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- Mal sehen, wie ernst es EU-Nato mit den Esten meinen. Putin testet es aus. - Taktiker, 03.05.2007, 17:19
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- Die Auskreisung schreitet voran... - kosh, 03.05.2007, 20:37
- Re: Die US haben es wirklich schwer - André, 03.05.2007, 21:26
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- Russland braucht keinen amerikanischen Boden, aber die Amis wohl russischen - Taktiker, 04.05.2007, 00:50
- Re: Russland, Iran und die SCO - kosh, 04.05.2007, 17:46
- Re: Die US haben es wirklich schwer - André, 03.05.2007, 21:26
- Die Auskreisung schreitet voran... - kosh, 03.05.2007, 20:37
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- Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - kosh, 03.05.2007, 21:44
- Re: Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - apoll, 04.05.2007, 09:32
- Re: Weltdiktatur - kosh, 04.05.2007, 12:54
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- Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich / Oder doch? - Student, 05.05.2007, 06:51
- Re: Die Weltdiktatur ist möglich. - Panzerknacker, 05.05.2007, 13:38
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- Re: Die Weltdiktatur ist möglich. - Panzerknacker, 05.05.2007, 13:38
- Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich / Oder doch? - Student, 05.05.2007, 06:51
- Re: Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - apoll, 04.05.2007, 09:32
- Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf - kosh, 03.05.2007, 21:44
- Mal sehen, wie ernst es EU-Nato mit den Esten meinen. Putin testet es aus. - Taktiker, 03.05.2007, 17:19
Re: Russland, Iran und die SCO
-->Hallo Taktiker
> Dazu reicht es, die Südflanke nie aus den Augen zu verlieren, damit es nicht umgangen werden kann. Jede westliche Investition in eine südliche Umgehung Russland muß möglichst unsicher erscheinen. Dazu muß Russland sich nicht permanent abnutzen, wie es der Ami gerne hätte.
Ein Blick auf die Weltkarte: Iran ist der Schlüsselstaat für die Südflanke. Zur Komplettierung würde der Kleinstaat Aserbeidschan (1) vollauf genügen. Alternativen sind, auch um sich alle Optionen offen zu halten Iran-Turkmenistan-Kasachstan (2), Iran-Armenien-Georgien (3). Jede dieser Varianten verspricht die Kontrolle über die Energiepipelines.
Wer demnach den Iran torpediert, stellt Russland in Frage, nicht nur den Staat, in besonderem Masse auch die Wirtschaft. Staat und Wirtschaft, was dann geschlagen hat, dürfte Washington klar sein, wenn auch die Unsicherheit über die russische Reaktion hoch ist. Im Minimum nehme ich an, wenn es so kommen sollte, hätte Russland grünes Licht für weitere russisch-orangene Experimente, ebenfalls dürften Waffenlieferungen in US-sensible Territorien zunehmen. Da können sich unsere Medien querstellen wie sie wollen, wenn sie nicht halbwegs neutral darüber Bericht erstatten, wird ihre Glaubwürdigkeit auf eine neue, noch härtere Probe gestellt. Demgegenüber würde die Haltung der westlichen Medien in den russischen nicht standhalten können. Jeder halbwegs interessierte Russe wird sich im Ausland selbst von westlicher Propaganda überzeugen können, der eiserne Vorhang existiert nicht mehr. Der Eindruck, den wir Westler in Russland erwecken, würde sich bis nach China und weiter ausbreiten. Eine chinesische Demokratie wäre dann auf Jahrzehnte hinaus höchstselbst von usraelischer Hand gestorben worden und mit ihr notwendige Kontrollmechanismen.
Wie man es auch betrachtet, Russland hat mit dem Iran einen Schlüssel-Verbündeten. Sowohl verfügt der Iran ebenfalls reichlich über (unser:-)) Ã-l und Gas, als auch über die richtige uns gegenüber: Geschäfte ja, mehr nicht - ihr lasst uns in Ruhe, wir lassen euch in Ruhe - aber wenn ihr nicht wollt, die Welt ist gross. (Die Verhandlung über die russischen Energielieferungen wird unter dieser Ägide ebenfalls Polen arg in Bedrängis bringen.) Russland wird also mit gutem Grund Iran strategisch den Rücken freihalten, zunächst in der UNO, je nach usraelischem Verhalten vermehrt militär-technisch. Wenn der Iran seine Rolle als verlängerter Arm Russlands durchhalten kann, wird er auch prosperieren. Egal wer nach Ahmadinejad kommt, er wird sich an seinem Selbstbewusstsein orientieren müssen, wenn er Erfolg haben will.
