- sollte noch jemand dabei sein? Island exportiert auch Aluminium! - Emerald, 06.03.2007, 11:33
sollte noch jemand dabei sein? Island exportiert auch Aluminium!
-->Isländische Banken im Aufwind
Isländische Banken verzeichnen seit dem zweiten Halbjahr 2006 eine erfreuliche Performance; einerseits wegen ihrer besseren Kreditprofile und anderseits infolge einer besseren Marktstimmung. In den vergangenen zwölf Monaten konnten sie beweisen, dass sie auch in schwierigen Zeiten widerstandsfähig bleiben können. Sichtbar war das beispielsweise im März des vergangenen Jahres. Damals stand die Bewertung der Bankanleihen unter dem Einfluss des negativen Ratingausblicks für den isländischen Staat durch die Agentur Fitch, was eine massive Erweiterung der Spreads (Risikoaufschläge) nach sich gezogen hatte. Credit Suisse war der Meinung, dass die beträchtlich gestiegenen Risikoaufschläge nicht die Fundamentaldaten der Bank reflektieren würden, sondern eher auf das Marktsegment zurückzuführen gewesen seien.
Vertrauen gestärkt
Die «isländische Panik» ebbte langsam ab - unterstützt durch die von Kaupthing Bank (Moody's: stabil/Aaa, Fitch: stabil/A) und Glitnir (Moody's: stabil/Aaa, Fitch: stabil/A, stabil, Standard & Poor's: stabil/A-) im Verlauf des vergangenen Jahres verbuchten guten Ergebnisse -, und die Spreads begannen sich wieder zu verengen. In der Zwischenzeit wurden die Bedenken der Anleger in Bezug auf isländische Banken, zum Beispiel wegen wechselseitiger Beteiligungen, einem hohen Aktienengagement und der reduzierten Risikoprofile vom Management aktiv angegangen. Das Vertrauen der Anlegergemeinschaft konnte wieder gestärkt werden. Auch haben isländische Banken durch ihre Informationspolitik weitere Fortschritte in Bezug auf die Transparenz gemacht. Mit Blick auf die Rentabilität konnten isländische Banken 2006 trotz einer schwankungsanfälligen Binnenkonjunktur und einer manchmal unfreundlichen Umgebung eindrucksvolle Ergebnisse verbuchen. Die Kapitalrendite von Kaupthing und Glitnir lag auf durchschnittlich 26%. Im vergangenen Jahr erhöhten isländische Banken - besonders Kaupthing - den Prozentsatz ihrer nicht volatilen Gewinne und senkten somit ihr Risikoprofil.
Die Mittelbeschaffung ist ein heikler Punkt für isländische Banken. Die Finanzinstitute verlassen sich zur Finanzierung ihrer Aktivitäten zum grössten Teil auf den Kapitalmarkt, was Anlass zu Liquiditätsbedenken geben kann - besonders wegen der mikroökonomischen Bedingungen und der geringen Grösse der heimischen Wirtschaft. Die Liquidität in Bezug auf die sofort verfügbaren Mittel zur Deckung fällig werdender Verbindlichkeiten ist angemessen. Kaupthing erklärte, dass die gesicherte Liquiditätsperiode von 180 auf 360 Tage habe verlängert werden können.
Die Kreditqualität von Kaupthing und Glitnir ist gut. Derzeit kann keine Verschlechterung festgestellt werden. Die Kapitalhöhe beider Banken hat sich vergrössert. Insgesamt ergibt sich ein sehr solides Bild. Zudem hat die Ratingagentur Moody's anhand ihrer JDA-Methode (Joint Default Analysis) das Rating aller isländischen Banken auf Aaa von zuvor A1 erhöht (vgl. Seite 41). Die Höherstufung um vier Klassen reflektiert die Wahrscheinlichkeit, mit der Banken im Falle von Problemen systemische Unterstützung erhalten würden. Der akute Anstieg zum Aaa-Rating überraschte den Markt und zeigte sich in einer ausgeprägten Verengung der Spreads.
Dennoch wird sich das neue Rating künftig sicherlich als Vorteil erweisen, da dadurch die Mittelbeschaffung günstiger wird. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für Kaupthing und Glitnir und stützen diese besonders auf die solide Rentabilität, die gute Kreditqualität und robuste Kapitalisierung inmitten einer volatilen Binnenkonjunktur und einem manchmal feindlichen Geschäftsumfeld.
Attraktive Eintrittschance
Sowohl Kaupthing als auch Glitnir haben ihre Fähigkeit bewiesen, die dringlichsten Themen, bei denen Anleger Bedenken hatten, äusserst flexibel und effektiv anzugehen. Dank solcher Verbesserungen konnten beide Banken die Zuversicht des Markts stärken, was sich im letzten Halbjahr auch in einer deutlichen Verengung der Risikoaufschläge niedergeschlagen hat. Wir sind überzeugt, dass isländische Banken aufgrund der Binnenkonjunktur - trotz ihrer hohen Bonität - auch künftig volatil bleiben werden. Gleichwohl kann diese Marktvolatilität im Verlauf des Jahres zu attraktiven Eintrittschancen führen, da wir langfristig von einer weiteren Verengung der Spreads isländischer Banken ausgehen.
Credit Suisse Elena Guglielmin

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