- Deutschlands Rückzüchtung zum Kriegsanbieter - kosh, 02.07.2007, 17:49
- Traumhochzeit: Tornados auf der Jagd nach"einfachen Bewohnern" - kosh, 03.07.2007, 09:42
Traumhochzeit: Tornados auf der Jagd nach"einfachen Bewohnern"
-->Traumhochzeit: Tornados auf der Jagd nach"einfachen Bewohnern"
aus http://karlweiss.twoday.net/stories/4020066/
- Nach über 60 Jahren gibt es wieder Massaker an der Zivilbevölkerung mit Beteiligung deutscher Truppen.
Die"Süddeutsche" schreibt heute, 30.6.07:
"Bei Luftangriffen der US-geführten Koalitionstruppen gegen Aufständische im Süden von Afghanistan sind nach Angaben afghanischer Behörden 70 Zivilisten getötet worden, darunter mehrere Frauen und Kinder."
Dazuzusetzen ist: Diese Luftangriffe werden nach den"Aufklärungen" durch deutsche Tornados durchgeführt. Es gibt also eine deutsche Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung.
Hitler ist tot, die Salamitaktik nicht. Der Aufschrei ist schon mal ausgeblieben. An 3 tote Soldaten auf einen Schlag hat man sich auch schon gewöhnt. Otto Normalfilbinger ist eben enorm anpassungsfähig. Zu seiner Verteidigung halten Neusprech und Begeisterung für diesen Krieg in Deutschland Einzug:
aus http://www.jungewelt.de/2007/07-02/001.php
- Die NATO räumte am Sonntag ein, daß bei Angriffen in Südafghanistan auch Zivilisten - die Nachrichtenagentur AP sprach von »einfachen Bewohnern« - getötet wurden, wollte aber keine Zahlen nennen.
Plebejer! Dann sind wir Stupid White Men wohl die Patrizier, die gesamte Restwelt Plebs, wir und die anderen, wir gegen die anderen, entweder für uns, oder gegen uns. Mir wird schlagartig klar, dass"einfache Bewohner" sich niemals auf die"für uns"-Seite werden schlagen können, sie sind zum"gegen uns" verdammt. Genau besehen sind wir vielmehr gegen sie als sie gegen uns, aber das sind im Augenblick unerhebliche Details. Und da gibt es tatsächlich Stupid White Men, die sich über das indische Kastensystem aufregen.
- Im übrigen seien die »feindlichen Kämpfer« für die Opfer verantwortlich.
Als würde es sich um eine Belanglosigkeit handeln, kratzt die Randbemerkung die Kurve zur NATO-Headline.
- Ansonsten ist die westliche Kriegsallianz begeistert vom deutschen Beitrag zum Luftkrieg: Nach dem Willen der NATO soll der Einsatz von Tornado-Kampflugzeugen über den Herbst hinaus zeitlich unbefristet verlängert werden.
Linda wo bist Du? Ja, das habt ihr wirklich total toll gemacht, ganz ganz toll. Wenn das nicht nach Traumhochzeit riecht.
- Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung reagierte auf die Anfrage am Sonntag erwartungsgemäß positiv. »Ich denke,...
Immer noch oder schon wieder, nicht dass jemand behauptet, Jung hätte keinen Humor.
-... wir sollten diese Unterstützung auch in Zukunft gewährleisten.« Jung weiter: »Die Tornados schließen ja die Fähigkeitslücke...
Der nächste Neusprechkracher:-)
-... der Luftaufklärung. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Soldaten, aber...
Aber!!! Nicht etwa"und".
-... auch zum Schutz der Bevölkerung«,...
Deutschland am Hindukusch verteidigen erschöpft sich per Kriegsministerauftrag darin, sich selbst vor einem nicht lösbaren Kriegsproblem zu schützen, welches man nicht hätte, hätte man's nicht selbst erschaffen.
-... sagte der CDU-Politiker ungeachtet der jüngsten Zivilopfer.
Mit"sagte der CDU-Politiker achtlos" wäre seiner Sommerlochbotschaft besser gedient.
- Der SPD-Fraktionschef und ehemalige Verteidigungsminister Peter Struck sprach sich am Wochenende für eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan aus. »Wir können uns da nicht einfach rausschleichen«, erklärte der Militärstratege (»Deutschland wird am Hindukusch verteidigt«) in einem Radiointerview.
Hört hört, Militärstratege wird der neuerdings genannt. Immerhin passt seine Schleichverweigerung konsequent zum Auftritt eines jeden GUTEN Polterers. Wie ist das eigentlich, gibt's wieder vermehrt Radiointerviews, damit sich die Blut- und Bodenprominenz weniger um ihre Schauspielkunst zu sorgen braucht? Da liegt dann auch mal wieder ein sadistisches Grinsen drin, ohne dass der Konsument was davon mitbekommt. Und jetzt mal Nägel in die Köpfe:
- Die insgesamt 40000 internationalen Soldaten, die derzeit in Afghanistan stationiert sind, seien »ganz eng genäht«, so der Militär. »Einige tausend Soldaten könnten schon einen großen Unterschied machen.«
Die Nachrichtenagentur ddp präsentierte am Wochenende weitaus dramatischere Kriegszahlen. Westliche Geheimdienste warnten demnach vor einem »Dilemma« der NATO in Afghanistan, wo es jetzt »Fünf vor Zwölf« sei. Generale machten in internen Besprechungen »unmißverständlich klar«, so ddp, daß eine Aufstockung des westlichen Militäreinsatzes auf rund 100000 Mann »unbedingt nötig wäre«, um der Lage Herr zu werden. Der ddp-Perspektivreport endet - für die NATO-Truppen wie für die Afghanen - düster: »Inzwischen wird in Kabul die Situation immer mehr mit dem sowjetischen Feldzug in Afghanistan während der 80er Jahre verglichen. Die Sowjets waren 1979 am Hindukusch mit 115000 Mann einmarschiert und mußten nach zehn Jahren aufgeben. In dem Krieg starben 1,5 Millionen Afghanen. 14000 sowjetische Soldaten wurden getötet, 50000 verwundet.«
Da weiss man, was man hat, respektive, was auf die BRDDR noch alles zukommen wird, wenn die innerdeutsche Begeisterung mit der gesamtwestlichen Schritt hält.
Also, mal rein rechnerisch, die NATO braucht 100'000 Mann, also 60'000 zusätzlich zum Bestand, aber die Sowjets haben's auch mit 115'000 vergurkt. