Dollar/EURO/YEN. Versuch einer Erklärung eines Phänomens per Metapher.

verfasst von sensortimecom, 01.02.2007, 22:52

-->>>Möglich, dass es anderswo noch Orte gibt, wo du einen YEN-Kredit bekommst. Bei uns, in Ã-si-Land, nicht... wer dran zweifelt, soll`s selber probieren..!
>>E. B.
>Bist wohl auch ein YEN-Kreditler?
>Die Frage ist schon, ob der Einstieg in einen YEN-Kredit zum jetzigen Kurs Sinn macht(endfällig versteht sich). Sollten die Japaner auf die kühne Idee kommen,
>die Zinsen doch zu erhöhen, hmm dann wird der YEN wohl nur eine Richtung kennen. Und dann möchte ich nicht unbedingt in dem Boot sitzen -
>wobei mich dieses Boot die letzten Jahre sehr gemütlich geschaukelt hat!
>Chewi

Hallo.

Ich habe über dieses Phänomen schon einige Male hier geschrieben. Es ist nicht so, dass ich die Forumsteilnehmer hier dazu animieren möchte, einen YEN-Kredit zu nehmen (so man überhaupt einen kriegt!). Ich sehe die Lage nur ganz vorurteilslos und pragmatisch:

Der YEN KANN einfach nicht gegenüber den anderen Leitwährungen steigen, und die YEN-Zinsen können auch nicht sonderlich steigen (höchstens um ein halbes Prozent oder so) - ohne dass die japan. Wirtschaft Harakiri begeht. Die Gründe dafür hab ich schon x-mal beschrieben.

Nur eines möchte ich dazu noch sagen:
Das ist ein ganz besonderes Phänomen. Das hat es in der gesamten Wirtschaftsgeschichte so nicht gegeben, und es wird es auch nicht mehr geben.
Vielleicht hilft ein Metapher, um das Verhältnis Dollar - EURO - YEN zu erklären:

Nehmen wir an, da gibts 3 Brüder, die sich um ein riesiges Erbe streiten, das mit einer erheblichen Summe belastet ist. Die Aussteuer muss gezahlt werden, ansonsten gibts keine Erbschaft. Jeder der drei Brüder ist aber selber verschuldet und im Grunde arm wie eine Kirchenmaus. Keiner kriegt einen Kredit. Daher kommt auch keiner an das gewaltige Erbe ran.

Also sagt er erste: Ich hab einen Schuppen mit Oldtimer, einen Schrank voller Schusswaffen und einen guten Anwalt. Sonst aber hab ich nix als Schulden. Also schicke ich den Anwalt zur Bank, damit er mir die bestmögliche Bonität verschafft. Wäre doch gelacht. Ich bin bereit sogar 6% Zinsen zu zahlen, denn ich leih mir das Geld billig von meinem dritten Bruder aus. (Ansonsten komme ich mit den Waffen).

Der zweite sagt: Ich hab ein bisschen Familienschmuck von meinen Urgroßeltern, einen Adelstitel, und hab viele Semester studiert. Meine Bildung ist weit höher als die meiner anderen Brüder. Ich hab zwar keinen guten Anwalt und auch keine Schusswaffen, aber trotzdem müsste es reichen, um die Bankleute von meiner Bonität zu überzeugen. Also, an die 5% Zinsen bin ich schon bereit zu zahlen, weil ich leih mir das Geld billig von meinem dritten Bruder aus...

Der dritte aber sagt: Ich habe außer meiner technischen Begabung und meinem ungeheuren Fleiß gar nichts. Ich weiß, dass das nicht ausreicht, um die Bankleute von meiner Bonität zu überzeugen, und falls es mir trotzdem gelingt, zahle ich ein halbes Prozent Zinsen und keinen Deut mehr. Nämlich GENAU DAS, was ich auch rückzahlen könnte. Meinetwegen können die beiden anderen Brüder ruhig an das riesige Erbe kommen. ich leih ihnen gerne mein Geld billig. Sie sind hoch verschuldet und müssen es wegen der hohen Betriebskosten ohnehin verkaufen, aber sie werden keinen Käufer dafür finden. NIRGENDWO. Dann wird die BANK kommen und wird ihnen NICHT NUR DAS ERBE wegnehmen, SONDERN AUCH das WENIGE, das sie sonst NOCH HABEN - weil sie nicht mal die versprochenen 5 oder 6% Zinsen für die Aussteuer zahlen können.. sobald ich von ihnen das gesamte geliehene Geld wegen Zahlungsunfähigkeit plötzlich rückfordere!

Genau SO, glaube ich, denken die Japaner!
Erich B.

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• YEN/CHF darf es sein? Kann es werden! Muss ich machen: - Emerald, 31.01.2007, 06:44
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    • Re: YEN/CHF darf es sein? Kann es werden? Will ich machen! - Emerald, 31.01.2007, 14:17
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          • Re: YEN/CHF darf es sein? Kann es werden? Will ich machen! - Emerald, 31.01.2007, 22:56
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