- Ob wir deshalb so mit Kriegsprpaganda zugemüllt werden? Sic. Bild, Spiegel, TV - André, 12.03.2007, 15:06
- Re: Ob wir deshalb so mit Kriegsprpaganda zugemüllt werden? Sic. Bild, Spiegel, TV - albert, 12.03.2007, 20:03
Re: Ob wir deshalb so mit Kriegsprpaganda zugemüllt werden? Sic. Bild, Spiegel, TV
-->Hallo Andre,
bei www.michaelwinkler.de fand ich folgenden Text dazu (stammt von kurz vor Weihnachten)
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Warum bin ich so pessimistisch? Die Zeitungen sind doch voll von guten Nachrichten! Die Aktienkurse streben unaufhaltsam nach oben, die Arbeitslosenzahlen gehen zurück, die Steuereinnahmen sprudeln, die Ã-lpreise sind gefallen und sogar die sonst so mordlustige israelische Armee läßt sich von menschlichen Schutzschilden abhalten, ein Haus zu bombardieren (jedenfalls jetzt noch, wo ich diese Zeilen schreibe). Selbst George W. Bush hat seinen Kriegsminister ersetzt und spricht von einer neuen Irak-Politik.
Vielleicht ist es nur Paranoia, wenn ich jede dieser positiven Nachrichten nur als Bestätigung dafür auffasse, daß wir auf einem ausbrechenden Vulkan sitzen. Was erwarte oder, besser gesagt, befürchte ich für das nächste Jahr?
- Krieg im Iran (durch Israel und/oder die USA, auch mit Atomwaffen)
- Unruhen in Italien und Frankreich, bis hin zum Bürgerkrieg
- Zusammenbruch der Weltwirtschaft (Depression wie 1929)
Diese Ereignisse sind wie Domino-Steine aufgestellt, fällt der erste, fallen auch die anderen. Wieso sind das Domino-Steine? Es gab ja schon einen Krieg im Iran, damals, als Saddam Hussein als treuer Gefolgsmann der USA dort eingefallen ist. Es gab ja schon Unruhen in Frankreich, zahllose brennende Autos in Paris und anderen Großstädten - und es hat sich alles wieder beruhigt. Selbst 1929 ist die Welt nicht ins Chaos versunken, trotz der weltweiten Depression.
Ja, richtig - aber das war damals.
Warum sollte es Krieg im Iran geben? Die Antwort ist einfach: Weil Israel das so möchte. Wer im Internet Berichte über und Stimmen aus Israel sucht, der liest immer wieder, daß sich Israel durch den Iran bedroht fühlt. Seit seinem Bestehen hat Israel auf tatsächliche oder bloß empfundene Bedrohungen immer gleich reagiert: mit Krieg oder wenigstens mit Militäraktionen. Der Reaktor im Irak wurde ohne Kriegserklärung bombardiert, weil Israel sich bedroht gefühlt hat.
Israel ist die stärkste Militärmacht in der Region, weltweit sind nur die USA, Rußland und China besser gerüstet als Israel. Aber Israel ist auch ein winziges Land, das es tunlichst vermieden hat, sich unter seinen Nachbarn Freunde zu schaffen. Ein paar Atombomben und die Existenzgrundlage dieses Staates ist vernichtet. Um das zu erkennen, bedarf es keiner Generalstabsausbildung. Deutschland kann ohne Probleme mit atomar gerüsteten Nachbarn leben, denn Deutschland hält seit sechzig Jahren Frieden mit seinen Nachbarn. Israel hingegen hat allen Grund, sich bedroht zu fühlen.
