- Kein Kornchen Wahrheit: Israel hat keine Lobby in Deutschland - kosh, 02.06.2007, 18:45
Kein Kornchen Wahrheit: Israel hat keine Lobby in Deutschland
-->Kein Kornchen Wahrheit: Israel hat keine Lobby in Deutschland
Bei manchen fällt's eher auf, bei manchen weniger: Bildung ist keine Garantie für klares Denken. Vollgestopft mit allerlei Wissen vor lauter Bäumen den Wald nicht sehend, steht ZdJ-Korn vor einem Haufen Ballast, den man am besten beschreiben könnte mit: Weniger wäre mehr.
Das Interview, der Presstituierte zur Einstimmung:
aus http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/631136/
- Eklat in der Knesset. Bei der Rede von Europaparlamentspräsident Hans-Gert Pöttering vor dem israelischen Parlament ist es dieser Tage zu einem nun ja Zwischenfall gekommen. Anstatt sich für die Ansprache und die darin geäußerten Friedensvorschläge zu bedanken, antwortete die Knesset-Vorsitzende dem CDU-Politiker:"Sie sollten sich mal etwas besser informieren". Pöttering hatte unter anderem Israel, Arabern und Europäer aufgefordert, ihre Schulbücher wechselseitig daraufhin zu untersuchen, inwieweit sie noch immer Vorurteile und Stereotype vermitteln.
Eine absolut vermessene Aufforderung. Angesichts meines Links in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/381899.htm wird auch sofort verständlich, warum die Oberknessetlümmelin sofort ihre eigene Bildung als das Mass aller Dinge verkaufte.
Der ZdJ-Korn:
- Degenhardt: Sollen deutsche Politiker um den heißen Brei herumreden, um das besondere Verhältnis zu Israel nicht zu gefährden?
Korn: Nein. Davon halte ich überhaupt nichts.
Ich bitte darum, sich den letzten Satz ganz besonders zu merken.
- Korn: Nun gut. Wenn Israel aufgefordert wird, mit den Palästinensern zu verhandeln, dann ist das glaube ich etwas sehr einfach, denn mit wem soll man verhandeln: mit der Hamas, die Israel vernichten will und die in ihrer Charta immer noch die Vernichtung Israels aufgeschrieben und aufgezeichnet hat und auch daran festhält und deren Schulbücher vergiftet sind.
Nun gut, also doch um den heissen Brei rumreden. Weil man im Falle Israels um eine gesunde Portion Rassismus einfach nicht rumkommt, vgl. dazu ebenfalls obigen Link inklusive:
- Degenhardt: Sie haben mal im Zusammenhang mit Kritik, die hier in Deutschland auch in Zeitungskommentaren etwa geäußert wurde, gesprochen von einer"positiven Diskriminierung". Was meinen Sie denn damit?
Korn: Man darf Israel natürlich nicht schonen. Ich meine, wenn es an Israel Kritik zu üben gibt, und zwar aus demokratischer Sicht, dann muss man die üben.
Ja ja, so ist das, "und zwar aus demokratischer Sicht", muss man einfach noch ein bisschen üben, bis der Meister zufrieden ist.
- Auf der anderen Seite darf man natürlich jetzt nicht Israel pauschal verurteilen, ohne die tragische Situation zu sehen, in der sich dieser Staat befindet.
Diese Tragödie beschäftigt mich auch jeden Tag, Landraubdelikte noch und noch, aber dennoch nicht in der Lage der Lage Herr zu werden.
- Es lässt sich nämlich in einer Umgebung mit demokratischen Staaten ganz anders umgehen mit den Nachbarn, als wenn diese Staaten immer dazu neigen, entweder Menschenrechte zu verletzen, oder die Verletzung von Menschenrechten als Mittel der Politik einzuführen, wie das ja die Hisbollah...
Vollste Zustimmung, wo die Demokratie fehlt, da ist notgedrungen Mord und Totschlag, sieht man ja überall auf der Welt, z.B. gleich um die Ecke, Saudi-Arabien.
- Das ist keine Situation, die man mit der europäischen vergleichen kann,...
Wahrhaft, denn würde in Europa Demokratie gelebt, hätten die Völker auch ohne Sozialismus die Signale gehört und Israel für seine Apartheid boykottiert.
- Degenhardt: Der Journalist Alan Posener hat gestern bei uns im Politischen Feuilleton behauptet, Israel habe keine Lobby in Deutschland. Ist das so?
Korn: Eine wirkliche Lobby hat es wahrscheinlich nicht, aber es gibt durchaus Freunde. Es gibt Freundeskreise. Es gibt Freundeskreise politischer Natur. Es gibt Freundeskreise, die sammeln für karitative Einrichtungen. Aber eine wirkliche politische Lobby hat Israel wohl nicht.
Tatsächlich, eine so mächtige Israel-Lobby wie in den USA hat Deutschland nicht, braucht es auch nicht nicht zu haben, weil Deutschland mit einer mächtigen US-Lobby gesegnet ist, welche wiederum von der noch mächtigeren US-Israel-Lobby geführt wird, wobei ich auch nicht genau sagen kann, wo die eine aufhört und die andere anfängt.
