- Interessanter Aufsatz - XERXES, 12.04.2007, 14:04
- Re: Nebel, ich komme - Tassie Devil, 13.04.2007, 10:26
- strange, aber: Zustimmung! - Re: Nebel, ich komme - weissgarnix, 13.04.2007, 10:56
- Re: strange, aber: Zustimmung! - Re: Nebel, ich komme - Tassie Devil, 13.04.2007, 16:37
- Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - Tempranillo, 13.04.2007, 11:37
- Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - weissgarnix, 13.04.2007, 11:43
- Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - apoll, 13.04.2007, 22:52
- Eichmanns Tagebücher... - Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - weissgarnix, 13.04.2007, 12:16
- Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - Tempranillo - Tassie Devil, 13.04.2007, 14:45
- Re: Starker Tobak, zu stark vielleicht? - weissgarnix, 13.04.2007, 11:43
- Re: Das offene Herz des Zionismus - Herzl meets Rothschild - Tassie Devil, 13.04.2007, 12:40
- Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - Tempranillo, 13.04.2007, 21:04
- Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - apoll, 13.04.2007, 22:43
- gemach, gemach - Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - weissgarnix, 14.04.2007, 13:22
- Re: gemach, gemach - Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - Tassie Devil, 15.04.2007, 11:40
- gemach, gemach - Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - weissgarnix, 14.04.2007, 13:22
- Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - Tassie Devil, 14.04.2007, 12:05
- Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - apoll, 13.04.2007, 22:43
- Re: Zur Genealogie div. NS-Größen - Tempranillo, 13.04.2007, 21:04
- strange, aber: Zustimmung! - Re: Nebel, ich komme - weissgarnix, 13.04.2007, 10:56
- Re: Nebel, ich komme - Tassie Devil, 13.04.2007, 10:26
Re: strange, aber: Zustimmung! - Re: Nebel, ich komme
-->>Eichmann scheint in seine tragische Rolle tatsächlich irgendwie reingestolpert zu sein.
Das sehe ich nun keinesfalls so, weissgarnix!
Zwar hatte Eichmann nicht die hoechste Intelligenz erfunden, aber dumm oder naiv war er keinesfalls.
Die Rolle des coolen Technokraten oder Mechanikers, die @dottore neulich Speer zuschob, sehe ich viel besser bei Leuten wie Eichmann aufgehoben, denn Eichmann war auf seinen Feldern ein absolutes Logistik-As.
Nee nee, Eichmann ist in seinen Job nicht einfach reingestolpert und wurde in Folge zur tragischen Figur, sozusagen wie die Jungfrau mit dem ploetzlichen Kinde, Eichmann hat in seinem Rahmen durchaus zielstrebig, macht- und erfolgsorientiert laboriert, der wusste schon, was er tat.
Als Volljude konnte er mit seinen pragmatischen Einstellungen und Intentionen auch ueberhaupt nicht in Konflikt mit den Ideologien kommen, denen er sich untergeordnet hatte, und seinem Vorwaertskommen bzw. seinem Mitspielen war seine Position ja auch lange Zeit zumindest nicht abtraeglich, teilweise sogar recht zutraeglich.
Wie auch immer, das gezeichnete Bild von Eichmann als ehrgeizigen, oberflaechlichen und mental/ideologisch eng fokusierten Handlanger, den irgendwann die Ereignisse ueberrollten und er stolpernd und strauchelnd zur tragischen Figur wurde, das passt hinten und vorne nicht zu seinem Job, der ihn als Logistik-Experte fuer manchmal sehr wuerzige Migrationsoperationen im Zeitraum nach dem 7./8.5.1945 bis in die 2. Haelfte des Jahres 1948 voll beschaeftigte, auch da war er der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Waere er die"tragische Handlangerfigur" gewesen, die man ihm unterstellt, dann waere ihm die Erfuellung dieses Jobs in diesem Zeitraum ueberhaupt nicht moeglich gewesen, weil ohne das Abnicken hoeherer Ebenen der Siegermaechte im damaligen Trizonesien absolut nichts lief, und schon allein der Umstand, dass er Jude war, aber darueber hinaus auch noch Zionist, das war fuer ihn der kalkulierte Freifahrschein auf allen Strecken.
>Ironie am Rande, dass an seiner Entführung und Exekution ausgerechnet die Organisation federführend beteiligt war, die er und Heydrich quasi (wenn auch indirekt) mit aus der Taufe gehoben haben...
Diese Ironie, mein lieber weissgarnix, darf im Grunde genommen das gesamte Nazi-Orchester mit verhaeltnismaessig nur recht wenigen Happy-End-Ausnahmen fuer sich in Anspruch nehmen, egal, ob Du das wahrhaben willst oder nicht, das ist so.
Dass das so ist, darueber geben auch Gerichtsverfahren der 50-er Jahre in Israel, unsichtbar auf deutschen Boeden, ihre sehr deutlichen Aufschluesse.
Und noch etwas, der Umstand, dass Eichmann die gesamten 50-er Jahre voellig unbehelligt in Suedamerika zu leben vermochte, obwohl sein Standort spaetestens 1954 bekannt war (wahrscheinlich war sein Standort sogar niemals unbekannt), er dann aber zu seinem Prozess in Israel 1961 zuvor in einer Nacht-und-Nebel-Aktion staatsgrenzenverletzend entfuehrt wurde, schon allein diese Vorgehensweise zeigt auf, dass Eichmann kein kleiner tragischer Handlanger gewesen sein konnte, sondern ein informierter Mann mit einer ordentlichen Portion Dynamit in seinen Hosentaschen.
Eichmann waere auch per ordentlichem Auslieferungsverfahren nach Israel ueberstellt worden, das haette zwar etwas mehr Zeit gekostet, aber dafuer waeren keine Staatsgrenzen und andere internationale Gesetzlichkeiten verletzt worden, der Grund jedoch, warum"man" diesen Weg nicht waehlte sondern ihn in einer Blitzaktion abfischen musste, der lag ganz einfach daran, dass"man" es sich nicht erlauben konnte, Eichmann wochen- oder monatelang Gelegenheiten zum Vorsingen vor dem internationalen Journalistentum zu gewaehren.
Waere Eichmann diese Gelegenheit gegeben worden, er haette voll ausgepackt und sich damit seine Rentnerzeit zu seinem eigenen Nutzen vergoldet!
>Mann, hätte ich ja nicht gedacht, dass ich dir bei sowas mal auf (fast) voller Länge zustimmen kann... aber ich bin sicher, da kommt demnächst mal wieder auch wieder ganz anderes aus deiner Richtung...
Das beruht alles auf Gegenseitigkeit.

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