Auch die USA haben Interesse an einem Krieg gegen den Iran. Die USA sind eine Weltmacht im Abstieg, obwohl man genau hinschauen muß, um das zu erkennen. Das amerikanische Imperium hatte den Höhepunkt seiner Macht um 1945 erreicht, mit den Siegen über Deutschland und Japan, auf Kosten der erlöschenden Weltmacht Großbritanniens und der zerstörten Mächte Frankreich, Sowjetunion und China. Die USA hatten mehr als die Hälfte der weltweiten Industriekapazität angehäuft, waren die einzige Atommacht, hatten die wichtigen Rohstoffe einschließlich des Erdöls im eigenen Land und besaßen den größten Goldschatz der Welt.
Das goldene Zeitalter der USA ist längst zu Ende gegangen. Das angehäufte Vermögen wurde in Vietnam vergeudet, mit dem Erdöl wurde derart verschwenderisch umgegangen, daß das Land am Tropf der Araber hängt, die Industrie zu Gunsten billiger chinesischer Lieferungen abgebaut, das Monopol auf Atomwaffen ist schon lange dahin. Noch sind die USA die Weltmacht Nummer 1, aber wie lange wird das noch anhalten?
1944 wurde der Dollar zur Weltleitwährung. Damals definierte sich der Dollar über den einzigen"Wert an sich", den die Welt seit Jahrtausenden kennt: über Gold. Dank des Goldbesitzes der USA war der Dollar eine Goldwährung, ein einzelner Dollar entsprach 0,8886 Gramm Gold. Jede andere Währung, ob Deutsche Mark, Britisches Pfund oder Französischer Franc definierte sich über ihren festgelegten Wert zum Dollar ebenfalls zum Basiswert Gold. Dieses System endete 1971, als sich die USA diese Golddeckung durch den Vietnamkrieg nicht mehr leisten konnten.
Seit damals gibt es jedoch zwei Wertgaranten für den Dollar, die jedoch nicht ganz so gut sind, wie es das Gold gewesen war. Das eine ist das Erdöl. Wer Erdöl braucht, muß es in Dollar bezahlen. Und da jeder Staat der Welt Erdöl benötigt, muß jeder Staat der Welt über Dollar verfügen, um sich dieses Ã-l kaufen zu können. Anders als zur Zeit der Golddeckung schwankt der Wert des Dollars ständig, außerdem gibt es verschiedene Arten Erdöls. Heute entspricht ein Dollar in etwa einer Menge von 2,75 Litern Rohöl.
Auf den ersten Blick scheint es keinen Unterschied zu geben, ob sich der Dollar auf 0,8886 Gramm Gold definiert oder auf 2,75 Liter Erdöl. In Wirklichkeit ist der Unterschied beträchtlich: Die 30.000 Tonnen Gold, welche die Werthaltigkeit des Dollars 1945 definiert haben, lagen im legendären Tresor von Fort Knox, auf amerikanischem Boden, in amerikanischem Besitz. Das Erdöl, das den Wert des Dollars seit 1971 sichert, lagert jedoch sonstwo auf der Welt. Der Dollar des Jahres 1957 war eine amerikanische Schuldverschreibung auf amerikanisches Gold - der Dollar des Jahres 2006 ist eine amerikanische Schuldverschreibung auf arabisches Erdöl.
Ihr Nachbar ist sicher davon begeistert, wenn Sie eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen, sich also 100.000 Euro auszahlen lassen, gegen eine Schuldverschreibung auf den Besitz Ihres Nachbarn. Aber Ihr Nachbar ist ein schmächtiger Buchhalter, Sie hingegen sind ein austrainierter Berufsboxer... Unsinn, meinen Sie? Für die USA funktioniert das prächtig, denn hier kommt die zweite Deckung des Dollars zum Vorschein: die US-Army (und die US-Navy und die US-Air Force). Entweder Sie akzeptieren Dollars als Zahlungsmittel - oder die US-Marines kommen Sie besuchen.
Saddam Hussein hatte tatsächlich eine hochgefährliche Massenvernichtungswaffe besessen, welche die USA zum Angriff gezwungen hat: den Euro. Saddam wollte sein Erdöl, also jene geringe Menge, die ihm die USA durch ihr Embargo erlaubten, nicht mehr gegen Dollar, sondern gegen Euro verkaufen. Er wollte also dem Dollar die Ã-ldeckung entziehen - deshalb bekam er die militärische Besicherung der Werthaltigkeit des Dollars zu spüren. Auch der Iran wollte eine Erdölbörse auf Euro-Basis einführen, doch davon spricht niemand mehr. Man muß ja die USA nicht mehr provozieren als unbedingt nötig...
Die Welt ist jedoch nicht auf dem Stand von 1971 stehen geblieben. So bis zur Jahrtausendwende war der Dollar eine Währung der USA und alle sonstigen Dollar-Besitzer willfährige Vasallen des großen Bruders, egal ob Deutschland oder Japan, Frankreich oder England. Wer auf das Wohlwollen der USA (und der US-Army) angewiesen ist, übt sich im Wohlverhalten und wird nichts unternehmen, was den großen Bruder verärgern könnte - insbesondere nicht mit dem Dollar. Heute, Ende 2006, besitzen die Chinesen, die Volksrepublik China eine Billion Dollar - tausend Milliarden Dollar. Das heißt, die Chinesen können so tun, als wäre der Dollar ihre Währung, einschließlich der beiden Wertgarantien Erdöl und US-Army. Im Gegensatz zu Japan kann sich China auch erlauben, Besuche von US-Marines höflich oder mit Sperrfeuer abzulehnen.
1971 war alles ganz einfach. Da konnte Nixon sagen: Mein Gold gehört mir, und wenn ihr zu viele Dollar habt, schickt sie doch einfach nach Saudi-Arabien. Folgerichtig sorgte die Marketing-Abteilung der US-Zentralbank für zwei Ã-lkrisen, und schon hatte die ganze Welt den gerade noch verpönten Dollar wieder richtig lieb.
2006 kann Bush leider (aus amerikanischer Sicht) noch nicht sagen, sein Ã-l gehöre ihm, weil dieses Ã-l leider nicht auf amerikanischem oder amerikanisch befreitem Boden liegt. Um den Chinesen von ihrem Dollarberg zu helfen, müssen also die Amerikaner noch mehr ölhaltigen Boden demokratisieren oder befreien. Nordkorea lohnt sich gar nicht, die haben kein Ã-l und eventuell sogar Atombomben. Der Iran hingegen hat jede Menge Ã-l und noch keine Atombomben, das heißt, das Land lechzt geradezu danach, daß die Segnungen der Demokratie herbeigebombt werden.
Mit genügend amerikanisch befreitem Erdöl können die USA den Dollar ersetzen, und zwar so, daß die Chinesen von ihrem grün bedruckten Papier Made in USA nichts mehr haben. Ohne Erdöl bliebe zwar noch die Deckung durch die US-Army, aber die muß ja auch bezahlt werden - und sie benötigt Treibstoff. Wenn niemand Erdöl gegen neue Zukunfts-Dollars herausrücken will, bleiben die Panzer stehen und den US-Marines geht der Nachschub an Erdnußbutter aus. Deshalb haben auch die Amerikaner großes Interesse daran, den Iran zu befreien. Um Israel zu beschützen, natürlich.
Was könnten die Chinesen mit 1000 Milliarden Dollar alles anstellen, wenn man die nicht rechtzeitig entwertet?
1.) Erdöl kaufen. Dafür sind Dollars doch da, oder? Wer in unserer globalisierten Gesellschaft mehr bezahlt, bekommt alles, was er will. Also zahlen die Chinesen mal locker 100 Dollar pro Barrel, im Voraus und gleich für die Fördermenge der nächsten drei Jahre. Die anderen Nationen können dann sehen, wo sie bleiben - und sich für 150 Dollar das Barrel um die Reste prügeln.
