- Gedanken zum Chrysler-Verkauf - Der Einarmige Bandit, 10.04.2007, 17:43
- Re: Gedanken zum Chrysler-Verkauf - albert, 10.04.2007, 23:59
- Re: Gedanken zum Chrysler-Verkauf - poccolocco, 11.04.2007, 00:07
- Das selbe Spiel wie bei der Telekom? - Wikinger, 11.04.2007, 10:23
- Re: Gedanken zum Chrysler-Verkauf - poccolocco, 11.04.2007, 00:07
- Re: Gedanken zum Chrysler-Verkauf - albert, 10.04.2007, 23:59
Re: Gedanken zum Chrysler-Verkauf
-->Grausame Unfähigkeit auf den ersten Blick. Vorallem:
Was ist da schiefgegangen? Was war mit Chrysler bezweckt?
Okay. 1998. Börsenhype. Da bekam man für jede Scheißidee viel Geld von jedem.
An diesen Hype wollte man sich vielleicht dranhängen und kaufte eine amerikanische Autofabrik. (Toyota hat solchen Unfug nicht mitgemacht) Und Schrempp hatte bestimmt Aktienoptionen, die schön im Kurs stiegen. Und solange die Story den Aktienwert stützte, konnte auch niemand billig den Daimler übernehmen.
Eigentlich hätte man sich überlegen müssen, wo man diese positioniert oder? Amerikanische Autos waren billige Bleckkisten mit dickem Motor, unterdurchschnittlicher Qualität und irgendeinem Status-symbol (gut bürgerlich oder dicke Reifen oder hoher Kühler oder auf"Marlboro Man" getrimmt) und relativ lausiger Technik. (vgl. Harley/Image mit 6 Zentnern Eisen dazu) Kein Problem bei 55 Miles Höchstgeschwindigkeit, die Kiste nur schön schaukeln und blubbern mußte und solange es keine Japaner gab.
Deshalb konnte man auch ne Zeitlang die Renten von bis zu 1000 Dollar pro Auto für ehemalige Mitarbeiter zahlen.
Scheinbar ist es Chrysler nicht gelungen, sich neu zu positionieren und - verwechselbar wie sie blieben-wurde es eine Preisschlacht unter den amerikanischen Herstellern um den kleiner werdenen Kuchen, den die Japaner ließen. Vielleicht hätten sie sich entscheiden müssen: entweder auf billig (alle Werke in USA sofort schließen und alles aus China einführen?) oder aus Chrysler einen zweiten Daimler machen und jahrelange Imagekampagnen, um aus Chrysler alt Chrysler neu (der bessere Lexus?) zu machen. Und das in alten Fabriken mit schludrigen US Arbeitnehmern mit großer Gewerksschaftslobby? Wohl kaum möglich.
Also warum haben die eine solche Schrottentscheidung getroffen? Ganz nebenbei: Das Geld, das die bei Hyundai, Mitsubishi und Chrysler verbrannt haben hätte in Daimler Benz investiert den Kunden vermutlich nicht nur locker 5 Jahre Zusatz Garantie für jedes Auto gebracht (und ne Gratis Brasilianerin für Betriebsräte dazu), sondern Daimler Benz vielleicht zur Nummer 1 für Qualität und Fortschritt in der Welt gemacht. So wurde wertvolles Personal in der Welt rumgeschickt (wie schön der Jet Lag für die Techniker) statt in Sindelfingen am Entwicklungsbrett zu stehen.
Was hatte man sich versprochen von dem Kauf?
Nirgendwo eine klare Analyse, was da wirklich vor sich ging. Hallo Jürgen Schrempp. Klären Sie uns bitte auf. Und Hilmar Kopper bitte auch.

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