- Taktiker - Raketenschutzschild - Turon, 06.05.2007, 22:55
- Re: Diese Analyse war von Nöten. Danke Turon! (o.Text) - Emerald, 07.05.2007, 08:43
- Re: Taktiker - Raketenschutzschild - aman13, 07.05.2007, 12:03
- Re: Und so sieht die aktuelle Moral auf der anderen Seite aus - André, 07.05.2007, 13:56
- @André - Moral hin und her - Turon, 15.05.2007, 03:54
- Re: Taktiker - Raketenschutzschild - @aman13 - Turon, 15.05.2007, 03:28
- Re: Und so sieht die aktuelle Moral auf der anderen Seite aus - André, 07.05.2007, 13:56
Re: Taktiker - Raketenschutzschild - @aman13
-->Schon vergessen, dass eine der nicht diskutierbaren und damals klar eindeutigen Bedingungen für diesen Rückzug aus Polen die ZUSAGE der NATO war, NICHT östlich von Deutschland zu expandieren???
Hör mal, zu damaliger Zeit kann es den Polen so oder so egal sein, was die Nato mit Rußland abgesprochen hat. Fakt ist - als der Abzug der ROTER ARMEE aus Ostdeutschland amtlich wurde, (damaliger Vereinbarung zwischen Gorbatschow und Kohl) - war es überhaupt nicht klar, wann die ROTE ARMEE aus Polen abzieht.
Und hier kann man den damaligen Regierungen Polens nur zu Gute halten, daß Sie entschieden und konfliktbereit Rußland die Pistole auf die Brust gesetzt haben.
Diese lautete: entweder wir diskutieren jetzt endlich den Abzug der russischer Armee aus Polen, oder - die russische Amee aus Ostdeutschland kann unserseits aus Ostdeutschland abziehen - nur BLOSS NICHT DURCH DAS GEBIET POLENS.
Ich weiß ja auch nicht ob es Euch klar ist, daß ohne dem Erfolg der Polen, freie Wahlen herbeizuführen, die dann später genauso in Tschei und Ungarn zu Freiheitsbewegung geführt haben, es ein freies Ostdeutschland GAR NICHT ERST HEUTE ES GEGEBEN HÄTTE: Folglich gäbe es auch keinen Abzug der Russen aus Ostdeutschland, und auch keine Wegweiser auf der Fanne der DDR - mit Richtung Warschau, Budapest oder Prag.
WAS ich in übrigen bis heute nicht begreife - wenn ich die Wessis und Ossis zusammenbetrachte -"lieben" sich die beiden deutlich weniger als Polen und die Ukrainer.
Und noch etwas ist dem hinzuzufügen. Ohne NATO Mitglied Polen, wäre der Abzug und die Wiedervereinigung der deutschen Länder auch kaum denkbar - die Russen waren damals direkt am Boden - mit komunistischen Maßstäben überhaupt nicht mehr effizient regierbar. Aber Gebietsansprüche hatten sie ja bicht nur bloß damals, diese haben sie auch heute.
Nachdem Zusammenbruch war es jeder polnischer Seele klar, wir müssen uns entscheiden zu wem wir gehören, und da war nun mal die Wahl damals gar nicht mal so schwer.
ICH ERINNERE NOCH AUCH DARAN, daß den Russen zunächst auch eine NATO-Mitgliedschaft angeboten wurde, allerdings zunächst als Kooperation.
DIE RUSSEN lehnten diese aber ab. Und einer der Gründe warum sie es taten war,
nicht etwa, daß den Russen die Distanz zu groß gewesen ist - ganz im Gegenteil -
der hauptsächliche Grund war wohl die Tatsache, daß bereits auf dem Weg zu vollständiger NATO-Mitgliedschaft Rußlands, jedweder Agression Rußlands auf sonstige Partner der NATO (vollwertig, teilwertig) unmöglich gemacht worden ist.
Aus der Sicht der Russen kann man das ja verstehen - aber keinesfalls aus deutscher und schon gar nicht aus der polnischer Sicht.
Die Deutschen können sich ja - wie seit Jahrhunderten vormachen, die hätten mit einem Bündnis mit Rußland was zu sagen - die Geschichte (jüngste) beweist es aber: anstatt billige Rohstoffe aus Rußland - gibt es russische Versuche der Aufkauf der deutscher Wirtschaft und zwar Deutschlands Schlüsselindustrien und das aman13 ist nun mal überhaupt nicht mehr von der Hand zu weisen.
