- OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus, 09.01.2007, 08:16
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GutWettertrader, 09.01.2007, 10:42
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus - nereus, 09.01.2007, 10:48
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus - GutWettertrader, 09.01.2007, 10:54
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GWT - nereus, 09.01.2007, 11:22
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GWT - GutWettertrader, 09.01.2007, 13:51
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GWT - nereus, 09.01.2007, 11:22
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus - Spartakus, 09.01.2007, 12:27
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus - nereus, 09.01.2007, 16:35
- Mensch nereus, ich ziehe meinen Hut vor dir, gut gemacht - prinz_eisenherz, 09.01.2007, 14:05
- Wie schleimig - Spartakus, 09.01.2007, 16:00
- So bin ich nun mal. Dafür hält sich mein Crack - Konsum in Grenzen. (o.Text) - prinz_eisenherz, 09.01.2007, 16:41
- Verzeihung Eisenherz - Spartakus, 12.01.2007, 11:23
- So bin ich nun mal. Dafür hält sich mein Crack - Konsum in Grenzen. (o.Text) - prinz_eisenherz, 09.01.2007, 16:41
- Wie schleimig - Spartakus, 09.01.2007, 16:00
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus - GutWettertrader, 09.01.2007, 10:54
- Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Doomsday, 09.01.2007, 16:06
- Kohle hatten die ja angeblich nicht? - Morricone, 09.01.2007, 18:25
Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus
-->Hallo Spartakus!
Du schreibst:
Um 19:25, also kaum fünf Stunden nach dem letzten Kontakt ruft sein Großvater, Erasmus von Fürstenberg, die Polizei. Recht ungewöhnlich würde ich meinen, ein 14-jähriger der um sieben noch nicht zu Hause ist, sollte kein Grund sein gleich eine Vermißtenmeldung abzugeben.
Es sei denn, der Junge ist extrem zuverlässig, meldet sich grunsätzlich ab und wollte unbedingt nach Potsdam zurückfahren, wie es ihm seine Mutter versprochen hatte.
Damit wäre das erste Problem bereits beantwortet.
Es gab keinen vernünftigen Grund für das lange Wegbleiben.
Sein Handy lag ebenfalls herum, für einen 14-jährigen vielleicht das besorgniserregenste Kennzeichen.
Aha, soweit ist es in 2007 schon gekommen.
Verunfallte oder verstorbene Jugendliche ohne Handy sind hochgradig mysteriös, wenn Sie auf dem Grundstück des Großvaters unterwegs waren.
Wenn man zukünftig im Keller den Bierkasten abstellen will, sollte man in jedem Fall das Handy mitnehmen. Man kann ja nie wissen.
Die Polizei ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass der Junge"ausgerissen sei"."Es gibt keine Hinweise auf ein Verbrechen. Wir gehen noch von dem klassischen Vermisstenfall aus, dass es sich um einen pubertierenden 14-Jährigen handelt, der möglicherweise einige Tage Abstand von der Familie haben wollte.", so Polizeisprecher Rupert Grasmüller.
Neben einem Verbrechen wären das durchaus plausible Überlegungen, weil hunderte von Kindern und Jugendlichen kurzzeitig vermißt werden und sich dann erwartet oder unerwartet wieder einfinden.
Da stellt sich doch die Frage, wie arbeitet eigentlich die Polizei? Zwei Dinge würden mir hier sofort ins Auge springen, Entführung oder Unfall. Aber Ausreissen? Zwischen Weihnachten und Silvester? Hallo?
Ja, hallo?
Schon mal den Polizeialltag verfolgt, wo unzählig viele Meldungen über dieses und jenes eingehen und sich am Ende als harmlos herausstellen?
Was sollte die Polizei denn offiziell sagen?
Das schließt ja inoffizielle Ermittlungen zu einer Entführung nicht aus.
