- offtopic: Der Fall Hans Filbinger - nereus, 13.04.2007, 10:41
- Re: Golo Mann, der Revisionist - kosh, 13.04.2007, 12:45
- Ob Sie, kosh, hier in der Rolle des Forentrottels aufglänzen - poccolocco, 13.04.2007, 13:49
- Den Ironie-Hinweis vergessen???? - XERXES, 13.04.2007, 13:53
- Re: Ob Sie, kosh, hier in der Rolle des Forentrottels aufglänzen - LOMITAS, 13.04.2007, 13:57
- Forentrottel, hypertrophierter Infantilcalöri: Sehr geehrter poccolocco - kosh, 13.04.2007, 15:53
- Re: danke, das erspart mir Weiteres.... - - Elli -, 13.04.2007, 16:56
- @poccolocco: Die Würfel sind gefallen, Geschichtsrevision!!! - kosh, 16.04.2007, 13:38
- Re: @kosh - - Elli -, 13.04.2007, 18:41
- Re: @kosh - Ja!!!! Absolut und unmissverständlich, mit Erklärung - kosh, 13.04.2007, 20:51
- Re: Nachtrag - kosh, 13.04.2007, 21:03
- Zu poccolocco - Tofir, 14.04.2007, 17:16
- Re: Swissquatsch - kosh, 15.04.2007, 13:07
- Zu poccolocco - Tofir, 14.04.2007, 17:16
- Re: Nachtrag - kosh, 13.04.2007, 21:03
- Re: @ichpacksnicht - Baldur der Ketzer, 13.04.2007, 21:20
- Re: @kosh - Ja!!!! Absolut und unmissverständlich, mit Erklärung - kosh, 13.04.2007, 20:51
- Ob Sie, kosh, hier in der Rolle des Forentrottels aufglänzen - poccolocco, 13.04.2007, 13:49
- Merkela Gewehr bei Fuss - kosh, 13.04.2007, 16:31
- Re: Golo Mann, der Geschichtsklitterer - kosh, 13.04.2007, 22:59
- Re: Historiker Mommsen, der Mitläufer - kosh, 14.04.2007, 13:35
- Da ist der Ã-ttinger in die Falle gegangen - GutWettertrader, 15.04.2007, 12:24
- Qual der Wahl: Oettinger Grundrechte aberkennen oder Parteiverbot für die CDU - kosh, 15.04.2007, 14:55
- Re: Golo Mann, der Revisionist - kosh, 13.04.2007, 12:45
offtopic: Der Fall Hans Filbinger
-->Hallo!
Da sich die Sprachrohre der linken und zionistischen Propaganda erneut ein Opfer gesucht haben, soll an dieser Stelle eine Gegendarstellung zum besagten Thema ermöglicht werden.
Zum „Fall Filbinger“ kann man sich unter der Website: http://www.hans-filbinger.de/
informieren und hier sei vor allem der Abschnitt Ein Rückblick auf die Kampagne und die historischen Fakten empfohlen.
Man sollte sich die 6 bis 8 Minuten zur Lektüre gönnen, um auch die Sicht der anderen Seite zumindest einmal anzuhören.
Golo Mann schrieb 1987 zum Fall:
Als im Sommer 1978 die Hetze gegen Hans Filbinger losging, wußte ich nicht viel von ihm: nur, daß er in Baden-Württemberg ein erfolgreicher, allgemein beliebter Regierungschef war, welcher der Union in Stuttgart zum erstenmal eine absolute Mehrheit im Landtag verschafft hatte. Seine Vergangenheit war mir unbekannt. So, in einem Interview, sprach ich über seinen"Fall" etwas kümmerlich: er habe damals als Marine-Richter gehandelt"unter einem Druck und in einer Gefühlslage, welche die, die damals noch gar nicht geboren waren, sich schwer vorstellen können. Filbinger hatte in den folgenden Jahrzehnten Gelegenheit gehabt, sich zu entwickeln, freiere Horizonte in sich aufzunehmen und so, glaube ich, dem Land zu nützen. Er hat der Demokratie Gutes getan." Dergleichen genügt mir heute keineswegs. Zum Beispiel brauchte Filbinger keine"freieren Horizonte" in sich aufzunehmen, denn er war niemals ein Anhänger Adolf Hitlers gewesen. Als Jura Student hatte er in Freiburg dem Kreis der Professoren Böhm und Eukken angehört, Anhängern eines freiheitlichen Rechtsstaates und freien Marktes, was den Machthabern wohlbekannt war; sie bewegten sich auf einer gefährlichen Grenze.
Ferner - gehörte er dem katholischen Bund"Neudeutschland" an, der ebenfalls als"politisch unzuverlässig" galt. Um freie Luft zu atmen, reiste er im Herbst 1938 mit den erlaubten zehn Reichsmark in der Tasche nach Paris und fand dort tatsächlich Arbeit, neben der er auch noch Rechtsstudien betreiben konnte; erst das offenbare Herannahen des Krieges trieb ihn nach Deutschland zurück, nun Doktor beider Rechte; er wünschte das Schicksal, das zum Beispiel ich in französischen Internierungslagern erfuhr, nicht zu teilen, ein sehr begreiflicher Entschluß. Im Jahre 40 zur Marine eingezogen, nach drei Jahren Dienst Unteroffizier, meldete er sich für die U-Boot-Waffe.
Aber man entgeht seinem Schicksal nicht. Als Jurist wurde er für die Marine-Justiz gebraucht und in Norwegen eingesetzt, wie sehr er sich auch dagegen wehrte. In seinem Amt, einmal des Richters, einmal des Anklägers, verhielt er sich so human, wie er irgend durfte. Einigen, ohne sein Zutun, zum Tode Verurteilten, gelang es ihm, mit unendlicher Mühe, das Leben zu retten; dem katholischen Marine-Pfärrer Möbius, dem bayerischen Oberleutnant Forstmeier und anderen mehr diese Seiten sind besonders fesselnd und angenehm zu lesen. Im Fall des verurteilten Matrosen Groger, einem vierzehnmal vorbestraften Deserteur, war die Rettung von vornherein unmöglich: seine Verurteilung in einem ersten Prozeß, zu acht Jahren Gefängnis, wurde von dem Chef der Flotte im Norden kassiert. Die Todesstrafe, so sah es der Verteidiger, stand fest, ehe Filbinger überhaupt in Erscheinung trat; dieser, so berichtete eben der Verteidiger später, spielte während des Prozesses nur noch die Rolle eines Statisten, weswegen er, der Verteidiger, ihn denn auch völlig vergessen hatte.
..
Die eindrucksvollsten, geradezu qualvoll zu lesenden Seiten des Buches sind jene, die von der meisterhaft konzentrierten Hetze gegen Filbinger handeln: vorn Fernsehen, zumal von"Panorama", von der"Zeit", vom"Spiegel", obgleich der Bruder Rudolf Augsteins, der bekannte Anwalt, ritterlich für den Verfolgten Partei nahm. Da wurden nun zum Beispiel zwei weitere Todesurteile ausgegraben, an denen Filbinger beteiligt war. Er hatte sie vergessen, was mir damals schwerfiel, ihm zu glauben. Heute glaube ich es ihm aufs Wort. Warum? Weil es sich um Urteile handelt, die gar nicht vollstreckt werden konnten, zumal die verurteilten Deserteure - einer von ihnen war obendrein ein Mörder - sich im sicheren Schweden aufhielten, welcher Staat in den letzten Kriegsmonaten sie gewiß nicht ausliefern würde. Also eine bare, hastig erledigte Formalität ohne Konsequenzen. Was Filbinger überzeugend ausführt: welche rettende Aufgabe die deutsche Kriegsmarine gerade während der letzten Monate des Krieges zu vollbringen hatte:. Millionen von Deutschen aus dem Osten, wo ihr Schicksal allemal ein arges gewesen wäre, über die Ostsee nach dem Westen zu bringen. Dafür tat Disziplin not bis zuletzt; wer sich ihr entzog, war nicht nur schuldig im Sinne des Kriegsrechts, welches auf allen Seiten galt, immer gegolten hat, also mit"Nazismus" gar nichts zu tun hatte; er wurde auch zum Verräter an seinen Mitbürgern.
Was das Kriegsrecht betrifft, auch der General Eisenhower"dieser große und gute Chef" nennt ihn Charles de Gaulle hat das Todesurteil an einem Fahnenflüchtling bestätigt. Seine erbittertsten Feinde haben das später dem Präsidenten Eisenhower nicht zum. Vorwurf gemacht. In Washington war dergleichen unvorstellbar. Warum wurde es Wirklichkeit in Stuttgart? Der Krieg, ist der Krieg- und hat dieselben uralten Grundgesetze allenthalben; darum ist es besser, man fängt ihn gleich gar nicht an.
Quelle: Auszug aus Prof. Golo Mann in"Welt am Sonntag", 26.7.1987
mfG
nereus

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