- OT: Genug von diesem verdammten Blödsinn? - Emerald, 18.04.2007, 02:30
OT: Genug von diesem verdammten Blödsinn?
-->Scheinbar haben ein paar EU-Bürokraten gerade wieder einmal das Hirn einge-
schaltet:
quote:
EU überprüft Passagierkontrollen
Nach 4 Monaten noch täglicher Ärger für Transitflüge: Die Beschlagnahmung von Spirituosen und Parfüms.
Die Airlines wehren sich für ihre Fluggäste. Die im November eingeführten EU-Sicherheitsregeln für Flüssigkeiten sollen abgeschafft werden. Die Politik fordert rasche Änderungen.
Von Andreas Valda
Tag für Tag wird in Kloten eine Tonne Parfüm und Alkohol beschlagnahmt und vernichtet. An anderen europäischen Flughäfen wie Paris, Amsterdam oder London sind es doppelte bis dreifache Mengen. Die fabrikneue Ware wird überwiegend Transitpassagieren abgenommen, die von ausserhalb der EU einreisen. «Der Unmut der betroffenen Passagiere ist gross», bestätigte Flughafendirektor Josef Felder Mitte März.
Der Grund sind die am 6. November eingeführten, einseitigen Sicherheitsbestimmungen der EU. Sie erlauben es nicht mehr, dass in Übersee gekaufte Spirituosen und Parfüms in Europa auf einen Weiterflug mitgenommen werden. Selbst an Bord einer nicht europäischen Gesellschaft wie Singapore Airlines gekauftes Gut wird am Boden konfisziert.
In 4 Monaten zur Chef-Sache mutiert
Anfangs beteuerte die EU, das sei kein Problem. Noch am 3. Dezember sagte der Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Jacques Barrot dem «Tages-Anzeiger», er höre eine solche Klage «das erste Mal». 4 Monate später beschäftigen die Flüssigkeiten die oberste EU-Riege. Die europäische Vereinigung der Fluggesellschaften (AEA) und der internationale Verband der Flughäfen (ACI) intervenierten Ende März bei Barrot. Ihr Forderung: «Für Europa sollen Sicherheitsmassnahmen eingesetzt werden, die vom Risiko her begründet, von den Kosten her effizient und für Flughäfen und Airlines tragbar sind», schreibt Unique, die mit Josef Felder bei ACI prominent vertreten ist. Und am wichtigsten: «Die Massnahmen müssen passagierfreundlich ausgelegt werden.»
Ein handfestes Argument sind die exorbitanten Kosten für die Massnahmen. Allein in Kloten verursachte der 6. November Einführungskosten von 100 Millionen Franken, belegt Unique. Die Sicherheitskosten belaufen sich 2007 auf 25 Millionen, die Kosten für die Flüssigkeits-Kontrolle allein nachen 2,5 Millionen Franken aus.
1,7 Milliarden vom Passagier bezahlt
Rechnet man diese Zahl auf die Passagiervolumen der 6 grössten europäischen Flughäfen hoch (2 London, Paris, Frankfurt, Amsterdam, Madrid), sind Einführungskosten von 1,7 Milliarden Franken entstanden. Der jährlichen Sicherheitsaufwand beläuft sich auf 680 Millionen. Kosten, die über Taxen und Ticketpreise auf die Passagiere überwälzt werden.
EU-Kommissar Barrot hat sich dem Druck gebeugt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich der Kritik annimmt. «Die EU sucht nach Lösungen, wie die Bestimmungen international zu harmonisieren sind, damit die Probleme für Transitpassagiere nicht mehr auftreten», bestätigt EU-Sprecher Michele Cercone dem «Tages-Anzeiger». Eine Änderung der «wissenschaftlich gestützten» und vom Ministerrat einstimmig beschlossenen Sicherheitsmassnahmen stehe aber nicht zur Diskussion. Stattdessen wolle man rasch erreichen, dass die wichtigsten Nicht-EU-Länder die Bestimmungen übernehmen.
Gegen diese Haltung regt sich breiter Widerstand. Der Iberia-Chef und Präsident des europäischen Airline-Verbandes, Fernando Conte, forderte am Montag «Änderungen, damit die Vorschriften für Fluggäste möglichst ärgerfrei und praktikabel sind». Die Iata (Internationale Vereinigung der Airlines) fordert statt Flüssigkeitskontrollen polizeiliche Massnahmen. «Gerade die aufgedeckten Anschläge in London zeigen, dass geheimdienstliche Methoden effektiver sind als Screening am Gate», sagt Sprecher Anthony Concil. Die Uno-Luftfahrtorganisation Icao betont, dass 2005 und 2006 «die sichersten Jahre in der Luftfahrtsgeschichte überhaupt waren - ohne Flüssigkeitskontrollen». Und das EU-Parlament will die Kommission zu einer raschen Revision zwingen: «Die Massnahmen sind unverhältnismässig, bringen wenig und gehören überarbeitet», sagt der EU-Parlamentarier Georg Jarzembowski.
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Quelle Tagesanzeiger,Zürich.

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