Dann wird der Fall interessant. Denn der Hergang ist recht widersprüchlich. Klar ist, der Junge wurde in einem 15m tiefem Brunnen tot aufgefunden. Der Brunnen war abgedeckt oder auch nicht, hier widerspricht sich selbst die Polizei und hat Metallsprossen an der Seite. Zunächst hiess es, der Brunnen sei nicht abgedeckt gewesen. Dann stellt sich die Frage, weshalb die suchende Polizei nicht einfach unten nachgeschaut hat. Was sie nach anderen Angaben, zweimal getan haben will.
Das hat sie doch, nur hat sie in der 1,50 m tiefen trüben Brühe die weitestgehend durch eine zweite Holzplattform verdeckt ist, nichts wahrgenommen.
Wenn er wirklich im Schlamm eingesunken war, dann kann man von oben auch nichts sehen.
Dann hiess es, der Brunnen sei abgedeckt gewesen, was auf Veranlassung des Großvaters geschehen sei, weil die Polizei auf die Gefahr hinwies, wohlgemerkt ohne die Leiche zu entdecken. Solche Widersprüchlichkeiten können natürlich bei mannstarken Einsätzen vorkommen.
Ich sehe da noch keinen Widerspruch.
Die Polizei durchstreift das Schloßgelände und stößt auch auf den Brunnen.
Der ist bei der ersten Inaugenscheinnahme noch nicht abgedeckt.
Die Polizei leuchtet hinein und sieht im Brunnenschacht die seitlichen Sprossen und die Holzabdeckung mit Loch im unteren Schachtbereich.
Da dort niemand liegt oder das Brett beschädigt ist, beläßt man es bei der optischen Kontrolle von oben.
Nichtsdestoweniger wird der Opa auf die potentielle Gefahrenquelle aufmerksam gemacht. „Sichern Sie bitte die Brunnenöffnung mit einem Holzdeckel, Bohlen o.ä.“.
Doch zur logischen Erklärung, der Junge ist rumgeklettert, abgestürzt und ertrunken.
Er ist runterklettert, z.B. mit Hilfe seines Feuerzeuges.
Das dies nicht möglich sein soll, halte ich für ein Gerücht.
Wie dunkel es wirklich war, völlig schwarz oder nur so dunkel, daß man die Umgebung schemenhaft wahrnehmen kann, ist nicht geklärt.
Immerhin sehen wir den Eingang zum Brunnenkeller und dort dringt sehr wohl Tageslicht ein. Beim Nachoben-Schauen hätte sich Felix an der helleren Brunnenöffnung zumindest orientieren können, was den freiwillgen Abstieg ins Dunkel nicht völlig ausschließt
Doch nach Angaben von Wisnewski kann es so nicht gewesen sein. Im unteren Drittel des Brunnens befindet sich ein Holzplattform mit einem schmalen Durchlaß. Der Junge hätte also abstürzen und exakt durch den engen Durchlaß fallen müssen.
Und wenn er nun bis zu dieser Plattform ganz normal hinabgestiegen ist?
Was spricht denn dagegen?
Hat man sich vorher schon mal über diesen Brunnen unterhalten und wurde dadurch das Interesse des Jungen geweckt?
Was wissen wir denn über dessen möglich Motive?
Wisnewskis These wird vom Kölner Stadtanzeiger bestätigt:"Laut [Polizeisprecher] Mayer ist in dem Brunnen eine Zwischenplattform mit einer Ã-ffnung, auf der früher Pumpen standen. Zwei Meter unter der Holzplattform beginne das nur etwa eineinhalb Meter tiefe Wasser, in dem Felix umgekommen ist."
Nein, die Polizei bestätigt lediglich, daß es diese Plattform gibt.
Auf die Holzplattform hätte der Junge nicht stürzen können, es hätten sich Knochenbrüche finden müssen.
Das sehe ich auch so und dann hätte ihn die Polizei vielleicht beim ersten Hineinleuchten entdecken können.
Doch es wurden nur leichte Schürfwunden und eine Platzwunde am Kopf gefunden und der Tod trat durch Ertrinken ein. Im 1.5m tiefen Wasser, bei 1.80m Körpergröße. Also ergeben sich folgerichtig nur zwei Schlüsse, entweder der Junge ist beim Klettern abgestürzt, hat sich den Kopf angeschlagen, wurde bewußtlos und fiel exakt durch die Ã-ffnung, oder man zieht eine zweite Möglichkeit in Betracht.
