- Immos: Preise für Eigenheime stiegen wieder - Spekulanten auf nach Oldenburg... - certina, 01.05.2007, 13:05
Immos: Preise für Eigenheime stiegen wieder - Spekulanten auf nach Oldenburg...
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Hausbesitzer sollten keine Angst vor dem Bevölkerungsschwund
haben. Steigende Ansprüche und schwache Bautätigkeit würden
für eine wachsende Nachfrage sorgen. Nur bei einigen ländlichen
Regionen und strukturschwachen Vorstädte sei Vorsicht angebracht.
Manchen Immobilienbesitzern bereite die demografische Entwicklung
in Deutschland Sorgen, schreibt die Wochenpresse. Wenn die
Bevölkerung schrumpfe, sinke doch auch die Zahl potenzieller Käufer,
sagen sie sich. Damit müsste doch auch der Preis sinken, die
Immobilie an Wert verlieren.
Auf den ersten Blick klinge diese Überlegung logisch. Und für einige ländliche Regionen oder strukturschwache Vorstädte mag das auch zutreffen. Doch ansonsten sähen die Statistiker einen ganz anderen Trend: nach oben. Immobilien in gefälligen Lagen würden sowohl kurz- als auch langfristig deutlich im Wert steigen, glauben jedenfalls die Experten.
Dass der Bevölkerungsschwund die Preise auf breiter Front schwächen könnte, hält Harald Simons, Vorstandsmitglied des Berliner Forschungsinstituts Empirica, für „oberflächlichen Unsinn“. Es gäbe einen Haufen Gründe, die dagegen sprechen würden, so sagt er.
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Bauen lohne sich imer - wenn die Lage stimme....
Erst vor wenigen Tagen hätten die Research-Abteilung der Landesbausparkassen (LBS) Hoffnung gemacht: Die Baugenehmigungen steuerten in diesem Jahr auf einen absoluten Tiefstand zu: Nur 200000 Wohnungseinheiten würden 2007 genehmigt. Dies bleibe um rund ein Drittel hinter dem Neubaubedarf zurück, den Experten bei 300000 sähen. Und mit einer Verknappung des Angebots bei gleichzeitigem Wirtschaftsaufschwung gingen die Preise einher, nach oben, so die LBS.
Zahl der Haushalte steige
Das Forschungsinstitut Empirica gehe sogar von einem noch höheren Bedarf aus. Mindestens 330000 Wohnungen müssten jedes Jahr neu gebaut werden. Grund: die Alterung der Bevölkerung und steigende Ansprüche an die Wohnfläche.
Denn die Nachfrage nach Wohnraum hänge weniger von der Zahl der Einwohner ab, als vielmehr von der Zahl der Haushalte. Die steige seit Jahren und werde dies auch in absehbarer Zeit tun. Triebkraft dieses Phänomens sei vor allem der Trend hin zu Single-Haushalten, und zwar vor allem bei den älteren Jahrgängen. Der typische Single-Haushalt sei eben nicht der 35-jährige Yuppie, sagt Simons, sondern die 70-jährige Witwe.
Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) habe ermittelt, dass 38 Prozent der Deutschen in Einpersonenhaushalten leben. In den drei größten Städten - Berlin, Hamburg, München - seien es noch einmal deutlich mehr. Eine alternde Bevölkerung führe zu mehr Haushalten, stelle Simons fest. Das sei die maßgebliche Zahl, und die nehme in Ost- wie Westdeutschland zu. Die Folge: steigende Nachfrage nach Wohnungen.
Hinzu käme, dass die Bundesbürger es geräumiger als je zuvor lieben würden Im Schnitt wohne ein Westdeutscher heute auf 46, ein Ostdeutscher auf gut 38 Quadratmetern. Bis 2030 werde sich dieser Wert bundesweit auf dann 55 bis 56 Quadratmeter angleichen. Auffällig sei dabei, dass gerade Senioren relativ oft in großen Wohnungen lebten. Die Größe einer Wohnung korreliere nahezu perfekt mit dem Alter des Haushaltsvorstands. Unter 25-Jährige kämen im Durchschnitt auf 40 Quadratmeter. Die über 80-Jährigen lägen bei fast 70 Quadratmetern.
Vorsicht vor Entleerungsgebieten
Die regionalen Unterschiede seien allerdings beträchtlich. Es gebe in Deutschland Regionen, die unter Demografen als „Entleerungsgebiete“ bekannt sind. Ein unschöner Name - allerdings gehörten keineswegs nur einzelne Landstriche in den neuen Bundesländern in diese Kategorie, sondern auch Teile des Ruhrgebiets, des Saarlands oder Ostfrieslands. Tendenziell seien die Immobilienpreise in diesen Regionen unter Druck.
Andere Regionen wüchsen dagegen rasant und hätten auch im Hinblick auf Immobilien hervorragende Perspektiven. So verheiße Empirica bspw. dem Münsterland und Südbayern eine rosige Zukunft. Diese Empfehlung gelte jedoch auch für die ostdeutschen Länder Thüringen und Sachsen sowie für Brandenburgs Hauptstadt Potsdam. Beim „Spitzenreiter“ Oldenburg, einer mittelgroßen Stadt mit heute 160000 Einwohnern, soll die Bevölkerung bis 2020 beispielsweise um acht Prozent zunehmen.
Schere zwischen Bedarf und Bautätigkeit gehe auseinander
Hinzu käme, dass einzelne Regionen von einer Sondernachfrage nach Zweitimmobilien - Ferienhäuser und -wohnungen - profitieren würden. Es sei kein Zufall, dass etwa Sylt und Münchens südliche Umgebung zu den teuersten Lagen in Deutschland zählen würden: Alpenrand und Küste, so Simons, bildeten eine Ausnahme. „Dort sähe man Zuzüge, obwohl man dort keinen Arbeitsplatzzuwachs habe.
Zusätzlich gebe es eine „Übernachfrage“ nach Einfamilienhäusern, während in vielen Regionen die Nachfrage nach Geschosswohnungen im Trend zurückginge. Auch dies liege an der Alterung der Gesellschaft. Die jüngeren Jahrgänge - Menschen um die 30 oder 40 - wohnten deutlich häufiger in Einfamilienhäusern als Senioren, die sich in den 50er- und 60er-Jahren kein Haus hätten leisten konnten. Es brauche sich wirklich niemand zu sorgen, dass in den nächsten 30 Jahren Einfamilienhäuser leer stünden, sage Simons....außer vielleicht an der Autobahnauffahrt.
Abgesehen von allen Prognosen bleibe jedoch eine große Restunsicherheit beim Einschätzen der zukünftigen Lage. Einerseits sei sich auch Simons darüber im Klaren, dass Bevölkerungsprognosen, die über das Jahr 2015 hinausgehen, „zunehmend spekulativen Charakter“ hätten. Andererseits lasse sich die Bautätigkeit schwer vorhersagen, da sie auch vom Kapitalmarkt und der Konjunktur abhänge. Die LBS beobachte jedenfalls, dass die Schere zwischen Bedarf und Bautätigkeit weiter auseinandergehe. Eigentlich ein gutes Zeichen für Eigentümer.
<ul> ~ Original - Vorsicht Systempresse</ul>

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