Anstatt Energieträger aus Rußland bekommt Deutschland von Rußland laufend Angebote, sich an den deutschen Unternehmen zu beteiligen - und da reden wir von Schlüsselindustrien, wie Energiewirtschaft und Telekomunikation.
Putin hat kein Interesse eigenen Geschäftsleuten sich an Beate Uhse zu beteiligen, der will gleich regionale Energieunternehmen. Jeder der im Osten lebt spürt die wirtschaftliche Bestrebungen Rußlands, sich in den Kapitalismus der westlicher Welt einzukaufen. Es wissen die Littauer, die Weißrussen, die Ukrianer, Polen etc.
Nur die Deutschen wissen es nicht. Denn in deutscher Vorstellungen existiert noch ein schlimmerer Feind und der ist die USA und Co.
Sicher keine Freunde der Deutschen - keine Frage. Aber als Feinde sind sie
erst recht nicht mehr anzusehen. Hinter ODer wünscht sich jeder Mensch in etwa, es würde Kapital ins eigene Land - aber von Westen reinfließen.
Das östliche lehnen wir nahezu kollektiv ab - da er sich weder mit der Westreligion, westlicher Kultur nun mal überhaupt nicht veträgt. Und da ändert die Zeit auch nicht mehr daran.
Rußland sollte aus innereuropäischer Gemeinschaft gänzlich rausgehalten werden. Es tut mir Leid, solche Kräfte braucht EU nicht, auch wenn sie substantielle Partner wie Rußland benötigt. Doch ob so eine Konstelation zu der Mentalität, Sitten, Freiheitsverständnis der Westler paßt, daß kann man doch gar nicht erst über bilaterale Handelsabkommen machen, die völlig automatisch ehemaligen Erzfeind in Lethargie nur aufbauen.
Ich habe auch nichts gegen, daß Rußland zu EU und NATO gehört, aber in unserem Hause, sollte sie sich nicht so aufführen wie ein Elefant in Porzellanladen. Das ist länsgtens verfrüht und so einen Co-Partner braucht hier nun mal wirklich kein Mensch.
Was ist denn das für eine Partnerschaft, die billige Rohstoffe und billige Rohstofflieferungen verspricht, gleichzeitig aber einfordert die Märkte für russische Investoren zu öffnen?
Ich nenne das beim Wort: das nennt man - da wo ich her komme und zurück ging - schlicht und einfach Erpressung. Wir wissen das und erst Recht wissen es die Russen - nur Ihr scheint es doch gar nicht erst zu bemerken.
Da offenbart sich wieder der Grundsatz der Mentalzocker: Gier frißt Hirn.
Sorry - aber anders kann ich es gar nicht erst sehen.
Für mich gilt: gute Freundschaft braucht eine langfristig angelegte Bewährungsphase. Nur dann kann sie bodenständig sein. Etwas worauf man Mauern bauen kann und nicht Verteidigungsinstrumente.
Alles klar?
nur mal so als Nebenfrage - ich bin kein Russe, aber auch kein Freund von einseitigen Geschichten..
Das erste kaufe ich Dir natürlich ab. Daß andere - na ja - Gerade die Geschichte ist immer einseitg und jeder versteht sie anders. Die Deutschen denken an Profite, Polen denken an eigene Souveränität - und Rußland denkt selbstverständlich an beides. Will aber die Federführung.
Eure Affinität zu den Fernosten ist daher nur deswegen vorhanden, weil Ihr die russische Mentalität (insbesonder in der Politik) gar nicht kennt. Diese ist darauf ausgerichtet, viele Systemgeiseln zu haben.
Und dabei ist es völlig egal, ob Putin für Russland ehrenwert ist. Und der richtige Mann. Für uns bedeutet es: Rußland unter Putin ist nicht weit enfernt, von der Swojetunion unter Andorpow und Co.
Ich kann Putin verstehen und als Top Mann ansehen, einen hervorgaenden Patrioten - doch will ich zweifelsfrei behaupten - wer in der EU frei leben will, sollte seine Begeisterung und Russsophillie gegen die selben Werte eintauschen, die in Rußland so gepflegt werden. Erst kommen wir, und dann kommen andere.
>Gruss von T.

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