- Patentwesen kaputt: US-Mittelstandsfirmen fordern rasche Patentreform - sensortimecom, 31.03.2007, 09:07
- Re:überlasst das den Chinesen! - Jermak Timofejewitsch, 31.03.2007, 10:10
- Re: Wer sich per Patent neues Wissen sichern lassen will.... - Worldwatcher, 31.03.2007, 10:25
- Re: genau! - MI, 31.03.2007, 10:42
- Re: genau! - sensortimecom, 31.03.2007, 14:08
- Weshalb schreibst du fett gedruckt - ein technisches Problem? (o.Text) - chiron, 31.03.2007, 17:10
- Re: genau! - sensortimecom, 31.03.2007, 14:08
- Re: genau! - MI, 31.03.2007, 10:42
Re: genau!
-->[b]hallo,
ich halte das meiste meiner Vorposter (Worldwatcher, MI) für richtig, da gibts keine Frage.
Aber das Problem, das hier aufgeworfen wurde, geht ja viel weiter als über das"Erfinden" oder"Erfolg haben mit eigenen Ideen und Erfindungen" hinaus.
Nochmal - ich mache es kurz:
Das Patentwesen in den USA ist GELÄHMT. Das USPTO ist nicht mehr imstande, die unzähligen - zumeist trivialen - Patentanmeldungen zu prüfen, weil sie die Ressourcen dazu nicht haben. Es stehen unzählige, vielleicht tausende(!) Patentprozesse an, wo sich Große und Kleine gegenseitig zerfleischen. Es gibt in wichtigen technischen Bereichen wie z. B. in der Tonträger-Industrie keinerlei"Fortschritt" mehr, weil alle Möglichkeiten bis zum FF ausgereizt sind. Die Musikindustrie klagt über schwindende Einnahmen aus Lizenzen und hat den Kampf gegen"Raubkopien" praktisch verloren, weil es in der digitalen Welt einfach keinen Schutz gibt. Die Qualität der elektronischen Popmusik hat unter der Über-Digitalisierung dermaßen gelitten, dass sich kaum ein Schwein noch neue CD`s kauft. (Wer will denn schon stundenlang"Gangsta-Rap" hören??).
Und so geht es weiter. Ich könnte hier stundenlange Beispiele bringen. Das eine Problem geht in das andere über. Es gibt keine klaren Abgrenzungen zwischen ungenügender Patentierbarkeit, zu geringer Erfindungshöhe, Trivialität, mangelnder Neuheit, Ausreizung aller denkbaren Verbesserungs-
möglichkeiten in einem bestimmten Sektor usw. Alles fließt ineinander. Die gesamte IT-Branche ist gelähmt. Was heute produziert und als"neueste Technologie" verkauft wird, z.B. beim Handy, gab es schon vor 15 Jahren, die Patente sind im Auslaufen, und es kommen keine echten NEUHEITEN mehr nach.
Die USA wussten das schon vor 20 Jahren und begannen damit, Patente auf Software, reine Konzepte und Algorithmen, Geschäftsmethoden, medizinische Therapien, Gentechnik, molekularbiologische Entdeckungen, ja sogar auf komplette Tiere und Pflanzen zu erlauben. Fazit: Es wurde alles noch viel schlimmer. In der Medizin steht man jetzt vor dem Dilemma, dass NEUHEITEN praktisch unerschwinglich geworden sind, solange der Patentschutz nicht ausläuft. Gleichzeitig wird aber in medizinischen Sektoren, wo es KEINEN Patentschutz mehr gibt, nicht mehr weiter geforscht und entwickelt, weil sich kein Geld mehr verdienen lässt...
Die wenigen Hoffnungs-Nischen der Technologen, wie Nanotechnik, Umwelttechnik etc. stehen ebenso kurz vor der Überpatentierung. Auch dort geht nichts mehr weiter, weil jede Uni und jedes Forschungsinstitut Gefahr läuft, auf Patentverletzung geklagt zu werden, wenn sie in einem solchen Gebiet forscht.
Fazit: Immer mehr Plagiate bei Dissertationen und Diplomarbeiten. Es wird abgeschrieben, was das Zeug hält. Eben deshalb, weil alle Ideen ausgereizt sind.
In Ã-sterreich ist man seitens der Forschungsförderung unlängst auf die glorreiche Idee gekommen, auch wieder Fördergelder auf Techniken zu geben, wo der Patentschutz längst ausgelaufen ist, und wo der (die) Erfinder seinerzeit mit den Projekten ABGEBLITZT sind (!!!) - weil sie damals"zu fortschrittlich" beim Denken waren;-(((
Übrigens: der 1. April ist erst morgen. Leider;-(
Erich B.
bitte mal gelegentlich wieder meine HP durchforsten:
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>

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