- An kosh, an nereus, Schäuble, die Kampfhunde, von unten, beinahe schon im Archiv - prinz_eisenherz, 20.04.2007, 09:31
- Re: format c: -- das passt ganz gut - MI, 20.04.2007, 09:50
- Prinz Eisenherz. Vorsicht. Du willst doch noch ins Ausland auf Urlaub fahren? - sensortimecom, 20.04.2007, 10:53
- Die Handschellen und Zyankalikapseln nehme ich gleich mit, nach Guantanamo?:)) (o.Text) - prinz_eisenherz, 20.04.2007, 11:32
- Re: An kosh, an nereus, Schäuble, die Kampfhunde, von unten, beinahe schon im Ar - kosh, 20.04.2007, 13:09
- Hallo kosh, auch ein Prinz ist nicht fehlerfrei. - prinz_eisenherz, 20.04.2007, 13:37
- Re: So wenig wie ein kosh - kosh, 21.04.2007, 17:31
- Re: Wo ein Filbinger ist, da kann auch ein Mohr wie Hochhut nicht weit sein - Tassie Devil, 22.04.2007, 04:25
- Re: So wenig wie ein kosh - kosh, 21.04.2007, 17:31
- Hallo kosh, auch ein Prinz ist nicht fehlerfrei. - prinz_eisenherz, 20.04.2007, 13:37
Re: So wenig wie ein kosh
-->Wusst' ich's doch, dass da etwas nicht wie gewohnt rüberkam.
Jetzt kann ich auch über Frust labern. Den hatte ich mal, mal mehr, mal weniger, nach mehreren Jahren Übung hat sich der bis auf wenige Durchhänger gelegt, bin in Beobacherstatus übergetreten. Der Frust ist gewichen, geblieben ist Lust, die Lust meine Erfahrungen und Meinungen weiterzuentwickeln und wenn möglich unterhaltsam auszutauschen. Je länger desto mehr gelingt es mir, im Negativen das Positive zu entdecken, zB. brächte ein 3., 4., oder meinetwegen 5. Weltkrieg auch Vorteile, insbesondere dann, wenn ich ihn nicht mehr erleben würde, und wenn doch, könnte ich meine Beobachtungen bis zu meinem gewaltsamen oder natürlichen Tod fortsetzen. Nicht dass ich das so wollte, vielmehr ist es so, dass meine lieben Mitmenschen und Mitmenschinnen sich mehr davor fürchten als ich, und darum verstehe ich nicht aus dem Stand heraus, warum sie nicht mehr dagegen unternehmen statt die eigenen Ängste zu fördern.
Dies zu ergründen, warum die meisten Menschen als Otto Normal-Filbingers durch leben irren, interessiert mich sehr. Sie sind stets auf der Suche nach dem Ideal, lauschen Sonntagsreden fernab oder innerhalb ihrer Tempel, zu deren Verwirklichung andere sich sorgen sollen. Glotzen TV mit rührigen Vorstellungen, bewundern den Helden, weil er moralisch im Recht ist, wohlwissend dass die Wirklichkeit anders verläuft. Statt dem verharmlosenden"denn sie wissen nicht, was sie tun" stelle ich provokativ meine Fragen: Wenn sie es doch wissen, warum tun sie nicht so? (Warum begnügen sie sich mit der heilen Welt des Fiktiven?)
Die Antwort auf solche Frage verlangt nach Tiefe, während die gleiche Frage als Feststellung entworfen zur Phänomenologie des Menschen führen kann. Sie tun also was sie tun, und sie tun es regelmässig, eigentlich immer. Die Frage nach dem warum ist der Beobachtung gewichen. Warum ist Schäuble ein Filbinger? Müssen / sollen wir grübeln, ob er nun einen an der Waffel hat, unter dem Druck desaströser Zukunftsszenarien steht, etc. etc.?
Reicht es nicht festzustellen, dass er ein Filbinger ist, wenn wir kulanterweise von Filbingers Widersachern ein Bild des Phänomens Filbinger geliefert bekommen, das so wunderbar zu Filbinger passt wie zum ZdJ oder Merkela oder Schäuble?
Nein, es reicht nicht, etwas in die Tiefe sollten wir schon gehen, um die Phänomene in die richtige Reihenfolge zu bringen, nach meiner Ansicht jedoch nur so tief, dass die Erklärungen Sinn machen. Ein wenig nach dem Warum will ich mich also fragen, aber nur soviel, dass sich Aufwand und Spekulationen in Grenzen halten. Ein gewisser Holmes, Sherlock Holmes, soll gesagt haben:"Wenn man alles Unwahrscheinliche ausschließt, muß das, was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein."
