- OT Was wirklich zählt. Für Menschen mit Kindern - alberich, 09.05.2007, 11:48
OT Was wirklich zählt. Für Menschen mit Kindern
-->Gibt es 'Chancengleichheit'? Auch wenn man die Methodik mit IQ-Messung und dergleichen kritisch sehen muß, die Essenz des Folgenden ändert sich dadurch nicht.
Red mit mir! Viel!
Jede Bildungspolitik muss scheitern, wenn Eltern nicht mit ihren Kindern sprechen.
...
Doch enthält der jüngste Kinderfreundlichkeitsbericht... noch eine unerwartet trostlose Nachricht: Deutsche Eltern reden nicht mit ihren Kindern. Mehr als die Hälfte der befragten 15−Jährigen klagte darüber, dass sich ihre Erzeuger kaum mit ihnen unterhalten.
...
Das Wachstum des Vokabulars war deutlich schichtenspezifisch. Mit drei Jahren hatten Kinder der Mittelschicht 1100 Wörter im Inventar und die Kinder von Sozialhilfeempfängern nur 525. Der IQ der Kinder hing eng mit ihrem Wortschatz zusammen; er betrug durchschnittlich 117 bei den Kindern der Mittelschicht, 79 bei den Kindern aus benachteiligten Familien. Zur Erklärung fanden Hart und Risley eine verblüffende Antwort: Der Umfang des Wortschatzes korrelierte am deutlichsten nicht etwa mit dem Familieneinkommen, sondern mit der Zahl der Wörter, die die Eltern mit ihren Kindern sprachen. In der Mittelschicht richteten die Eltern durchschnittlich 487 Äußerungen pro Stunde alles zwischen Einwortbefehlen bis hin zu Monologen an ihre Kinder. In den Sozialhilfehaushalten hörten die Kinder solche Äußerungen nur 178−mal pro Stunde, also fast dreimal seltener.
...
Der größte Unterschied lag in der Häufigkeit der »Entmutigungen« (Verbote oder Missfallensäußerungen), welche die Kinder zu Hause zu hören bekamen, verglichen mit »Ermunterungen« oder Lobesworten. Bis zum dritten Lebensjahr hatten die Mittel− und Oberschichtkinder 500000 Ermunterungen und 80000 Entmutigungen gehört. Die Kinder von Sozialhilfeempfängern erlebten es umgekehrt: Sie hörten von ihren Eltern 75000 Ermunterungen und 200000 Entmutigungen.
...
Weniger Wörter und mehr Verbote/Entmutigungen gehen offenbar mit einem entsprechend niedrigeren IQ einher, während der stete Rede− und Ermutigungsfluss zusammen mit komplexeren Sätzen den IQ beflügelt. Die Eltern der Mittelschicht verschaffen also ihren Kindern mit jedem gesprochenen Wort einen Vorsprung, und der wächst und wächst.
<ul> ~ hier ist der ganze Text</ul>

gesamter Thread: