- Immo-Krise in Spanien? - fridolin, 16.03.2007, 17:09
- Bedingt landeskundig - kosh, 16.03.2007, 18:10
- Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen - manolo, 16.03.2007, 19:37
- Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen - kosh, 16.03.2007, 21:28
- Re: Ich hängs mal hier an - Zeitgenosse, 17.03.2007, 01:12
- Re: Ich hängs mal hier an - Cujo, 17.03.2007, 10:03
- Re:@kosh...datt Wasser von Koelle iss juuut - certina, 17.03.2007, 19:42
- Re: Ich hängs mal hier an - Zeitgenosse, 17.03.2007, 01:12
- Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen - kosh, 16.03.2007, 21:28
- Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen - manolo, 16.03.2007, 19:37
- Re: schwierig - Cujo, 16.03.2007, 19:51
- Bedingt landeskundig - kosh, 16.03.2007, 18:10
Bedingt landeskundig
-->Hallo fridolin
Wir waren im Februar für 3 Wochen in Andalusien. Schon auf dem Weg dorthin via Barcelona-Madrid fiel uns die enorme Bautätigkeit auf. Ich habe mich schon während des Fahrens gefragt, ob die nun alle aus 10-Nasen-pro-2-Zimmer-Wohnungen ausbrechen und sich über das Land verstreuen. Dieser Trend war auch in Andalusien zu beobachten, Cordoba, Sevilla, Jerez, Malaga, Granada und nicht nur dort, auch auf dem Land, nur dass man dort eher durch die Dörfer geschleust wird als aussenrum, wo gebaut wird. Unsere Fahrt an Marbella vorbei, ein Häusermeer ohne Ende. Eigentlich ist die ganze Küste verbaut, wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, selbst an steilen Hanglagen wird gepappt was das Zeug hält, nicht bloss kleine Immos, nein ganze Überbauungen bringen die Spanier dort unter.
Strassenverhältnisse waren top, z.B. von Granada in die Sierra Nevada führt eine Rennbahn direkt ins Skigebiet. In den abgelegensten Winkeln des Landes werden beste Verbindungen durch die Landschaft gepflügt. Selbst dann, wenn die Verkehrsströme ziemlich dünn sind. Ehemalige Kurvenstrecken werden aufgegeben, stattdessen wird grosszügig durch die Landschaft gepflügt. Baustellen für Hochgeschwindigkeitszüge noch und nöcher, wobei dort aufgrund der erforderlichen Geschwindigkeiten noch stärker gepflügt werden muss, Hügel im Weg, kein Problem, Kerbe rein oder Loch durch, basta. Auf der anderen Seite etwas zu hoch raus, kein Problem, Viadukt her. Direkt von der Autobahn sieht es ziemlich beeindruckend aus. Auch fertige Strecken haben wir reichlich gesehen, nur Züge leider nie.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Spanier wollen nicht wachsen, sondern explodieren.
Nebenbei bemerkt, einen vollen Stausee habe ich nirgends entdecken können, im Gegenteil. Die Immobilienkrise könnte also gerade in wasserarmen Gebieten von der Versorgungsseite her kippen, unabhängig von der Kreditlage. Ich weiss nicht, wie Spanien all diese Immobilien mit leeren Wasserspeichern versorgen will.
Mit eigenen Augen gesehen und gestern darüber gelesen: zwischen Sevilla und Huelva beim Nationalpark Donana 60km2 Erdbeer-Plastiktunnels mit künstlicher Bewässerung (legale und illegale Brunnen). Der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahrzehnten von 7m auf 30m abgesoffen, damit Europa auch im Winter nicht verhungern muss.
Übrigens, wir haben den Aufenthalt sehr genossen und können den Winter in Andalusien wärmstens empfehlen. Sehr wenig Touristen, fast alle Sehenswürdigkeiten geöffnet, Hotelreservationen praktisch überflüssig, tagsüber angenehme Temperaturen (aus mitteleuropäischer Sicht), wenn man Pech hat regnet's halt, was soll's, man kann nicht alles haben.
Grüsse
kosh

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