- Wer braucht noch einen Kick? für 's nächste Miss-Geschick! - Emerald, 07.06.2007, 16:40
Wer braucht noch einen Kick? für 's nächste Miss-Geschick!
-->Anhaltend rosige Aussichten,
oder macht uns die Zinsentwicklung einen Strich durch die Rechnung?
Ausblick ins 3. Quartal 2007
Nach neuesten Erkenntnissen sind vor allem europäische Aktien auf Grund der 2006 und 2007 ausgewiesenen Gewinne nicht überteuert? Allgemein wird darauf hingewiesen, dass die Märkte etwas weit vorgelaufen wären, also eine Kurskorrektur das Beste aller Dinge wäre. Eine solche sollte dann benützt werden, um Zukäufe zu tätigen.
2007 hat in Sachen Börsen-Hausse bisher alle Bedenken Lügen gestraft. Das geflügelte Wort Wall of Worries trifft nirgends besser zu, als beim Kurs-Szenario der letzten fünf Monate, was übersetzt soviel heisst,"mit der Angst steigen die Kurse unvermindert weiter". Zuletzt waren es die milliardenschweren Übernahmen und die Aktienrückkaufs-Programme vieler Firmen, welche - mangels Alternativen - viele Aktien-Kurse ein Allzeit-Hoch erreichen liessen.
Nachdem auch der Monat Mai nicht die erwartete Korrektur brachte, wurden manche schon unvorsichtig und verdrängen geflissentlich die Zeichen an der Wand. Anfang Jahr zeigten die Carry Trade-Operationen bereits gefährliche Verwerfungen an, welche zunächst eine Fata-Morgana blieben. Die Warnungen von Greenspan vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten und masslos überteuerten Märkten Chinas, führten bisweilen zu mehr Vorsicht. Aber China ist ja nicht die Welt, das Land macht heute höchstens 10 - 12 % des weltweit gehandelten Aktienvolumens aus.
Alles schön und recht? In den vergangenen 18 Monaten hat sich die Zinslandschaft grundlegend geändert. Von dem Jahrhundert-Tief der Zinssätze haben sich die Industrieländer bereits sehr stark entfernt. Selbst die Immobilien-Krise in den USA schreckt die FED nicht mehr davor zurück, die dortigen Zinsen weiter anzuheben, um der aufkommenden Inflations-Gefahr Einhalt zu gebieten. Inflation?
Die Notenbanken der Welt, allen voran diejenige der USA, haben die Märkte in den letzten Jahren mit immensen Bargeld-Summen (fiat money) überschwemmt. Diese Mittel und die maximalen Gewinne aus dem Rohstoff-Geschäft (Oel, Gas, Kupfer u.s.w.) haben zu den bekannten Bubbles an den Aktien- und Immobilien-Märkten geführt. Dies liess eine Mehrzahl von Investoren euphorisch werden. Mit der stetigen Verteuerung vieler Dienstleistungen, Preisaufschlägen für Nahrung sowie Lohnerhöhungen, zeichnet sich klar eine inflationäre Tendenz ab.
Es muss davon ausgegangen werden, dass die neue Preis-Spirale erst am Anfang einer länger anhaltenden Periode steht. Ergo werden die Notenbanken nicht darum herum kommen, ihren Auftrag zu erfüllen und mit Zinsanpassungen den Preis-Schub zu be-kämpfen. Dass die Aktien-Märkte dieses Phänomen bis jetzt nicht zur Kenntnis genommen haben, führt alleine daher, dass die wahrnehmbaren Signale nicht ernst genommen wurden, bzw. dieser Trend als höchst vorübergehend eingestuft wird.
Bedenken wir ferner, dass das politische Umfeld um einiges unberechenbarer geworden ist, könnten durchaus über Nacht Akzente gesetzt werden, welche, prima vista, eher für ausreichend Bargeld (Cash) sprechen. Europa ist in einer Energie-Abhängigkeit angekommen, welches politischen Pressionen wenig bis nichts entgegen zu setzen hat.
Wir favorisieren gegenwärtig Festgeld-Anlagen in US-Dollar, Yen, Schweizer Franken und
südafrikanischem Rand, wo dank laufenden Zinserhöhungen quartalsweise die Renditen verbessert werden können.
11. Juni 2007.

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