: Die Bibel als Kampfschrift. Die Super Illu für die gelangweilten Söhne der W - Digedag, 20.12.2006, 00:32
- Re: und niemandem fällts auf - Baldur der Ketzer, 18.12.2006, 22:25
- Wintersonnenwende find ich OK off topic - Taxass, 18.12.2006, 23:45
- Wintersonnenwende find ich OK. Stimmt, eine Religion direkt vor unseren Augen. - prinz_eisenherz, 19.12.2006, 09:17
- Der Weihnachtsmann als Werbefigur der Coca-Cola Company und andere Mythen - Spartakus, 19.12.2006, 08:26
- Du Ketzer! - YooBee, 19.12.2006, 09:49
- Re: und niemandem fällts auf - aber Baldur - nereus, 19.12.2006, 09:56
- Re: Und wenn ich nicht mehr weiter weiß,... - Tempranillo, 19.12.2006, 11:44
- Re: Und wenn ich nicht mehr weiter weiß - Tempranillo - nereus, 19.12.2006, 13:33
- We all live in a Yellow Submarine... - Vanitas, 19.12.2006, 18:10
- Re: We all live in a Yellow Submarine - Vanitas - nereus, 19.12.2006, 21:43
- @nereus - Jou, Schredder-Gag auch meinerseits, doch nix Ernstes! (-; - Vanitas, 19.12.2006, 23:25
- Re: We all live in a Yellow Submarine - Vanitas - nereus, 19.12.2006, 21:43
- Re: Und wenn ich nicht mehr weiter weiß - Tempranillo - LeCoquinus, 19.12.2006, 18:54
- Re: na gut, dann halt ein Handlungsreisender ein fremder Sache - Baldur der Ketzer, 19.12.2006, 20:27
- We all live in a Yellow Submarine... - Vanitas, 19.12.2006, 18:10
- Re: Und wenn ich nicht mehr weiter weiß - Tempranillo - nereus, 19.12.2006, 13:33
- Re: und niemandem fällts auf - aber nereus - Baldur der Ketzer, 19.12.2006, 20:59
- Re: und niemandem fällts auf - aber nereus - Clarius, 20.12.2006, 00:34
- Re: Ein möglicher Grund für Jesu Tod - MI, 20.12.2006, 09:38
- Re: Ein möglicher Grund für Jesu Tod - Clarius, 21.12.2006, 23:17
- Re: Ein möglicher Grund für Jesu Tod - MI, 20.12.2006, 09:38
- Re: und niemandem fällts auf - Baldur - nereus, 20.12.2006, 09:00
- Re: Brennende Handtaschen - Tassie Devil, 20.12.2006, 10:24
- Re: Brennende Handtaschen - Tassie - nereus, 20.12.2006, 14:08
- Re: Brennende Handtaschen - nereus - Tassie Devil, 21.12.2006, 05:10
- Re: Brennende Handtaschen - Tassie - nereus, 20.12.2006, 14:08
- Re: Brennende Handtaschen - Tassie Devil, 20.12.2006, 10:24
- Re: also (o.Text) - 000, 20.12.2006, 17:37
- Wütender Hassbeutel? - sensortimecom, 20.12.2006, 19:16
- Re: und niemandem fällts auf - aber nereus - Clarius, 20.12.2006, 00:34
- Re: Und wenn ich nicht mehr weiter weiß,... - Tempranillo, 19.12.2006, 11:44
- Wintersonnenwende find ich OK off topic - Taxass, 18.12.2006, 23:45
- Re: Handbuch zu: Wie wurde ein Legende gebastelt. Die Bibel als Kampfschrift - Welwitschia, 19.12.2006, 07:21
- Warum denn in die Ferne schweifen, denn das Bessere liegt so nah - prinz_eisenherz, 19.12.2006, 13:14
- Re: Handbuch zu: Wie wurde ein Legende gebastelt. Die Bibel als Kampfschrift - simone, 18.12.2006, 22:01
Der Weihnachtsmann als Werbefigur der Coca-Cola Company und andere Mythen
-->Ob die Kinderlein heutzutage noch mit der"Weihnachtsgeschichte" traktiert werden? Und ist diese denn tatsächlich so christlich wie angenommen?
Wer hat denn heutzutage noch einen religiösen Bezug zu Feiertagen? Zu Ostern kommt der Hase und bringt Eier (heidnische Fruchtbarkeitssymbole), zu Weihnachten kommt der dicke Mann im roten Mantel mit der Rute und bringt braven Kindern Geschenke. Der heutige Weihnachtsmann, als dicker Mann im roten Mantel, mit Rauschebart und Rentierschlitten, geht dabei auf eine Werbekampagne der Coca-Cola Company zurück, die in den zwanziger Jahren entworfen wurde. Vom schwedischen Grafiker Haddon Sundblom stammt dabei die heutige äußere Form, der sich dafür wohl recht frei bei allerlei europäischen mythischen Figuren bediente.
Unter anderem natürlich von Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Kinder. Dessen Verehrung im orthodoxen Raum, wohl im 11.Jahrhundert nach Deutschland schwappte - vermutlich durch Theophanu, die byzantinische Frau Ottos des Zweiten. Daraus wurde der Nikolaus, die Datierung auf den 6.12 stammt wohl vom Gleichnis der Talente (Matthäus 25,14-23). Durch die Reformation (Ablehnung von Heiligenverehrung) verlegte sich das Datum auf den 24.12.