2.) Euros kaufen. 250 Milliarden Euro zum Preis von 1,60 US-Dollar und schon bricht in Europa alles zusammen. Andererseits könnten die USA wie verrückt Waren in Europa absetzen, wenn der Euro stramm auf 2,00 Dollar zumarschiert - nur leider gibt es in Amerika kaum noch Industrie, die davon profitiert. Das ist heute alles Made in China.
3.) Rent an Army. Das haben die Kuwaitis schon erfolgreich vorgeführt. Man miete sich eine US-Armee und befreie ein Land. Mit genügend Dollars kein Problem. Sicher, die Befreiung Taiwans ist nicht ganz billig, so 300 bis 500 Milliarden Dollar dürfte die kosten... Aber die USA brauchen Geld und deren Militär kann ruhig mal Geld verdienen, anstatt nur welches zu kosten.
Weitere Vorschläge? Gibt es bestimmt, aber damit würde ich vom Thema abschweifen.
Ich wollte Ihnen ja nur zeigen, daß die Befreiung (Denglisch für die früheren deutschen Begriffe"Eroberung" und"Unterwerfung") des Iran zahlreiche Probleme der USA lösen dürfte. Deshalb wird das auch geschehen und damit die Büchse der Pandora geöffnet. Ob am 4. Januar, am 17. Februar oder am 23. März 2007 ist dabei unerheblich. Amerika braucht diesen Krieg, es braucht dieses Ã-l.
Imperien, ob Rom, Spanien, Großbritannien oder die USA, leiden immer unter Geldmangel. Die Bevölkerung muß durch Brot und Spiele bei Laune gehalten und das Militär als Garant des Imperiums bezahlt werden. Rom hat bis ins erste nachchristliche Jahrhundert den gesamten Mittelmeerraum ausgeplündert, als es nichts mehr zum Plündern gab, ging das Imperium ein. Spanien hat Südamerika ausgeraubt, England Indien und die halbe Welt. Die Amerikaner haben an Deutschland und seinen Feinden profitiert. Der Reichtum Englands, Frankreichs und Rußlands floß nach Amerika, um Waffen zu bezahlen, bevor schließlich amerikanische Truppen in Deutschland einfielen, um das abschließende Inkasso vorzunehmen.
Nach 1945 gab es jedoch kein großes amerikanisches Inkasso mehr, das Imperium geht nach und nach pleite. Weder gegen China noch gegen Rußland läßt sich ein Bündnis"Alle gegen Einen" schmieden, wie zweimal gegen Deutschland. Imperien ergreifen in solche Situationen verzweifelte Maßnahmen. Rom kämpfte vergeblich gegen die Parther, Spanien ebenso erfolglos gegen England. Besonders ungeschickt hat sich Großbritannien angestellt, das seine Kriege gegen Deutschland zwar gewinnen konnte, aber damit trotzdem seinen eigenen Untergang herbeigeführt hat.
Mit dem Ã-l der Welt in amerikanischer Hand ließe sich das schwindende Imperium stabilisieren. Selbst der Rohstoffreichtum Rußlands würde diesem wenig nützen. Und China? China erstickt an seinen eigenen Menschenmassen und benötigt das dann amerikanische Ã-l, als Sklavenstaat, der Warentribute an seinen Herrn schickt. Oder glauben Sie, daß die Amerikaner gelassen zuschauen, wie China sie bis 2050 auf allen Gebieten überholt? Jetzt ist die Weltmacht in Gefahr, und jetzt muß sie stabilisiert und gerettet werden.
Die Amerikaner haben aber schon öfter Kriege geführt, genau genommen fast ununterbrochen seit 1776 - wieso ist der Krieg gegen den Iran so schlimm? Den Irak haben sie doch auch erobert, ohne daß die Welt zusammengebrochen ist. Was ist im Iran anders?
