- Der amerikanische Dschihad - kosh, 29.06.2007, 09:33
- Re: Der amerikanische Allmachtswahn - GutWettertrader, 29.06.2007, 11:26
- Re: Der amerikanische Allmachtswahn - aprilzi, 01.07.2007, 14:44
- Re: Der amerikanische Allmachtswahn - GutWettertrader, 29.06.2007, 11:26
Re: Der amerikanische Allmachtswahn
-->>Protokolle einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus werfen ein erschreckendes Licht auf das Selbstverständnis eines führenden CIA-Mitarbeiters im Kampf gegen den Terror. Verfolgung Unschuldiger?"Was kümmert es mich?", die Antwort des Geheimdienstlers.
>Es ging um"extraordinary renditions", die Verschleppung von Terrorverdächtigen in Drittstaaten, in denen Folter praktiziert wird: ein Thema, das die CIA und damit die USA in Verruf gebracht und die transatlantischen Beziehungen einer starken Belastung ausgesetzt hat.
>Zu diesem Thema hatte der Auswärtige Ausschuss des US-Repräsentantenhauses am 17. April dieses Jahres neun Abgeordnete des Europäischen Parlaments geladen. Anhand von 19 Einzelfällen trugen die Parlamentarier Beispiele für diese Praxis vor, unter anderem die Verschleppung des italienischen Predigers Abu Omar und des aus Syrien stammenden Kanadiers Maher Arar. Im Fall Abu Omar läuft in Italien ein Prozess gegen die mutmaßlichen CIA-Kidnapper. Im Fall Maher Arar, der in New York festgenommen und nach Syrien gebracht und dort gefoltert wurde, hat sich die kanadische Regierung entschuldigt.
>Von einer Entschuldigung wollte der Erfinder der Überstellungspraxis, der ehemalige CIA-Mitarbeiter Michael Scheuer, bei seinem Auftritt vor dem Ausschuss nichts wissen. Nach seiner Kenntnis der Dinge sei keine einzige zu überstellende Person jemals von CIA-Mitarbeitern entführt worden, sagte Scheuer.
>Anderslautende Behauptungen der schwedischen und der italienischen Regierung bezeichnete er als Falschaussagen oder Lügen. Diese Feststellung war nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von abenteuerlichen Behauptungen, die von den Abgeordneten mit einer Mischung aus Ungläubigkeit, Verblüffung und Sarkasmus aufgenommen wurden. Nachdem Scheuer, der das Überstellungsprogramm von 1995 bis 1999 geleitet hatte, die Clinton-Regierung der Lügen bezichtigte, entspann sich folgender Dialog zwischen Scheuer und dem Ausschussvorsitzenden, dem Demokraten, Bill Delahunt:
>Delahunt, ironisch:"Wir wissen also, dass Clinton gelogen hat." Darauf Scheuer:"Er ist wegen Lügen verurteilt worden. Darauf Delahunt:"Und Berger", gemeint ist Clintons Sicherheitsberater Sandy Berger,"hat auch gelogen?" Dazu Scheuer:"Der ist vorbestraft." Darauf der Vorsitzende:"Und wer ist die andere Person?" Scheuers Antwort:"Mr. Clarke, Sir. Der ist noch nicht verurteilt worden."
>Mag der Mitschnitt der Ausschusssitzung auch technisch minderwertig sein, so sind die Aussagen Scheuers an Klarheit nicht zu übertreffen. Ihn kümmere nicht, was mit den Leuten geschehe, die als mutmaßliche Kaida-Mitglieder überstellt würden.
>Wenn sie nicht Feinde der USA seien, würde man auch nicht gegen sie vorgehen. Aber was denn mit den Unschuldigen sei, wollte der Ausschussvorsitzende wissen."Es geschehen schon mal Fehler", so Scheuer. Wenn beim Sammeln der Informationen nicht sorgfältig gearbeitet worden sei, ja, dann könne man jemanden belangen. Aber ansonsten seien das Fehler. Im Übrigen handele es sich ja nicht um Amerikaner. Und mit einem verächtlichen Schulterzucken:"Was kümmert es mich?"
>Und als der Vorsitzende darauf nur zu entgegnen weiß,"das ist ja interessant", entgegnet Scheuer:"Man hat mich nie dafür bezahlt, ein Mann von Welt zu sein, anders als Sie vielleicht."
>Von Europa hält der Ex-CIA-Mann auch nichts. Fälle von"rendition" habe es in Europa nur ganz wenige gegeben. Jede Operation sei mit dem Wissen, der Unterstützung und dem Einverständnis der beteiligten europäischen Sicherheitsdienste abgewickelt worden.
>Und als er von einem Abgeordneten gefragt wird, ob die USA den Krieg gegen den Terror auch allein gewinnen könnten, ohne Europa, sagt er:"Wir Amerikaner können alles." Europa sei ein im Niedergang begriffener Kontinent, der immer älter werde. Im Übrigen gebe es in Europa, so wörtlich, zwei populäre und erlaubte Bigotterien: Antiamerikanismus und Antikatholizismus"
>Auch zu Folter hat der überzeugte Katholik Michael Scheuer klare Ansichten. Was Informationsbeschaffung angehe, so bringe Folter wenig. Aber es sei ihm gleichgültig, wenn gefoltert werde.
>Wenig Respekt bewies Scheuer auch für Senatoren wie John McCain, die sich gegen Folter stark gemacht haben. McCain sei ungeheuer mutig und sehr patriotisch, aber habe nicht viel auf dem Kasten. Geradezu geschmacklos geriet der Auftritt des ehemaligen Leiters der Bin-Laden-Einheit der CIA, als er den Tod des FBI-Antiterrorchefs John O'Neill am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center mit den Worten beschrieb: Das einzig Gute, was Amerika am 11. September geschah, war, dass das Gebäude auf ihn fiel."
>Die amerikanischen Medien haben bis heute von Scheuers Auftritt wenig Notiz genommen. Vielleicht ließen sie sich von seinem eigenen Urteil leiten, wonach der Krieg hart sei, aber umso härter, je dümmer man sich gibt.
>http://www.dradio.de/aktuell/641415/
Afganistan produziert Opium. Die CIA verteilt es bis nach Europa.
Ein 500 Mrd. Dollar Geschaeft. Da ist jede Demokratie schaedlich.

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