- Gold aus WO Board von Sep - Mysterious, 24.01.2001, 17:11
- Re: harter Beitrag - danke fürs Reinstellen und mfg vom - Baldur der Ketzer, 24.01.2001, 19:57
- Re: harter Beitrag - danke fürs Reinstellen und mfg vom - Mysterious, 25.01.2001, 09:48
- Re: harter Beitrag - danke fürs Reinstellen und mfg vom - Baldur der Ketzer, 24.01.2001, 19:57
Gold aus WO Board von Sep
hi:-)
nach einigen erfolglosen versuchen einen link reinzustellen bzw. überhaupt die adr rauszukriegen habe ich mich entschlossen den meiner meinung nach wichtigsten beitrag mit hinweis auf mein tun einfach hier reinzukopieren
wie gesagt aus dem wo-goldboard Thread"Jetzt kommen ein paar spannende Tage! Achtet auf die Lease-rates!
meine bescheidene meinung dazu,
ich fürchte so sieht es aus leider müßt ihr um das zu verstehen erstmal ordentlich lesen ;-)
und is die konsequenz aus der konsequenz nich das gold bzw die schieflage um es
DER Trigger ist?
welche ironie!!
von Sep
Ich möchte hier nochmals meine Einschätzung wiederholen, warum es meiner Meinung nach keinen schnellen Anstieg von Gold und Silber geben kann.
Ein schneller eruptiver Anstieg wäre nur möglich, wenn die Situation (der Preis) insgesamt aus der Kontrolle geraten würde.
Das könnte geschehen durch außerordentliche äußere Ereignisse mit wirklich bedeutsamem Hintergrund, wie Kriege, riesige Katastrophen etc. Oder durch per Zufall sich ergebende Sachzwänge, die zu schwerwiegendsten Konsequenzen führten.
1.) Also beispielsweise ein Krieg um Taiwan, ausgelöst von China, mit Raketenangriffen auf die USA.
2.) Ein Erdbeben, welches Tokio zerstört, und in der Folge einen riesigen weltweiten Finanzierungsbedarf auslösen würde, der insgesamt die Refinanzierungsbedingungen auf der Erde nach oben pusht.
Japan insgesamt ist ein latenter Gefahrenherd für das Weltfinanzsystem.
3.) Zufall: LTCM, aber vielleicht nicht gleich so entschlossen entschärft, wie das bei LTCM geschehen ist.
Merksatz:
Je gewiefter und perfekter die Sicherungen gegen Eventualitäten ausfallen, desto unbarmherziger sind die Folgen eines dann doch eintretenden Kollapses.
Die Situation ist unter Kontrolle, weil sich beide ansonsten gegenüberstehenden Interessengruppen im Falle Gold ein gemeinsames Interesse verfolgen müssen:
Diese Interessengruppen bestehen einerseits aus den Besitzern von Gold, die Notenbanken, die ihr Gold verlieen haben, und andererseits aus den Investmenthäusern, die es geliehen, und am Markt verkauft haben.
Das gemeinsame Interesse lautet nun: Die riesige Gemeinde der Shorter darf nicht pleite gehen. Warum? weil sonst riesige Pleiten drohen. Es gibt keine Möglichkeit, das ausgeliehene Gold zurückzureichen. Will man es am Markt beschaffen, wird der Preis explodieren. Die shorter wären pleite. Damit einige große Geldhäuser.
Bei LTCM zog man die Notleine bereits bei 4 Mrd US$, hier geht es um ein vielfaches.
Das ist über den Markt nicht mehr auszugleichen. Daher wird der Markt es nicht ausgleichen. Es muß auf dem Verhandlungswege ausgeglichen werden.
Es sei denn, eines der oben genannten zusätzlichen Elemente - oder ein weiteres, nicht vorhersehbares Element - sprengt die Kraft, die alle zusammenhält. Dann wird der Markt es ausgleichen - alle kaufen Gold, dies explodiert. Und damit explodieren, vielmehr implodieren die Geldhäuser, die short sind. Pleite gehende Geldhäuser in großem Maßstab führt zu Mißtrauen gegenüber Papiergeld, also Nachfrage nach Sachwerten. Mithin erhöhte Nachfrage nach ohnehin steigendem Gold. Eine in hohem Maße instabile Situation.
Wer will das?
Wie verhindert man das?
Der Interessenkonflikt für die Notenbanken besteht darin, daß eine nicht marktgemäß erzielbare Beendigung der weltweiten Shortposition zwangsläufig darin münden muß, daß die ausleihenden Notenbanken auf ihr Gold werden verzichten müssen.