Die Amerikaner haben noch nie gegen eine wirklich große Nation auf deren eigenem Boden gekämpft. Ehe Sie jetzt mit Deutschland und Japan kommen - da haben die Amerikaner erst ab 1941 mitgemischt (offiziell, Waffen haben sie gleich bei Ausbruch des Krieges geliefert). Deutschland war 1941 bereits vor Moskau gescheitert, benötigte Truppen, um die Briten aus Frankreich, Dänemark, Norwegen und Griechenland herauszuhalten. Japan kämpfte bereits seit 1937 - und hatte seine Truppen ebenfalls verteilt und sein Kriegspotential bereits zum Teil erschöpft. Nach dem überaus glücklichen Ende der Schlacht von Midway konnten die Amerikaner Japan auf See totrüsten, gleichzeitig die Sowjetunion unterstützen und Deutschland bombardieren. Der Iran hingegen hat sich vom Krieg gegen den Irak völlig erholt und besitzt eine gut ausgerüstete Armee, während sich diesmal die Amerikaner in Afghanistan und im Irak ausbluten.
Entscheidend ist jedoch die Straße von Hormuz. Dadurch wird das arabische Ã-l mittels Tankern transportiert, nach China, Europa oder den USA. Wenn der Iran diese Meerenge sperrt - und dazu reicht es, einen (hoffentlich leeren) Supertanker zu versenken - dann kommt kaum noch Ã-l aus Arabien. Der Iran wird nicht innerhalb von ein paar Wochen besiegt, das dauert Monate. In diesen Monaten steigt der Ã-lpreis in ungeahnte Höhen. Die alte Utopie der Grünen,"fünf Mark pro Liter", wird sich dann eher wie eine Meldung aus dem verlorenen Paradies anhören. Was bedeuten drei Euro pro Liter Diesel oder Benzin? Es lohnt sich für Pendler nicht mehr, zur Arbeit zu fahren, weil der ganze Verdienst an der Tankstelle landen würde. Flugreisen werden unbezahlbar, aber auch die Dinge des täglichen Bedarfs werden deutlich teurer, weil alles, was wir in den Läden kaufen, per Lkw dorthin transportiert wird.
Es wird in Deutschland ruhiger bleiben, aber der rasante Preisanstieg wird nicht nur bei uns, sondern auch in Italien und Frankreich zu Unruhen führen. Paris ist ein Pulverfaß - und jetzt wird die Lunte entzündet. Italien ist wirtschaftlich ausgesaugt, der Euro hat dort zu Preisanstiegen geführt. Wenn jetzt noch die Touristen ausbleiben, bricht den Italienern das Einkommen weg. Dann knallt es im Stiefelland...
Oh, auch die Amerikaner selbst sind unzufrieden. Kartoffeln aus Idaho müssen nach New York geliefert werden, an die Ostküste, wo die Menschenmassen wohnen. Auch das erfordert Ã-l, wie der Weizen oder der Mais, der im mittleren Westen angebaut wird. Unter diesem Krieg wird Amerika leiden, so wie noch nie zuvor unter einem Krieg. Selbst wenn keine einzige Bombe auf Amerika fällt, nicht einmal die eines Terroristen, wird es dort zahllose Opfer geben - und die Amerikaner werden den Hunger kennenlernen. Wir haben Hochsommer, nur die Reichen können es sich leisten, die Klimaanlagen laufen zu lassen. Die USA schwitzt, ja siedet förmlich. Noch immer kämpft der Iran, noch immer kommt kein Tropfen Ã-l durch die Straße von Hormuz.
Was passiert jetzt weiter? Amerika wankt... Können sich die von Amerika gestützten Regime in Saudi Arabien und Ägypten halten? Den Saudis gehen die stetig zufließenden Dollars aus... und jene Dollars, die sie bereits haben, verlieren ständig an Wert. Das Königshaus wird sich nicht halten können. Und China? Den Chinesen fehlt das Ã-l ebenfalls, denn Rußland kann noch nicht liefern, weil die Pipelines noch nicht fertig sind. Außerdem stehen zahllose Chinesen auf der Straße, denn die Amerikaner können sich ihre Produkte nicht mehr leisten. Die Transportkosten sind zu hoch für Europa. China muß seine Menschen ablenken... Und die Amerikaner können sich keinen weiteren Krieg mehr leisten. Folglich ist der Weg nach Taiwan frei.