Ein Wort zu "es gibt Freundeskreise politischer Natur":
aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,486250,00.html
- Merkel sagte dem SPIEGEL, sie lehne eine Zusammenarbeit mit Iran beim Bau des Transrapids entschieden ab."Ich halte deutsche Hilfe beim Bau des Transrapids in einem Land, dessen Präsident unentwegt verkündet, dass er Israel vernichten will, für völlig inakzeptabel."
Ist das nicht der Beweis dafür, dass Israel keine Lobby in Deutschland hat? Am 29.5. warnt der Zentralrat der Juden vor dem Terror-Transrapid -> http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/381752.htm, und noch in der gleichen Woche steigt Engel Merkela auf die zionistischen Barrikaden. Mit gesundem Rassismus kann man da wirklich keinen Zshg. sehen.
- Degenhardt: Wie ist das eigentlich, wenn hier lebende Juden Kritik üben an der Politik Israels? Schauen Sie da als Zentralrat der Juden in Deutschland ganz genau hin und runzeln eventuell die Stirn, wenn Ihnen diese Kritik gegen den Strich geht?
Korn: Das kommt darauf an. Wissen Sie, ich bin nach wie vor dafür, dass Israel nicht nur kritisiert werden darf, sondern kritisiert werden muss, und zwar mit demokratischen Maßstäben, weil es ein demokratischer Staat ist. Nirgendwo gibt es mehr Kritiker und schärfere Kritiker als in Israel.
Liegt das evt. daran, dass man in Israel nicht GUT-demokratisch mit der Antisemitismuskeule erschlagen wird? Könnte man nicht sogar einen Schritt weitergehen und die innerisraelische Scharfmacherkritik als Streitsucht auslegen, die an den Palästinensern abreagiert wird?
- Wenn in Deutschland Juden Israel kritisieren, ist das ihr gutes Recht, so wie das auch das gute Recht von Nichtjuden ist, Israel zu kritisieren. Nur ich bestehe und beharre darauf, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird und dass Israel mit den gleichen Maßstäben beurteilt wird wie alle anderen auch.
Verhältnismässigkeit aus dem Hirn eines Mannes, dessen Bäume den Wald verstellen:
- Merkwürdigerweise wird jetzt zum Beispiel in England ein Boykott, ein akademischer Boykott gegen Israel gefordert, ohne dass je ein Boykott gegen Russland gefordert wurde wegen seiner Politik in Tschetschenien oder gegen China wegen seiner Politik in Tibet oder gegen Darfur oder gegen den Irak oder sonstige Staaten in der muslimischen Welt, die laufend gegen Menschenrechte verstoßen.
Ja das ist wirklich merkwürdig, weil der Boykott gegen Südafrika sehr selektiv von wenigen anderen begleitet wurde, merkwürdig auch, dass der Irak nach dem 2. Golfkrieg den wohl tödlichsten Boykott der Neuzeit zu ertragen hatte. Merkwürdig auch, dass den Irak heute zu boykottieren einem Boykott der USA gleichkäme und noch merkwürdiger, obwohl die USA für den Soziozid im Irak hauptverantwortlich sind, der ZdJ-Korn mit keinem Wort einen Boykott gegen die USA in Erwägung zieht, aber einen gegen Russland und China fordert. Merkwürdig auch, wie ein Boykott Darfurs der Region Darfur helfen soll, wo Darfur doch schon heute de facto so gut wie boykottiert wird. Ja ja, der ZdJ-Korn und Bildung, zwei, die sich wohl lebenslang beissen werden:
- Gerade gegen Israel und das zeigt mir, dass es hier eine Voreingenommenheit gibt, die historisch begründet ist oder auf sonstigen Vorurteilsstrukturen beruht.
Historisch begründet, ganz offensichtlich ist da historisch so einiges schief gelaufen, und bei aller gebotenen Voreingenommenheit: Israel trifft weder Schuld noch Verantwortung.
Noch einmal zum Transrapid:
- Degenhardt: Der niedersächsische Wirtschaftsminister Hirche von der FDP meinte, man bringe niemanden von seiner Schurkenrolle ab, indem man ihn in die Ecke stellt.
Korn: Das ist ein bisschen einfach. Ich meine, so gesehen kann man ja. Das ist eine gute Begründung, um gute Geschäfte zu machen, aber das ist keine politische Begründung. So kann man nicht argumentieren in der Politik.
Ganz besonders einfach ist es, Hirches Stellungnahme mit "die Hände in den Schoß legen und muss gar nichts mehr tun" gleichzusetzen. "So kann man", und man tut es, insbesondere der ZdJ Korn, "argumentieren in der Politik", mit Erfolg wie ich anfügen möchte.
Herr Korn, warum sind Sie so intelligent?
Die Amis auf Kurs
kosh

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