Erst dann kann Gold steigen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wird sich nichts ändern, weil alle versammelten Kräfte keinen steigenden Goldpreis hinnehmen können.
Die Notenbanken nicht, weil es zu riesigen Pleiten führen müßte, und sie damit das Finanzsystem, was sie ja schützen sollen, in den Abgrund stürzen.
Die shorter haben kein Interesse, weil sie sich beim Aufkauf von Gold von Ihren Gewinnen trennen müßten, und dabei ohnehin keine Chance hätten, alle shortpositionen zu schließen.
Die shorter sind also bei weitem in der stärkeren Situation.
Sie haben die Schlinge um den Hals, aber am anderen Ende des Seiles befindet sich die gesamte Menschheit, ( daß finanzielle Wohl der Menschheit) der das Seil ebenfalls um den Hals gelegt wurde.
Man muß sich darüber im Klaren sein, welche Situation eintreten muß, wenn man in Gold spekuliert:
Will man auf das Desaster warten, durch Krieg oder Katastrophen, oder durch sonstwelche Ereignisse, die aber immer in der Katastrophe enden müssen, damit Gold steigen kann, oder
Gibt man einer geordneten Entspannung die Preferenz, die darin besteht, daß man am Verhandlungstisch zu einer Enteignung der Notenbanken kommen wird.
Die Enteignung sieht so aus, daß diese NBs auf ihre Rückforderungen verzichten, und anstelle dessen cash bekommen. Das wird uns natürlich als großer Vorteil verkauft werden. Im einzelnen wird das aber so aussehen:
Die Shorter haben sich Gold geliehen, bei, sagen wir einmal: 300 US$, und es da verkauft.
Seitdem legen sie dieses Geld an. Für 4%. Abzüglich der lending- rate, vielleicht 2 %.
Den Rest stecken sie in die Tasche.
Irgendwann werden die Notenbanken ihr nicht rückführbares Gold dann in cash zurückerhalten.
Nun geht es um die Frage: wie hoch wird dann der Preis sein? Tagespreis? Heute 265. Es käme also dann zu den Einkünften aus der Zinsdifferenz, die ja in Wirklichkeit sehr viel höher ausfallen, und über viele Jahre laufen, dann noch die Differenz zwischen dem Goldpreis zum Zeitpunkt der Ausleihung, und dem Tagespreis bei Abrechnung.
Da große Goldmengen nicht bei 300, sondern teilweise bei 400 ausgeliehen, und verscherbelt wurden, kommt da ein schönes Sümmchen für die shorter zusammen.
Man kann diesen deal verweigern, nun gut, dann springen die eben über die Klippe.
Man kann vielleicht argumentieren: Nein, wir wollen den Preis, zu dem ihr das Gold entliehen habt.
Dann springen die ebenfalls über die Klippe.
Das muß man sich vor Augen halten, wenn man beurteilen will, ob der Goldpreis eher fällt, oder eher steigen wird.
Mit Bush ist womöglich so etwas wie ein Boden eingezogen worden, weil da eine andere Wertewelt eingezogen ist. Aber das heißt wirklich nicht, daß wir deswegen den Boden schon gesehen haben.
Wer auf steigenden Goldpreis setzt, muß zwangsweise und notwendigerweise Kenntnisse haben über die Verhandlungen, die zu einer Beseitigung der weltweiten shortposition führen.
Wer diese Kenntnisse von konkreten Verhandlungen nicht besitzt, der spekuliert damit zwangsläufig auf das Eintreten von Desaster.
Das Eintreten eines Desasters ist sicherlich nicht auszuschließen.
Aber die Eintrittswahrscheinlichkeit wird womöglich überschätzt, oder aber es wird diese notwendige Voraussetzung zum Anstieg von Gold einfach übersehen.
Auch die in den USA anhängigen Prozesse können an der Entspannung keineswegs teilhaben, sie ziehen die Feder nur weiter an. Der Rechtsstaat stellt das Recht letztlich nicht über die eigene Existenz, sondern sieht, daß es Recht nur geben kann, wenn es den dieses Recht schützenden Staat dazu gibt. Auf Deutsch: Wenn das Ergebnis des Prozesses der wäre, daß das finanzsystem uns um die Ohren fliegt, wird der Staat eingreifen, um dies zu verhindern.
Ich persönlich ziehe es vor, ganz akribisch zu verfolgen, welche Ausgleichsmaßnahmen sich zwischen den zwangsweise vereinten Interessengruppen abzeichnen.
Danke Goldhotline
SEP
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