Ich bevorzuge jene Erklärungsmuster, die nach Abzug des Unwahrscheinlichen den grössten Erklärungsgehalt haben, aus meiner ganz persönlichen Sicht. Aus diesem Grund machen Diskussionen Sinn, um seinen Standpunkt zu messen und gegebenenfalls zu ändern.
Nun will ich weitermachen an dem Punkt, wo ich aufgehört habe, unvollkommen wie ich bin:
@Taktiker in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379341.htm
> Was ist nur mit dem Schäuble los?
Wenn ich das richtig verstehe, fragt er nicht nach dem Warum, sondern nach dem Was. Vielleicht hat er eine andere Sicht oder Gewichtung. Dass die Antwort ein Warum enthalten kann, ja sogar sollte, habe ich oben beschrieben, auch wenn ein Warum nicht notwendig wäre. Nun gibt er selbst eine Antwort auf Dein Posting:
@Taktiker in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379419.htm
>>..dass in den engsten, internen Kreisen dieser Parteien Bedrohungsinformationen über externen, ausländische Gruppierungen existieren...
> Nein. Das kann es kaum sein. Alle seine Maßnahmen sind bevorzugt und klar gegen
1. inländische
2. zivile
3. offenbar massenhaft, überall vorhandene und vor allem unscheinbare
...Personen gerichtet.
Wir haben also eine Stellungnahme @Taktikers und die stellt sich gegen Deine Annahme:
@prinz in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379391.htm
> Angenommen eine hohe Bedrohungslage existiert.
Und Du stellst unter der Voraussetzung, Deine Annahme stimmt, 2 Szenarien zur Verfügung:
> Er schaltet eine Firewall...
... Die andere Alternative wäre, für uns beide und für den Schäuble, sich der angeblichen übermächtigen Intelligenz der Angreifer vorrauseilend zu beugen...
Ich bin nicht der Meinung, dass Schäuble nicht anders handeln kann, selbst wenn Deine Annahme stimmen sollte. Wie auch immer, darauf gibt uns @Taktiker, seine mir sehr einleuchtende Antwort:
@Taktiker in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379419.htm
> Alles sehr ehrenwert, aber in der Methode und Konsequenz unmoralisch: Das bestdenkbare System wird zum schlechtestdenkbaren und zudem illegitimen System, wenn es sich mit Gewalt zu behaupten versucht. Hier scheitert Schäubles sicher großer Intellekt am schleichenden Altersstarrsinn.
Der Punkt mit dem Altersstarrsinn ist eine mögliche Antwort auf das Warum, für die Hauptaussage @Taktikers ist er nicht von Belang. Wir können diesen Punkt also streichen, dennoch bleibt @Taktikers Beschreibung der Auswirkungen des Phänomens Schäuble in seiner ganzen Tragweite stehen. Egal wer auf solche Schnapsideen kommt, es ändert nichts an ihrer Illegitimität.
Schäuble scheitert des Weiteren an einem zusätzlichen pikanten Punkt: Wie lautet eigentlich die Botschaft an eine Mehrheit der Welt, wenn wir Schäubles Gedankengut zu Gesetzen schweissen? Arbeitet er damit nicht OBLs Al-Qaida, Putin oder China direkt in die Hände? Die Russlandkritik, worauf der Westen sich was einbildet, schmölze im Nu auf ein jämmerliches Rinnsal, eines auf das Putin mit Recht kontern könnte, man solle doch bitte erst mal vor der eigenen Haustüre kehren, wenn man weiterhin als Gaskunde bei ihm vorstellig werden möchte. Was wollen Stupid-White-Men inskünftig an Russland kritisieren, wenn sie sich im eigenen Haus um jenes russische Bild bemühen, das von der Presse so gerne gezeichnet wird?
Was wäre für den Westen gewonnen, wenn Schäuble sich durchsetzt, und was wäre verloren? Hat jemand schon mal diese Bilanz gemacht? Lohnt sich das für unsere Gesellschaft? Lohnt es sich für uns, wenn wir 1 Schritt vorwärts und 10 zurück machen? (So sehe ich das nämlich, gefühlt-geschätzt-geschwätzt.)
@prinz in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379531.htm
> Darum noch einmal, das letzte mal von mir, per se ist der Schäuble, an dem du dich kosh und einige andere so festbeißen, kein Einzeltäter,...
