- Nachtrag Iran: US-Generäle - oder die mit dem Wiesel tanzen - kosh, 11.04.2007, 18:12
- Re: US-Ex-Generäle lassen GWB abblitzen, Pelosi nach Teheran? - dottore, 11.04.2007, 18:55
- Re: US-Ex-Generäle lassen GWB abblitzen, Pelosi nach Teheran? - klingonenjoerg, 11.04.2007, 20:33
- Re: US-Ex-Generäle lassen GWB abblitzen, Pelosi nach Teheran? - Oldy, 11.04.2007, 21:58
- Re: US-Ex-Generäle lassen GWB abblitzen, Pelosi nach Teheran? - klingonenjoerg, 12.04.2007, 04:27
- Re: Rentner zu den Fähnchen! - kosh, 12.04.2007, 10:21
- Die Generäle sollen sich schon mal den besten plastischen Chirurg suchen, vorher - prinz_eisenherz, 11.04.2007, 20:16
- Re: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff - kosh, 12.04.2007, 11:51
- Re: US-Ex-Generäle lassen GWB abblitzen, Pelosi nach Teheran? - dottore, 11.04.2007, 18:55
Re: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
-->Hallo prinz
Relativ einverstanden:
- Das verlauten ranghohe Geheimdienst- und Verteidigungs-Quellen.
... so eine Quelle, die enge Verbindungen zum britischen Geheimdienst hat.
... Eine Quelle aus dem britischen Verteidigungsministerium....
Dem stehen handfeste Brüche gegenüber:
- US-Generalstabschef General Peter Pace hingegen sagte kürzlich, es bestünden"null Chancen" für einen Irankrieg. Er relativierte Geheimdienst-Anschuldigungen, die iranische Regierung versorge Aufständische im Irak. Seine Aussagen zwangen Bush...
... zu was auch immer, ohne Rückendeckung würde auch ein US-Generalstabschef sich nicht hinreissen lassen. Es ist eigenartig ruhig geworden um den Commander in Chief. Selbst Kloakenkläffer Cheney erzielt nicht annähernd das gewünschte Medienecho. Zu Pelosis Last-Minute-Urlaub in Damaskus kann man der Rice nur condoleezen. Regierungsaufgaben werden übernommen, fast widerspruchslos im Vergleich zu der Neo©ons besten Zeiten. Gleichwohl, sie zu unterschätzen wäre ein Fehler, vgl. http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/378833.htm, zu sehr sind auch politische Parteien Wellen unterworfen, zu sehr ist die demokratische mit der republikanischen verflochten, zu sehr hat sich dieser Einheitsbrei zu einer Einheitspartei gewandelt, dessen einziger Zweck die Aufrechterhaltung einer Fassade hinter dem Nationalistischen Hegemonialteam ist.
Es herrscht Streit in der Familie. Aber nicht über ethische Bedenken, der Streit ist realer Natur. Stell dir vor es ist Krieg und die USA gewinnen. Erinnerst Du Dich noch an die breite Kriegsstimmung im A-Land, und jetzt da sie verlieren, ist die Lust weg, genauso durchschau- wie absehbar. Es ist einfach zermürbend, die Guerillataktik geht auf. So wird das auch in der Generalität sein, Verlust, Niederlage, Kritik und kein Ende der Fahnenstange. Da hört man lieber rechtzeitig auf, besonders weil klar ist, dass keine Napoleons, Hannibals oder Alexanders nachgezogen wurden. Die ganze Bagage ist durchseucht mit denselben Einfaltspinseln genannt Stupid-White-Men. Hand aufs Herz, Hymne johlen, schreien, leiden, killen, Amen -> qualifiziert.
- Immer bei solchen Kriegen, in dieser Größenordnung, wird es Berater, Generäle geben, die Bedenken äußern, die den Krieg für nicht führbar halten, zumal in solchen Planungen mit Sicherheit auch der denkbar schlechteste Verlauf durchgespielt wird.
Klar, nur dass der denkbar schlechteste Verlauf, der einzige der einen Sieg verspricht, wenn auch mit unkalkulierbaren Risiken, dieses Mal nukleare Aggression heisst. Es ist die Büchse der Pandora, die sogar Schreihälse erschaudern lässt, zumindest einige davon. Der Spagat zwischen den gemeingefährlichen Mullahs und ihrem mehrheitlich oppositionellen, geschundenen Volk wurde von den Medien tapfer aufrecht erhalten, folglich würde es selbst laut unseren Medien Heerscharen von Unschuldigen treffen - das Zielgebiet im allgemeinen Konsens auf Jahre verseucht, in dieser Debatte wird es keine Klima- ups Strahlungsskeptiker geben wie in der leidigen Entsorgung unserer DU-Altlasten. Es ist nicht die Zeit, im Schatten tragischer Fronten die atomare Karte zu spielen.
Dagegen wäre der zweitschlechteste Verlauf, eine Variante der konventionellen Kriegsführung, die aufreibende Totalniederlage in Raten. Ein einziges Schlachtfeld Irak-Iran-Afghanistan, links und rechts von Gedemütigten bedroht, gleich um die Ecke russische und chinesische Waffenlieferanten, die es gar nicht erwarten können, von einer Nachfrage in diesem Ausmass zu profitieren. Sogar die NATO würde auf eine harte Probe gestellt, die einzigen verbrieften Verbündeten, zB. durch türkisch-kurdische Separatfronten.
Schon der Nachschub wäre eine nicht zu bewältigende Herkulesaufgabe, ganze Handelsschiffsflotten müssten von ihren Aufgaben abgezogen werden und würden anderswo fehlen.
Bleibt noch die wirtschaftsverträgliche Variante, durch gezielte Luftschläge den Iran zu piesacken. Kein Zuckerschleck für die iranische Bevölkerung und wer der wirkliche Feind sein soll, kristallisiert sich im Laufe der Aktivitäten zunehmend heraus. Wie Palästina anschaulich vorlebt, treiben ständige Provokationen die Bevölkerung weg von einer einvernehmlichen Lösung. Diese Lösung wäre ein schleichendes PR-Desaster, ich meine zusätzlich, obendrauf gepappt auf jenes das Realität ist.
Hinzu kämen die Kosten, irgendwann, und das dürfte jedem General klar sein, wird der Tag kommen, da wichtige US-Geräte im Kampfeinsatz verschrottet werden. Der Hummernachschub spricht Bände, die Gefahr für die Flotte ist schon heute real und es kommt der Tag, an dem die fliegenden Eimer reihenweise vom Himmel geholt werden. Und dann? Konventionelle Langstreckenraketen gegen tiefliegende Felsbunker? Billiger ist besser: Umgebaute Ariane-5 auf Teheran?
Oft schon wurde von Überdehnung gesprochen, sie ist da, die USA sind überdehnt, sie können zwar noch, aber nicht mehr viel, v.a. nicht viel mehr. Wie ein Gummiband sind sie gespannt, ziehen und ziehen, wohlwissend dass eines Tages jedes Band reisst. Und dabei ist noch nicht einmal klar, ob oder wie spröd dieses Gummiband schon geworden ist. Wie heisst es so schön, die Ratten verlassen das sinkende Schiff, vielleicht haben jene Generäle zur Abwechslung mal ein Buch gelesen.
Die Amis auf Kurs
kosh

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