- USA: Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft - kosh, 28.05.2007, 17:42
- Re: USA: Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft - Tassie Devil, 29.05.2007, 02:29
- Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft. Aber gut gemeint. - prinz_eisenherz, 29.05.2007, 09:10
- Re: Guten Morgen, Prinz, schon ausgeschlafen? - Tassie Devil, 29.05.2007, 10:19
- Prinz schon ausgeschlafen? Warte ab, ich habe gerade meinen Schlafsack verlassen - prinz_eisenherz, 29.05.2007, 13:43
- Re: Prinz schon ausgeschlafen? Warte ab, ich habe gerade meinen Schlafsack verlassen - Tassie Devil, 30.05.2007, 06:53
- Prinz schon ausgeschlafen? Warte ab, ich habe gerade meinen Schlafsack verlassen - prinz_eisenherz, 29.05.2007, 13:43
- Re: Guten Morgen, Prinz, schon ausgeschlafen? - Tassie Devil, 29.05.2007, 10:19
- Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft. Aber gut gemeint. - prinz_eisenherz, 29.05.2007, 09:10
- Re: USA: Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft - Tassie Devil, 29.05.2007, 02:29
USA: Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft
-->USA: Saddam Bush oder die Liquidation einer Gesellschaft
aus http://www.wsws.org/de/2007/mai2007/ira1-m26_prn.html
- Alle Teile der herrschenden amerikanischen politischen und Wirtschaftselite, die gesamte Regierung auf allen Ebenen, beide große Parteien und die Massenmedien sind in ungeheuerliche Kriegsverbrechen verwickelt. Kriminalität auf einem solch hohen Niveau darf nicht ungesühnt bleiben,...
Eigentlich, rein prinzipiell, von einem idealistischen Standpunkt betrachtet, jein: Dürfte "nicht ungesühnt bleiben", wenn es nach ethischen Gesichtspunkten zu und her ginge.
-... ansonsten hätte dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Zukunft des amerikanischen Volkes...
Mit gebührender Fairness: hoffentlich! Denn: Geht es nicht um Ethik, spricht nach meiner Erfahrung höchstens ein evolutiver Quantensprung dafür, dass ausgerechnet die USA vor den üblichen Folgen selbst verursachter Dekadenz verschont werden sollen.
-... und letztendlich der gesamten Menschheit.
Nein! Solange die Atomkraft nicht zum Einsatz kommt, wird sich am unsittlichen Streben der Menschheit nach effizienzsteigernden Mitteln zur Bewältigung des ausgelatschten Weges kaum etwas ändern, und wenn auch diese letzte Mauer bricht, würden die wenigen Überlebenden und deren Nachkommen mit pervers hoher Wahrscheinlichkeit nichts daraus lernen.
- In ihrer Konsequenz laufen die amerikanischen Aktivitäten im Irak auf einen Soziozid hinaus, d.h. auf die absichtliche und systematische Zerstörung einer ganzen Gesellschaft.
In ihrer Konsequenz läuft diese Tragödie des Homo sapiens ebenso auf eine erstaunliche Transparenz seiner Verbrechen hinaus:
- Bedeutsam ist ein Bericht des Pentagon über den psychologischen Zustand der amerikanischen Besatzungstruppen, der Anfang des Monats heraus kam. Er ist ein aussagekräftiger Hinweis auf die Gewaltorgie, die von den amerikanischen Besatzungstruppen gegen das irakische Volk entfesselt wurde. Das Dokument zeichnet das erschütternde Portrait einer Armee, die unter wachsender Demoralisierung, sowie geistigem und emotionalem Zerfall leidet. Dies findet seinen Niederschlag in gefühlskalter Gleichgültigkeit, wenn nicht unverhülltem Hass gegenüber der irakischen Zivilbevölkerung.
Terroristenzucht transparent gemacht:
- Das vielleicht bedeutsamste Ergebnis der Studie ist die Aussage, dass 14 Prozent der amerikanischen Soldaten und Marines unmittelbar für den Tod eines"feindlichen Kämpfers" verantwortlich sind. Unter der Voraussetzung, dass sich derzeit 170.000 Soldaten im Irak befinden - und seit 2003 über 650.000 mindestens einmal im Irak im Einsatz waren - ergibt sich eine riesige Zahl von Tötungen, die unmittelbar von US-Soldaten ausgeführt worden sind.
... Einen weiteren Hinweis auf die allgegenwärtige tödliche Gewalt, die das Land überrollt, gab eine Umfrage, die Anfang des Jahres von ABC News, USA Today, BBC und der deutschen ARD durchgeführt wurde, und bei der 53 Prozent der Iraker angaben, dass entweder nahe Freunde oder Verwandte getötet oder verwundet wurden.
... Irakische Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass 15.000 oder mehr Iraker vermisst werden, täglich kommen 40 bis 60 Verschwundene hinzu. Auf das Jahr umgerechnet ist demnach von 20.000 Menschen auszugehen.
... Das irakische Ministerium für Menschenrechte berichtete im März, dass beinahe 38.000 Festgenommene und Verhaftete von dem Regime festgehalten werden. Das US-Militär gibt 19.000 Verhaftete in den zwei wichtigsten Gefangenenlagern zu - in Camp Cropper und Camp Bucca. Schon diese Zahl beträgt beinahe das Sechsfache der Zahl der Gefängnisinsassen des Saddam-Regimes vor der amerikanischen"Befreiungs"-Invasion.
... Insgesamt sind 15 Prozent der Iraker auf der Flucht.
... Die Vereinigten Staaten, die derart Zerstörung und Tod verbreiten, haben seit 2003 nur 701 irakische Flüchtlinge ins Land gelassen. Allein Syrien hat bis jetzt ungefähr 1,2 Millionen Vertriebene aufgenommen.
Rein hypothetisch betrachtet, hätten sich die Nazis auf eine Laissez-Faire-Berichterstattung eingelassen, wäre das Urteil der Geschichte milder ausgefallen? Hätte Hitler einen Bericht "über den psychologischen Zustand" der SS oder der KZ-Lagerverwaltungen in Auftrag geben sollen, um die Täter menschlicher erscheinen zu lassen? Rhetorische Fragen!
Mir scheint die wohltemperierte, usraelische Berichterstattung mutiert zum Tor in eine neue Normalität, eine von der wir hoffen, unsere Nachkommen mögen uns dereinst nachsichtiger be- und verurteilen als wir die letzte Kriegsgeneration. Aber wie sollte es je so weit kommen? Wir haben es gewusst, die ganze Zeit!!! Wir, die meisten von uns jedenfalls, stehen Filbinger V.1 in nichts nach, wir sind im Gegenteil in der Masse weitaus besser informiert, unternehmen aber trotzdem nichts dagegen, obwohl uns die Gehirnwäsche von"Hitlers Unterhosen" dazu hätte prädestinieren sollen - ein dokumentarischer Fehlschlag im Ausmass eines reichhaltig dokumentierten Präzedenzfalls mit uns als Hauptdarstellern, voll und ganz zu Filbingers Entlastung.
Mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte haben wir das Privileg, sehenden Auges in den eigenen ethischen Bankrott zu steuern, den wir ironischerweise ausgerechnet durch unsere ethischen Untaten / -tätigkeiten zu verteidigen suchen.
Die Amis auf Kurs
kosh

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