Zum letzten Mal nicht von mir, das war auch nie meine Aussage, nur dass der Schäuble es eben getan hat, die Grenze zu überschreiten. Er war es, der die Forderung der Ã-ffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat und auch hier liefert @Taktiker eine Antwort:
@Taktiker in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379419.htm
> Schäuble ist prädestiniert für die große tragische Rolle. Er ist ein kluger Mann, aber ich prophezeie: man wird eines Tages IHN haftbar machen anstelle von Leuten wie Schröder, Schily, Fischer, welche wirklich gefährlich und dumm sind.
Ich widerspreche weder Dir noch ihm, im Gegenteil, ich versuche mit meinen Worten zu formulieren, was mich umtreibt. Und deshalb nehme ich auch Deinen Faden wieder auf:
@prinz in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379531.htm
>... kein einsamer Wüterich, kein potentieller Diktator, kein Fascho oder wie sonst noch die merkwürdigen Hilfserklärungen, die fast immer nur personenbezogen sind, lauten mögen, ein Irrweg.
Ich sehe eine Schwierigkeit im Einordnen ironisch-satirischer Seitenhieber, welche mir eben Spass machen, gespickt mit dem doch manchmal noch durchscheinenden Entsetzen, dem sich auch meine Gefühlswelt nicht entziehen kann. Eine andere Schwierigkeit ist die, dass wir uns selbst nicht als Otto Normal-Filbinger wahrnehmen wollen, und die meisten Auswirkungen dieses Phänomens noch weniger wahrhaben wollen. Jeder ist auf die eine oder andere Art Mitläufer, nur dass man ab einem gewissen Level den Titel Filbinger verdient. Ich sehe eine stufenlose Skala bis hinauf (hinab) zum Adolf und ich möchte einfach mal sagen, dass auch der nicht mit der Berufsbezeichnung Führer in diese Welt kam. Der hat auch mal als Otto Normal-Filbinger angefangen. Des weiteren möchte ich ergänzend festhalten:
@Lomitas in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379522.htm
- Ulla, wie Sie früher war....
Also, früher Ulla, die maoistische Kommunistin, heute SPD. Nehmen wir mal die"Kehrseite" der Medaille zur Hand:
aus http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15425/1.html
- Andere sehen in Irvin Kristol, dem Herausgeber von Neoconservatism [6]), den Vater der Bewegung. Er ist Jahrgang 1920, bringt Kriegserfahrung aus Europa mit und ist seit 1940 für mehrere Zeitschriften zum Teil als Editor tätig und in mehreren Think Tanks aktiv. Der New Yorker Professor [7] macht aus seiner Einstellung keinen Hehl:"Seitdem ich mich erinnern kann, war ich ein Neo-Etwas: ein Neo-Marxist, ein Neo-Trotzkist, ein Neo-Liberaler; religiös ein Neo-Orthodoxer - auch wenn ich zugleich Neo-Trotzkist oder Neo-Marxist war."
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Neocon
- Die intellektuellen Gründer des Neokonservativismus, Daniel Bell, Nathan Glazar, Irving Howe und ihr"Godfather" Irving Kristol....
... Diese Herkunft machte die Intellektuellen zugänglich für die neuen und revolutionären Ideen des Sozialismus und des Kommunismus.
... Aus dem Kreis der liberalen und sozialistischen Befürworter des Zweiten Weltkriegs formierte sich eine Gruppierung von Intellektuellen, die konservative, sozialistische und liberale Vorstellungen in sich vereinte.
Dieses Links-Rechts-Schema bringt mich im populistischen Gebrauch keinen Zentimeter weiter. Festzuhalten bleibt, dass vielfach Radikale, egal welcher Couleur, sich von ihren Ursprüngen entfernten und nicht selten auf der anderen Seite des Schemas zum Stillstand kamen, mir ist va. die Entwicklung von links nach rechts geläufig. Ein Neocon darf demnach zuerst Kommunist gewesen sein, wenn er sich am Ende des Prozesses auf stockkonservativer rechtsbürgerlicher bis nationalistischer Linie befindet, ist das ok. Ich persönlich kann den Auseinandersetzungen um die politischen Gesinnungslaufbahnen von Ulla et al darum nur beschränkt etwas abgewinnen.
Hingegen tun sich Welten auf, wenn ich das Phänomen Filbinger mit in die Überlegungen fliessen lasse. Obwohl ich über das Warum nicht wirklich gegrübelt haben, stürzen sich reihum Darums auf mich und mein Gedankengebäude. Die Welt ist voll von Mitläufern die sich im Laufe ihres Lebens verändern, manche zum Guten, manche zum Schlechten. Typisch an ihnen ist, dass man nicht wirklich weiss, was sie denken, woran sie glauben, aber man kann sicher sein, dass sie sich unter allen Umständen jedem System anpassen. Man kann sie am ehesten an ihren Taten messen. Wenn ein Filbinger im denkbar ungemütlichsten Umfeld versucht, Menschen zu retten, sei das auch noch so schwierig, ist das für mich ein ermutigenderes Zeichen als wenn ein Schäuble ohne Erklärung, aber mit pyramidalen Ausreden, den Grundstein für das genaue Gegenteil legt.
