- US-Immo-Krise? Ok, die gäbe es zwar-aber papperlapapp- kein Grund zur Aufregung - certina, 15.04.2007, 12:18
- alles bullshit, sorry - Ventura, 15.04.2007, 13:49
- Re: alles bullshit, sorry - LOMITAS, 15.04.2007, 15:35
- Re: alles bullshit, sorry / nicht so voreilig und präpotent - alberich, 15.04.2007, 15:39
- K.F. ist wirklich wer, aber auch Gute liegen manchmal falsch. - Ventura, 15.04.2007, 16:25
- Re: K.F. ist wirklich wer und wohnt sehr fein.... - Trithemius, 15.04.2007, 18:01
- K.F. ist wirklich wer, aber auch Gute liegen manchmal falsch. - Ventura, 15.04.2007, 16:25
- alles bullshit, sorry - Ventura, 15.04.2007, 13:49
US-Immo-Krise? Ok, die gäbe es zwar-aber papperlapapp- kein Grund zur Aufregung
--><font size="5">Die US-Immobilienkrise beunruhige viele Anleger.
Die Aufregung sei so verständlich wie unangemessen, meint Adam Posen*...</font>
...in einem Gastbeitrag der Sonntagspresse. Die Probleme
auf dem Markt für Hypothekenkredite oder sogar auf dem
US-Immobilienmarkt insgesamt würden die Konjukturaussichten
der USA kaum trüben. Denn die Gläubiger wären ja jetzt
nicht mehr nur die (dämlichen, wie früher) Hypothekenbanken", sondern ja"ganz andere"......
Warum sei der Rückgang der Häuserpreise von nur geringer Bedeutung für die Wirtschaft? Schließlich habe die amerikanischeÃ-konomie schon so oft unter den Auswirkungen regionaler Immobilienkrisen gelitten. Andere Länder wie Schweden oder Japan erlebte nach dem Zusammenbruch ihrer Immobilien Märkte sogar schwere Rezessionen und Bankenkrisen.
Aber Erfahrungen der Vergangenheit zählten nur bedingt. Im Allgemeinen zeige sich die Stärke einer Volkswirtschaft ja eher darin, wie sie mit Schocks fertig werde, als darin, mit welchen Schocks sie konfrontiert würde. Beispiel Ã-lpreisschocks. Sie hätten bspw. heute einen viel geringeren Effekt auf das weltwirtschaftlich Wachstum als noch in den 70er Jahren, und unsere Inflationserwartungen stiegen nicht mehr automatisch an, wenn Ã-l teurer würde. Die Industrie habe sich flexibler auf veränderte Energiepreise.
Ebenso habe sich auch die Struktur des US-Hypothekenmarktes grundlegend geändert. Die Art und Weise, wie heute Darlehen zur Immobilienfinazierung vergebenen würden, wie diese überwacht und wie die Risken fauler Kredite weiterverteilt würden, habe sich in den letzten 15 Jahren grundlegend gewandelt. Dadurch seien die negativen Effekte eines Immobilienpreisschocks auf das US-Finanzsystem abgepuffert. Das stehe im Gegensatz zur früheren Zeiten, als das Finanzsystem die Krise meist noch verstärkt habe.
Die wichtigste Veränderung sei der Wechsel zu einem mit Wertpapieren unterlegtem Hypothekengeschäft. Fast 60 Prozent der Wohnungsbaufinazierungen in den USA stünden nicht mehr in den Büchern der Hypothekenbanken. Sobald ein Darlehen vergeben sei, werde es mit zahlreichen andern vergleichbaren Darlehen zu einem Paket geschnürt und als Anleihe oder sonstiges Wertpapier weiterverkauft. Als Ergebnis erhielt die Hypothekenbank fast sofort das gesamte Kapital. Das Risiko von Zahlungsausfällen bleibe zwar im Kreislauf, doch so werde vermieden, dass es sich in der Bilanz einzelner Banken konzentriere.
Bei vergangen Immobilienkrisen sei den Instituten Kapital im großen Stil entzogen worden. Banken fuhren dann die Kreditvergabe in ihrem regionalem Stammmarkt in der Krise deutlich zurück und kündigten weitere Hypothekendarlehen - in der Hoffnung, die eigene
Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen.
Eine solche Kreditklemme führte dann dazu, das Unternehmen ihre Investitionen zurückfuhren und Mitarbeiter entließen. Das wiederum habe dann mit sich gebracht, dass viele Menschen die Baukredite nicht mehr zurückzahlen konnten - der bekannte Teufelskreis.
Mit der Verbreitung von Darlehensverbriefungen hätten nun aber Not leidende Hypothekendarlehen nicht mehr direkten Einfluss auf die Bankenbilanzen, die Schäden blieben begrenzt.
Gegen alle Erwartungen habe die Verbriefungspraxis nicht zu einer laxeren Vergabe von Krediten geführt. Theoretische hätte die Disziplin durchaus verlottern können. Denn den Banken könne es ja nun egal sein, ob der Kredit später bezahlt werde oder nicht. Sie hätten das Risiko ohnehin weiter gereicht. In der Praxis sei jedoch die Vergabepraxis bei Hypothekendarlehen eher strenger geworden zu sein.
Da liege erstens daran, dass Finanzinvestoren, die die Verbriefungspakete kauften, die darin enthaltenen Hypothekendarlehen mindestens ebenso kritisch unter die Lupe nehmen würden, wie vorher die Prüfer in den Banken.
Zum Zweiten seien die Vergabeprozesse standardisiert. Drittens befänden sich die großen Institute, die die verbrieften Hypothekendarlehen hielten oder ihrerseits weiter veräussert hätten unter einer viel strengeren Aufsicht - zum Beispiel durch die US-Notenbank, als das bei den kleineren, regionalen Hypothekenbanken früher jemals der Fall gewesen sei.
Es sei gar nicht zu bestreiten, dass die zahl Not leidender Hypothekendarlehen gestiegen sei. Und natürlich könne dies einzelne Akteure auch noch immer in Bedrängnis bringen. Dort gefährde eine Immobilienkrise eben nicht mehr die Existenz vieler Banken. Die größten Hypothekengläubiger seien in den USA heute nicht mehr Regionalbanken, deren Kreditportfolien sich auf den Immobilienmarkt eines bestimmten Landesteiles konzentrierten. Vielmehr handele es sich um große Finanzinstitute, die in vielen Teilen der Welt tätig seien und nicht mehr alleine vom Geschäft mit Immobilien und Hypotheken abhängen würden. Das Risiko sei also viel besser verteilt.
Durch das Platzen der Immobilienblase in den USA werde es deswegen keine nennenswerte Konjukturabschwächung geben, auch wenn einzelne Hausbesitzer und Kommunen leiden würden. Der Wandel in der amerikanischen Wirtschaft und die Professionalisierungdes Bankenwesen begrenzten die Ausweitung einer möglichen Immobilienkrise auf die gesamte Volkswirtschaft.
*Adam Posen ist “Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics“ in Washington und sei u.a. einer der profiliertesten Deutschlandkenner unter Amerikas Ã-konomen. Er sei zuvor u.a. bei der US-Zentralbank Federal Reserve gewesen und habe auch schon die Deutsche Bundesbank beraten...!

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