> Putin ist also gut beraten gewesen, dass er sich nie aus der Reserve locken ließ.
Es blieb ihm nicht viel anderes übrig. Wie er die Achse Paris-Berlin-Moskau schweigend für sich einsetzte wird bislang völlig unterbewertet. Die Ostseepipeline ist ein weiterer Coup, hat er damit doch bewiesen, dass ihm an einer gesicherten Energieversorgung zuverlässiger europäischer Energiekunden gelegen ist und Deutschland eine Vorzugsstellung eingeräumt - Deutschland ja, Polen na ja, sicher ist sicher. Auch dieses Signal wird politisch totgeschwiegen. Natürlich lassen sich weitere Beweggründe anführen, z.B. der Spaltung Europas durch Usrael eine unbequeme Kraft entgegensetzen und die Spaltung mitgestalten.
> Er hat nicht mehr viel Zeit dafür, weshalb er den längsten denkbaren Hebel mit einem Streich ziehen wird.
Je nachdem wie sich NATO, Usrael und der Westen insgesamt in nächster Zeit verhalten, wird die strategische Partnerschaft mit dem SCO ausgebaut, insbesondere in Bezug auf Iran könnte der Trumpf empfindlich stechen. Dieser Hebel wäre ohne weiteres Totrüsten zu haben, der Alptraum Washingtons, denn klar ist, der Eintritt Irans würde nur den Anfang markieren:
Unter dem Titel"SCO: Furchterregende geostrategische Masse" schrieb das Saar-Echo am 20.5.2006:
- SCO ist das Kürzel für die Shanghai Cooperation Organization. Am 15. Juni 2001 als Joint Partnership zwischen Russland und China gegründet, ist die SCO eine zwischenstaatliche Organisation, die ursprünglich aus China, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan bestand. Kürzlich wurde angekündigt, dass auch der Iran, Indien, die Mongolei und Pakistan Vollmitglieder der SCO werden sollen. Den Iran in die SCO einladen - das ist ein gewaltiges geopolitisches Ereignis. Nunmehr werden alle Mitglieder der SCO - einschliesslich China und Russland - an ihrem Gipfeltreffen am 15. Juni in der iranischen Atom-Frage eine gemeinsame Haltung einnehmen. Der iranische Vizeaussenminister, Mohammadi, sprach Ende April davon, durch das Koordinieren ihrer energieproduzierenden Länder einen iranisch-russischen ”Gas- und Ã-l-Bogen” zu bilden. Die Erweiterung der SCO wird jetzt die gesamte US-Strategie im Nahen Osten blockieren.
Sinn macht es insbesondere, wenn neben Iran auch Pakistan und Indien mitgezogen werden. Usrael kann zwar versuchen, ein solches Vorhaben zu hintertreiben, verbieten kann es allerdings nichts, der Iran ist souverän und kann Verträge abschliessen mit wem auch immer. Mit diesem Vorstoss würde auch Usraels asiatischer Liebling Japan mit einem Schlag vor neue Probleme gestellt, die es nur mit Distanzierung von seinem Schirmherren USA abmildern könnte. Die geostrategische Masse wäre in einem Masse furchterregend, wie es sich der Westen bislang nicht vorstellen will, als relativ kompaktes Gebilde mit autarker Rohstoff- und Energieversorgung, 2 Mega-Absatzmärkten (China, Indien) mit enormen Wachstumspotentialen etc. etc. Eine erweiterte SCO wie oben dargestellt braucht nichts und niemanden zu fürchten, höchstens sich selbst, derweil Wirtschaftskontakte nach aussen wie bisher möglich sind. Diese SCO wäre ausserordentlich an einem Iran in seiner jetzigen Verfassung interessiert und würde entsprechend zur Verteidigung seiner Energiereserven antreten. Diese SCO wäre es auch ziemlich wurscht, ob Mullahs den Ton angeben, solange sich nur zuverlässig handeln lässt.