Es wird Herbst in Europa. Die Börsen haben bereits schwer gelitten, doch der eigentliche Zusammenbruch steht noch bevor. Ein Hedgefonds, ein Derivate-Händler läßt das Kartenhaus einstürzen. Eine weltweite Kettenreaktion beginnt, läßt die Kurse ins Bodenlose stürzen. Die Arbeitslosigkeit steigt raketenartig. Aber wer soll denen die"Stütze" bezahlen? Unser Land ist bankrott, wie so viele andere Länder auch. Jetzt beginnen die verzweifelten Maßnahmen, Notverordnungen, galoppierende Inflation, Schuldenmoratorien, Gehaltskürzungen bei den Beamten, Pensions- und Rentenkürzungen.
Sie haben 100.000 Euro auf der Bank liegen? Gratuliere! Sie sind ja richtig reich... Aber was tun Sie, wenn die Bank geschlossen hat? Wenn der bisher so freigiebige Bankautomat Ihres Vertrauens nur noch ein"außer Betrieb" für Sie übrig hat? Wie lange reichen die 200 Euro in Ihrer Geldbörse, wenn ein Pfund Kartoffeln einen Euro kostet? Wieviel Ã-l haben Sie in Ihrem Tank? Reicht das für den bevorstehenden Winter? Hat Ihr Vermieter aufgefüllt? Oder steht der jetzt vor der Tür und fordert eine Vorauszahlung, weil er es sich nicht mehr leisten kann, den horrenden Betrag vorzustrecken?
Schließlich haben wir Weihnachten, Weihnachten 2007. Wo ein Jahr zuvor ein überladener Lichterbaum gestanden war, reicht es jetzt nur für ein einziges Teelicht. Und statt Weihnachtsgans gibt es Würstchen, auf Sonder-Lebensmittelkarte.
Aber noch ist das alles die Zukunftsvision eines notorischen Pessimisten. Vielleicht kommt es ja ganz anders und wir alle feiern Weihnachten 2007 unter einem blumenbekränzten Bild unserer großartigen Kanzlerin, die ein goldenes Zeitalter für Deutschland herbeiregiert hat.
Wie es 2007 sein wird, kann ich nur mutmaßen. Aber 2006, das dürfte abzusehen sein. Wir werden in Deutschland ein friedliches, ein beschauliches Weihnachtsfest feiern. Denken Sie in der Hektik der nächsten Wochen daran, daß es schon nächstes Jahr ganz anders sein könnte. Genießen Sie das Fest, erfreuen Sie sich daran, lassen Sie Ruhe in sich einkehren. Es könnte das letzte Mal sein!
Noch ein letztes Wort: Was wäre ein passendes Geschenk? Sicher nicht ein Plastik-Rentier, das auf Knopfdruck in allen Farben blinkt und dazu"Jingle Bells" ertönen läßt. Eine Holzeisenbahn wäre da schon besser, die können Sie notfalls verheizen. Ein Holzofen wäre gut. Oder eben Gold. Ein Krügerrand, eine Unze, kostet derzeit nur 500 Euro. An zehn Krügerrand in Omas Kaffeekanne kommen Sie noch heran, wenn Ihre Bank schon seit Monaten geschlossen hat - und nur noch die Hypothekenraten von Ihnen eintreiben will. Wenn es im Iran losgeht, ist es für Goldkäufe zu spät, dann plündern Sie lieber Ihr Sparbuch und stecken das Geld unter die Matratze. Dort dürfte es besser aufgehoben sein.
<ul> ~ http://www.michaelwinkler.de/Pranger/221106.html</ul>

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