- schon beachtlich was man mit genug Geld so alles anstellen kann - Herb, 01.02.2007, 20:10
- Re: schon beachtlich was man mit genug Geld so alles anstellen kann - Baldur der Ketzer, 01.02.2007, 20:50
- Was die Scheichs da machen sind doch Peanuts für Weicheier... - Worldwatcher, 01.02.2007, 21:18
- Re: Marzahn oder Entenhausen für Millionäre - Cujo, 01.02.2007, 21:16
- Moderner Turmbau zu Babel - Laui, 01.02.2007, 21:40
- Re: schon beachtlich was man mit genug Geld so alles anstellen kann? - Nachtigel, 01.02.2007, 22:00
- Geld schützt indes nicht vor Dummheit - Amstrand, 02.02.2007, 08:39
- Sehe ich anders - Spartakus, 02.02.2007, 09:44
- Re: Sehe ich anders - Amstrand, 02.02.2007, 10:20
- Re: Sehe ich anders - Cujo, 02.02.2007, 10:27
- Sehe ich anders - Spartakus, 02.02.2007, 09:44
- Re: schon beachtlich was man mit genug Geld so alles anstellen kann - Baldur der Ketzer, 01.02.2007, 20:50
Sehe ich anders
-->Welche Möglichkeiten hat denn eine kleine Monarchie wie die Emirates?
Die Grundlagen sind/waren schlecht. Bildung im westlichen Sinne ist selten, kaum nennenswerte Wirtschaft, keine Ressourcen außer Ã-l, dessen Vorräte naturgemäß endlich sind. Doch so blöd sind die Maktums (Herrscherfamilie) sicher nicht. Fängt schon damit an, dass sie keineswegs diese erster Sohn/erster Erbe Geschichte fortführen. Afaik bestimmt ein Familienrat wer die Familie und das Land führen soll und da zählt Talent offenbar mehr als Thronfolge.
Und diese Leute haben Visionen, mutige dazu. Vielleicht gehen ihre Pläne in die Hose, vielleicht nicht. An Tatkraft fehlt es jedoch sicher nicht und der Bonus ist auch klar, Bürokratie existiert nicht. Die Grundidee leuchtet ebenfalls ein, was hat das Land zu bieten? Nichts, außer grauenhafter Hitze und die Sicherheit eines totalitären Regimes. Folgerichtig also Tourismus und wenn, dann gleich mit der richtigen Klientel, sprich mit Luxus den es sonst so nicht gibt. Die Basis dafür ist ein quasi rechtloses Sklavenheer aus Drittweltländern, die sich Dank der guten und steuerfreien Einkünfte jedoch freiwillig und beliebig austauschbar zur Verfügung stellt. Selbst der gemeine Europäer würde sich für ein gutes Arbeitsangebot aus Dubai die Finger lecken.
Weshalb das an technischen Problemen scheitern sollte kann ich nicht erkennen und auch Meeresspiegelanstiege können ihnen egal sein, dann werden die Inseln halt ein paar Meter höher aufgeschüttet. Der Punkt ist doch, dass die Angebote lukrativ sind. Was spektakuläre Architektur und weltweite PR angeht, da zeigen sie schon einmal beachtliches Format. Mit ein bisschen Glück schaffen sie es eine Art Markenzeichen zu werden, wer Erfolg hat, hat eben auch eine kleine Villa auf"seiner" Insel vor Dubai. Mit allem Luxus, den diese Welt zu bieten hat. Dazu shopping in seiner reinsten, sprich steuer/ und zollfreien Ausprägung.
Und sie greifen auch noch die gesammte Wertschöpfung ab, selbst die Fluglinie gehört ihnen, Emirates dürfte inzwischen eine der größten der Welt sein und profitabel dazu. Deneben siedeln sie reichlich Firmen an (keine Steuern) und das Demokratiegeblöcke? Lachhaft. Die Landeskinder bekommen Auslandsstipendien geschenkt und zur Hochzeit gibt es ein Haus+Auto als Bonus. Wer sollte da Revoltieren? Arbeitslosigkeit ist da ein Fremdwort.
Grundsätzliche Fehler kann ich in dieser Strategie nicht erkennen, aber diese Möglichkeiten stehen natürlich nur einem Zwergstaat zur Verfügung, der letztlich davon profitiert die Lücken auszunutzen. Halt wie Luxemburg oder Monaco. Die einzigen echten Gefahren würde ich entweder in Aufständen des Sklavenheeres sehen, was ich jedoch wegen der herausragenden Konditionen für unwahrscheinlich halte oder in Unruhen in den Nachbarländern, z.B. Irankrieg, Revolution in SA. Wobei der Nutzen der Emirates praktisch jedem Nachbarn klar sein dürfte.
Ich halte die Leute dort jedenfalls für ziemlich clever und bin erstaunt über die pessimistischen Untertöne hier.

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