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- Re: Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - apoll, 04.05.2007, 09:32
- Re: Weltdiktatur - kosh, 04.05.2007, 12:54
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- Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich / Oder doch? - Student, 05.05.2007, 06:51
- Re: Die Weltdiktatur ist möglich. - Panzerknacker, 05.05.2007, 13:38
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- Re: Die Weltdiktatur ist möglich. - Panzerknacker, 05.05.2007, 13:38
- Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich / Oder doch? - Student, 05.05.2007, 06:51
- Re: Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - apoll, 04.05.2007, 09:32
- Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - kosh, 03.05.2007, 21:44
- Mal sehen, wie ernst es EU-Nato mit den Esten meinen. Putin testet es aus. - Taktiker, 03.05.2007, 17:19
Russland braucht keinen amerikanischen Boden, aber die Amis wohl russischen
-->>Die Geisterbahn der US-Realpolitik hat sich als Bumerang erwiesen, Russland war geduldig, hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, selbst aufstrebend, Usrael abstrebend. Jetzt wird wieder ausgekreist.
PERFEKT beschrieben! Man muĂ ja auch die verschiedenen Zielsetzungen begreifen: Die Amerikaner wollen und brauchen die russischen BodenschĂ€tze. Warum? Weil es ihre Natur ist, zu plĂŒndern. Das ist das ĂŒber Jahrhunderte konstante Gen westeuropĂ€ischer und (als Nachfolger der europĂ€ischen KolonialmĂ€chte) US-amerikanischer Politik. Die notorische SĂ€ttigung und Ausmergelung der HeimatmĂ€rkte zwingt zur stĂ€ndigen ErschlieĂung
- neuer AbsatzmÀrkte (Umsatzsteigerung)
- noch billigerer ArbeitskrÀfte, Rohstoffe und EnergietrÀger (Kostensenkung)
Und schlieĂlich ist da noch das spirituelle Element: Wer wĂ€hnt sich im Besitz des"besseren","stĂ€rkeren","leistungsfĂ€higeren",... Systems, der ĂŒberlegeneren Kultur, der höherentwickelteren Sozialisation? Von jedem dummen SpieĂer kann man es hierzulande heruntergebetet hören:"Es gibt -bei allem Fischerschen Magengrummeln- doch kein besseres System auf dieser Erde als das unsrige". Möge dem SpieĂer auch schwanen, dass so einiges hier falsch laufen könnte, egal, wir sind trotzdem das AllergröĂte, basta. Dieses allimmanente, allprĂ€sente SuperioritĂ€tsgefĂŒhl schlieĂt nicht nur den Gedanken an eine mögliche Alternative aus, nein, es verlangt aktiv nach BestĂ€tigung: Die darunter brodelnde Unsicherheit schreit nach expliziten Triumphen.
1989 und der"Wind of Change" im Osten war ein solcher Minitriumph, dessen Materialisierung aber nicht gelingen will: Russland soll und darf nie"Westen" sein, möge der Rubel dort auch noch so frei rollen. Ohne erhobenen Zeigefinger fĂŒhlt sich ein"Westler" einfach amputiert. Im Miniformat vielleicht vergleichbar mit der deutschen Entwicklung nach 1989: Ein Ossi im Benz verursacht Plaque beim Wessi, der frĂŒher stolz mit der AlditĂŒte wedelte, worauf Klein-Ossi feuchte Augen bekam.
ZurĂŒck zu Russland: Der Westen will den russischen Skalp! Materiell wie eingangs beschrieben, mehr noch aber ideell, wie im Absatz zuvor erklĂ€rt. Sowas wie ein Morgenthau-Plan:"Russland ist erst gut, wenn es nur noch schwach winseln kann." Man will es nicht zerschlagen, man will es zu Kreuze kriechen sehen, im Ganzen und bei vollem BewuĂtsein. DAS nenne ich Offensive.
WĂ€hrenddessen ist Russland naturgemÀà defensiv. Es braucht keine afghanische oder mongolische Steppe, es braucht noch nicht mal die Ex-Sowjetrepubliken zurĂŒck. Russland muĂ sich nichts beweisen, bestĂ€tigen. Es braucht auch keinen schwachen Westen, höchstens einen energieabhĂ€ngigen. Einen immer solventen Kunden eben, der nicht auf dumme Gedanken kommen kann. Dazu reicht es, die SĂŒdflanke nie aus den Augen zu verlieren, damit es nicht umgangen werden kann. Jede westliche Investition in eine sĂŒdliche Umgehung Russland muĂ möglichst unsicher erscheinen. Dazu muĂ Russland sich nicht permanent abnutzen, wie es der Ami gerne hĂ€tte.
Putin ist also gut beraten gewesen, dass er sich nie aus der Reserve locken lieĂ. Ich glaube allerdings nicht, dass er als reiner Catenaccio-König in die Annalen eingehen will. Wie jeder groĂe Regent braucht er noch seinen ewigen Tempel. Ich bin gespannt, was das sein wird. Was auch immer, es wird etwas sein, was die Nato/EU auf Jahrzehnte in ihren PlĂ€nen zurĂŒckwerfen wird. Ich glaube sogar, dass er das allgemeine westliche ĂberlegenheitsselbstverstĂ€ndnis empfindlich treffen wird. Er hat nicht mehr viel Zeit dafĂŒr, weshalb er den lĂ€ngsten denkbaren Hebel mit einem Streich ziehen wird. Es wird eine Lektion sein, nach der die vereinte SpringerSpiegelredaktion vor Gram freiwillig in die Alster steigen wird.
*G*

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