Zur Sicherung der russischen Interessen fehlt eigentlich nur noch Turkmenistan im SCO-Verbund (vgl. (2) oben), damit stünden die NATO im afghanischen Schilf, nicht mehr als ein unrentabler Dorn im SCO-Fleisch, usraelische Pipelinefantasien wären nicht mehr als ein Hoffnungsschimmer bei Neumond. Mit ziemlicher Sicherheit wäre es das Ende des Afghanistanengagements, wenn man nicht an der Opiumkontrolle hinge.
aus http://de.rian.ru/postsowjetischen/20070423/64180142.html
- Mitte April erklärte Matthew J. Bryza, Staatssekretär im US-Außenministerium für europäische und eurasische Angelegenheiten, dass man in den Beziehungen mit Turkmenien ein neues Kapitel einleiten wolle.
Doch sieht es danach aus, dass dieses „Zuckerbrot“ nicht genügt, um Turkmenien dazu zu bewegen, die Energiezusammenarbeit mit Aserbaidschan zu intensivieren, was das Anliegen der USA ist.
... Nach Meinung Arkadi Dubnows, Experte für zentralasiatische Länder, ist der Besuch des turkmenischen Präsidenten mehr als ein Höflichkeitsbesuch. „Die Beziehungen zwischen Moskau und Aschchabad treten in eine qualitativ neue Phase. Und in Moskau konnte man nicht umhin, auf einen recht deutlichen prorussischen Trend Berdymuchammedows zu antworten“, sagte Dubnow.
Russland ist also auf dem besten Wege, zunächst die Lücke zwischen Iran und Kasachstan zu schliessen, womit Aserbeidschan und Georgien weiter an Bedeutung für Usrael verlieren würden. Damit bricht auch die andere Seite der Pipelinepläne in sich zusammen, das Wenige das übrig bleibt, rechtfertigt die irakischen Kriegskosten nicht annähernd. Ob gerade Georgien mit dieser Entwicklung gerechnet hat, wage ich zu bezweifeln. Es bliebe z.B. Aserbeidschan, nicht gerade berauschend, wenn man die Pläne der Neo©ons berücksichtigt. Selbst dieser Weg ist nicht sicher, solange Russland den Finger auf Georgien hat und die Türkei den Armeniern das Leben schwer macht.
Also weiter zurückkrebsen bis zum Irak, aber auch hier ist so gut wie gar nichts sicher. Die neuerliche Gesprächsbereitschaft der USA mit der Achse des Bösen spricht geradezu von den verzweifelten Griffen nach Strohhalmen, dabei können die Amis froh sein, wenn man sie den Klogriff noch rechtzeitig erwischen lässt, um die Vergangenheit zu spülen für einen Neuanfang:
aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,480915,00.html
- Und dann kam der Auftritt von Condoleezza Rice: Rund 30 Minuten sprach die US-Außenministerin mit ihrem Amtskollegen syrischen Walid al-Muallim über den Krieg im Irak - es war der erste Spitzenkontakt mit Syrien zwischen den beiden Staaten seit zwei Jahren.
"Es gab eine Gelegenheit, über das Problem mit den ausländischen Kämpfern (im Irak) zu reden", sagte Rice im Anschluss an das Treffen. Man habe lediglich über die Sicherheitslage im Irak gesprochen."Ich habe ihm keinen Vortrag gehalten und er hat mir keinen Vortrag gehalten", sagte Rice. Sie habe aber deutlich gemacht, dass die USA keine schwierige Beziehung zu Syrien wollten. Für bessere Beziehungen müsse es aber eine Basis geben.
Mal ehrlich Frau Rice, geht's noch eine Spur dämlicher? USA wollen keine "schwierige Beziehung zu Syrien"?
Nu ja, an dieser Stelle ist wieder mal Zeit für:
Die Amis auf Kurs
kosh

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