Doch vermischt wurde das sicherlich mit der Figur der"Frau Perchta", Namensvarianten sind Bertha, Pertha, Percht, Precht und Perscht. Im norddeutschen Raum auch bekannt, als Frau Holle. Perchta bestraft Faulheit und auch unangebrachte Neugier. Die Bestrafung kann von einfachen Albträumen bis hin zum Aufschlitzen des Bauches reichen. Der Bauch des Opfers wird dann gerne noch mit Steinen gefüllt, um es in einem Brunnen zu versenken. Zum Beispiel wird Kindern, die ihr Zimmer nicht aufräumen wollen, angedroht, dass Frau Perchta ihnen in der Nacht den Bauch mit den nicht aufgeräumten Dingen füllen wird. Zudem kann Perchtas Atem töten oder blenden. Umgekehrt werden Fleiß und Hilfsbereitschaft belohnt. Neben vollen Spulen, goldenen Fäden und Flachknoten für Spinnerinnen gibt es auch Münzen, die Mägde in Eimern (vorwiegend am Brunnen) finden. Wo die Vegetationsdämonie von der Figur der Perchta und (vorwiegend) der Hulda assimiliert wird, kann bei den Begünstigten das Wachstum des Getreides beeinflusst, das Feld umgepflügt oder das Korn geschnitten werden.
Da gelangt man schnell von den heidnischen Figuren der Prechten zu Knecht Ruprecht. Symbolische Ähnlichkeiten wie Nüsse und Ruten sind da weitere Indizien. Vom Schimmelreiter im Ostpreußischen, Bullerklas im Norddeutschen über Beelzebub, Pelzebock oder Hans Muff im Rheinland, Hans Trapp im Elsass, Schmutzli in der Schweiz bis zum Klaus im Allgäu (Hieraus leitet sich das Klausentreiben ab) oder dem Krampus. Der Krampus (von altdeutsch Krampen = „Kralle“ oder auch aus dem Wiener Raum, wo man noch heute in vielen Dialekten österreichweit etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes oder Verdorrtes als „Krampn“, „Krempn“ oder „Krampas“ bezeichnet) ist im alpenländischen Adventsbrauchtum sowie in Ungarn und Teilen Kroatiens eine Schreckgestalt in Begleitung des Heiligen Nikolaus.
Im alpenländischen Gebiet von Altbayern, Ã-sterreich und Südtirol entwickelte sich die Figur des „Krampus“, Bartls, oder auch „Klaubauf“ aus den heidnischen Figuren der „Perchten“ deren Name sich wiederum aus dem griechische Begriff der Epiphanie herleitet, und möglicherweise als Vertreiber der Dunkelheit und somit als Lichtbringer galten. Wo man schnell bei Balder landet, dem germanischen Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit. Er findet seine ungefähre Entsprechung in der griechischen Mythologie bei Apollon. Balders Merkmale sind Toleranz, Friedfertigkeit und Liebe.
In Rußland wurde daraus"Väterchen Frost", der Kindern am 31.12 Geschenke bringt und mit seinem magischen Zepter, dessen Spitze alles, was sie berührt, gefrieren lässt. Er wohnt tief in der Taiga, fährt einen von drei Schimmeln oder Rentieren gezogenen Schlitten - die Troika - und trägt einen eisgrauen, mit Blautönen durchwebten Pelzmantel. Er wird von einem kleinen Mädchen (dem"Schneeflöckchen") und einem kleinen Jungen (dem"Neujahr") begleitet.
An dieser Stelle möchte ich mal die Wikipedia-Mythologiensuche beenden, denn es ging mir nur darum, den Gedanken nahezulegen, dass Weihnachten keineswegs so christlich dominiert ist, wie vielleicht angenommen. Ich vermute, dass ursprünglich die Sonnenwende gefeiert wurde, wo vielleicht einem Gott wie Balder gehuldigt wurde. Liegt ja zeitlich und sinngemäß nahe, der Winter hat ein Ende, das neue Jahr beginnt - das Licht kehrt zurück. Ich nehme ferner an, dass zu diesem Zeitpunkt auch eine Art moralisches Fazit gezogen wurde, z.B. in Gestalt der Prechten. Daraus wurde dann die heutige Frage,"wart ihr auch alle brav?", bzw. der übliche Sylvestervorsatz, was lief schief, was nehmen wir uns fürs neue Jahr vor. Ich würde darauf tippen, dass die christliche Mythik einfach über alte Bräuche übergestülpt wurde. Ein Ausdruck dessen, für mich auch der Weihnachtsbaum.
"Auch die nächste Nachricht über den Weihnachtsbaum stammt aus Straßburg und wird dem Theologen J. K. Dannhauser zugeschrieben. In dieser zwischen 1642 - 1646 verfassten Schrift ereifert sich der Genannte gegen den Brauch, in den Häusern Weihnachtsbäume aufzustellen. Er schreibt: „Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begehet, ist auch der Weihnachts- oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behängt, und ihn hernach abschüttelt und abblühen (abräumen) lässt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht; ist ein Kinderspiel“."
Ich glaube weniger an ein Kinderspiel, es war die Zeit des dreißigjährigen Krieges, für viele sicherlich die Hölle auf Erden. Was liegt nahe, sich den"alten" Göttern zuzuwenden? Und ich würde einen Besen fressen, wenn der Baum bei den Germanen nicht heilig war.
Für sonderlich christlich halte ich das Weihnachtsfest nicht. Die Ursprünge reichen weit tiefer und wie leicht Veränderungen wie der Mann mit Rauschebart hinzugefügt werden, alte Sagengestalten wieder neu integriert werden, wie das Datum verschoben oder heidnische Götzenanbetung (der Baum) untergeschoben werden, es spricht alles dafür, dass die christliche Deutung nur der Lack uralter Bräuche und Sitten ist.

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