- Bischöfe rudern wieder zurück - ZdJ höchst empört - wheely, 06.03.2007, 22:27
- Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - MI, 07.03.2007, 08:59
- Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - oder doch? - wheely, 07.03.2007, 10:32
- Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - oder doch? - weissgarnix, 07.03.2007, 10:41
- Re: schwere Geschütze - MI, 07.03.2007, 12:06
- wobei mich wundert...Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - weissgarnix, 07.03.2007, 11:57
- Re: Es gibt keine Maikaefer mehr - Tassie Devil, 08.03.2007, 06:20
- so resignativ, mein Alter??? come on...Re: Es gibt keine Maikaefer mehr - weissgarnix, 08.03.2007, 11:38
- Re: Na hoer mal,... - Tassie Devil, 08.03.2007, 13:26
- so resignativ, mein Alter??? come on...Re: Es gibt keine Maikaefer mehr - weissgarnix, 08.03.2007, 11:38
- Re: Es gibt keine Maikaefer mehr - Tassie Devil, 08.03.2007, 06:20
- Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - Baldur der Ketzer, 07.03.2007, 12:15
- Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - wheely, 07.03.2007, 13:38
- Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - Baldur, Du Ketzer - kosh, 08.03.2007, 09:37
- Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - Baldur - nereus, 09.03.2007, 08:16
- Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - oder doch? - wheely, 07.03.2007, 10:32
- Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - MI, 07.03.2007, 08:59
wobei mich wundert...Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht
-->... dass das forum sich nicht eher auf die folgenden Statements stürzte (naja, tassie, nereus und baldur pennen ja vielleicht noch...):
"Mitschuld in unterschiedlichem Maße haben auch diejenigen auf sich geladen, die weggesehen haben."
ohne in die Untiefen der nikomachischen Ethik abtauchen zu wollen, kann man dieses Statement sehr kontrovers diskutieren. Außerdem wäre der Satz, wenn radikal interpretiert, natürlich ein toller Freibrief für alle möglichen politischen Initiativen im hier und jetzt.
aber es kommt noch besser: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
dieses Statement ist auf den ersten Blick philosophisch elegant, auf den zweiten entpuppt es sich aber als klassisches Oxymoron. Das Negieren des"frei sein wollens" von etwas, schliesst die Existenz von"Freiheit" notwendigerweise aus. Entweder bin ich frei, dann kann ich"frei sein wollen" von wem oder was ich will wie es mir gerade beliebt, oder ich bin nicht frei.
der etwaige Einwand, die"Freiheit" wäre dort beschränkt, wo sie auf die Freiheit der anderen stößt, was im vorliegenden Kontext also etwa die Würde der Opfer und ihrer Angehörigen betrifft, den man hier klassischerweise anbringen würde, zieht mM nach jedoch nicht: diese Forderung kann nur passivistisch (iSv: die Würde der Opfer bleibt gewahrt, in dem sie nicht aktiv beleidigt werden dürfen zB durch Leugnung des Holocaust, etc) aber nicht aktivistisch interpretiert werden (iSv: die Würde der Opfer bleibt nur gewahrt, wenn man ihnen aktiv gedenkt, also muss man ihnen gedenken).
Ergo propagiert der liebe Bischof mit seinem Satz über die Freiheit ein Element der Unfreiheit...
Weiterführende links
Deutsche Bischöfe unter Antisemitismus-Verdacht Israels Botschafter wirft Bischöfen Demagogie vor Für das deutsche Volk gelte in besonderer Weise der Satz: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
>Immerhin haben sie was gesagt:
>"Morgens in Jad Vaschem die Fotos vom unmenschlichen Warschauer Ghetto, abends fahren wir ins Ghetto in Rhamallah. Da geht einem doch der Deckel hoch." Bischof Gregor Maria Hanke
>"Ich habe meine Sorge über die Zukunft des Friedensprozesses geäußert, und dass der Mauerbau zwischen Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten sowie die zahlreichen Siedlungsbauten aus der Sicht der palästinensischen Bevölkerung eine gewisse Provokation darstellen." Bischof Walter Mixa
>Dass ich so was in meinem Leben noch mal sehen muss, das hätte ich nicht gedacht. Diese Mauer wird fallen wie die Berliner Mauer auch." Joachim Kardinal Meisner
>Ich finde das ganz beachtlich, das sind doch schon mal ein paar klare Worte. Und zurückgerudert sind sie nicht wirklich:
>"Die Bischofskonferenz wies Steins Vorwürfe zurück. Lehmann habe auf der Reise stets das Existenzrecht des Staates Israels unterstrichen und auf die Bedrohung seiner Einwohner durch den Terrorismus hingewiesen."Es kann deshalb keine Rede davon sein, die deutschen Bischöfe hätten bei ihrem Aufenthalt vor Ort eine Seite des Konflikts dämonisiert und doppelte Maßstäbe angelegt. Das Gegenteil ist richtig", hieß es.
>Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen. Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder? Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
>Grüße,
>MI

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