Nein, neben der Mordtheorie kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu.
Felix wollte noch schnell mal den Brunnen erkunden, von dem er zuvor schon wußte oder den er bei einem „Ausflug“ gerade entdeckt hatte. Dieser Ausflug könnte z.B. mit einer Zigarettenpause erklärt werden.
Er sieht die Brunnenöffnung und die Metallsprossen.
Das reizt ihn ungemein und er klettert in den dunklen Schacht.
Mit Hilfe des Feuerzeuges leuchtet er notdürftig den Weg nach unten aus.
Schließlich gelangt er an die zweite Holzplattform.
Da ist schon wieder eine Ã-ffnung.
Klettert er wieder nach oben oder versucht er dort noch reinzuschauen oder gar zu klettern?
Schloßbrunnen können so ihre Geheimnisse bergen und ein Vierzehnjähriger könnte das ziemlich aufregend finden.
Er klettert tatsächlich durch die zweite enge Ã-ffnung und dabei verliert dabei sein Feuerzeug.
Durch den grauen Schlick und die schlechte Sicht hat er ggf. die Wasseroberfläche für einen staubigen Boden gehalten und ist das vermeintlich „kurze“ Stück hinuntergesprungen.
Doch leider bekommt er keinen festen Boden unter den Füßen sondern fällt unerwartet ins stinkige Wasser.
Das war zweifellos riskant, aber junge Autofahrer überholen ohne Sicht an Bergkuppen und riskieren Frontalzusammenstöße.
Hin und wieder klappt das ja auch.
Felix hockt oder steht nun im unteren Brunnenteil mitten im Wasser und bekommt Panik.
Das Feuerzeug ist weg oder leer.
Das es da unten völlig dunkel ist, versucht er durch die zweite Abdeckung verzweifelt wieder nach oben zu gelangen, falls das überhaupt noch möglich war.
Seine Hilferufe hört niemand.
Er hockt/steht im Dunkel und findet den Ausgang nicht.
Wer das nicht glaubt, der erinnere sich bitte einmal an das Suchen des Lichtschalters oder der Türklinke in völliger Dunkelheit.
Das kann mitunter zum Albtraum werden, weil der Verstand sich zumeist dem Gefühl unterordnet.
Er versucht nun mit aller Gewalt die Holzabdeckung nach oben wieder zu durchbrechen und zieht sich dabei Verletzungen zu, wobei sich eben auch die Frage erhebt, ob er überhaupt an die Decke kam. Immerhin war der Abstand zur Holzdecke 2 m über dem Wasserspiegel!
Es gelingt ihm jedenfalls nicht und bei der Suche nach den Metallsproßen verliert er komplett die Orientierung.
Das Wasser in der dunklen Umgebung stand ihm quasi bis zum Hals.
Bitte aus praktischen Gründen mit dem Zollstock an sich selbst nachmessen.
Knie- oder hüfthohes Wasser sind ein anderes Kaliber als Wasser bis über die Brust und das in vielleicht völliger Dunkelheit!!
Er versucht sich nun minuten- oder gar stundenlang aus dem schwarzen Loch zu befreien, aber es hört ihn niemand rufen und er sieht ohne das Feuerzeug nichts mehr.
Irgendwann gibt er es auf, wird ohnmächtig oder er ertrinkt wegen eines Fehltrittes.
Ich sage nicht, das es so gewesen ist, aber möglich wäre es allemal und wir sollten bei aller Kraft der dunklen Mächte auch den Pragmatismus nicht ganz aus den Augen verlieren.
Interessanter wäre bei der V-Theorie, ob Felix als Alleinerbe in Frage kam oder anderweitig gefährlich war.
Ein Mord erscheint schon möglich, aber der veröffentlichte Unfallhergang gibt für mich jedenfalls ein klares Fremdverschulden noch lange nicht her.
mfG
nereus

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