Hier greife ich auf den Filbinger-Level zurück. Wo steht Schäubles Level? Ist er noch in der Lage, in Filbingers Sinn zu retten was zu retten ist, oder hat er sich von Filbinger so weit entfernt, dass ihm seine Karriere wichtiger ist als ein unmissverständliches"Nein, das machen wir nicht"? Könnte man evt. formulieren, dass Schäuble in derartige Bedrängnis geraten ist, dass seine haarsträubenden Ansinnen bei Lichte betrachtet als Rettungsanker durchgehen? Könnte man präzisieren und sich fragen, ob dieser Rettungsanker nur deshalb ausgeworfen wird, weil Schäuble Deutschland retten will, oder will er bloss sich selbst retten? Diese Fragen berühren das Warum mehr als die Faktenlage verlangt.
Fakt ist, dass Schäuble mit seinen Vorstössen an die Grenze der Belastbarkeit der westlichen Staatsführung gelangt ist und Fakt ist, dass Schäubles Forderungen vom ZdJ kritisiert werden, wenn sie das 3. Reich betreffen (soweit ein Vergleich möglich ist), nicht aber wenn es um die BRDDR geht. Darum möchte ich @Taktikers Frage "Was ist nur mit dem Schäuble los?" wie Du es gemacht hast erweitern und fragen:
Was ist hier los?
Im Sinne von wehe wenn sie los-gelassen. Schäuble hat die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen, das ist nun mal so, aber er steht wie Du und @Taktiker ausführen nicht allein. Ich brauche hier nicht näher auf Roth, Trittin oder Steinmeier einzugehen, sie und die meisten ihrer Kollegen / -innen, egal welche Partei, stehen auf der Filbinger-Skala klar über dem Otto Normal-Filbinger. Im Bedarfsfall kann man über den jeweiligen Skalenwert diskutieren, z.B. wenn sich Steinmeier grinsend hinstellt und den Fall Kurnaz GUTheisst.
@prinz in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/379531.htm
> Das gleiche Spiel, mit dem unglaublichen Umschlag der festgefügten politischen Grundüberzeugungen bei hochrangigen Politikern, aus Deutschland, der Schweiz....
... Selbst die Demokraten in den USA...
Eine kurze Gegenüberstellung:
Schweizer Politiker können per Verfassung nicht besonders hochrangig sein. Erstens teilt sich der Posten des Chefdeppen in 7 Teil-Deppen, zweitens haben wir wie ich glaube gerade durch diesen Umstand wohltuend mehr als 2 massgebliche Parteien und nebenbei bemerkt ist die Schweiz ein kleiner, nicht mächtiger Staat inmitten der mächtigen EU.
Das pure Gegenteil die USA. Republikaner und Demokraten stehen konkurrenzlos in der politischen Landschaft, haben sich im Laufe der Zeit so stark angenähert, dass ich nur noch DIE (Einheits-) Partei erkennen kann, versuchen sich seit geraumer Zeit auch an der Mega-Fusion aller Geheimdienste, sind sowohl wirtschaftlich wie militärisch die planetare Lokomotive und führen sich mit fast 300Mio Einwohnern auf, als wäre die Zivilisation jenseits ihrer Grenzen Waffentestgelände für den eigenen Dünkel.
Nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand absolut einverstanden.
>... noch nie in einer Zeit ohne unmittelbare Bedrohung der USA, hat sich ungestraft ein Präsident der USA über einen Beschluss des Kongresses ihm die Mittel für den Krieg zu kürzen so schweinisch hinweggewitzelt, ohne Folgen...
Einig, seit Jahren! Jedoch:
> Alle, durchgängig alle politischen Aushängeschilder, einschließlich ihrer höheren Zuarbeiter, bei allen scheint die Lebensfestplatte formatiert worden zu sein und alle haben das gleiche Betriebsystem aufgespielt bekommen und funktionieren auch alle gleich.
Hier möchte ich aus oben genannten Gründen (Stichworte Ulla, Neocons) ausdrücklich widersprechen.
Grüsse
kosh
PS: Wenn das Ende meines Beitrages etwas abrupt erscheint, ich habe das Versprechen abgegeben, um diese Zeit mein Velo zu satteln.

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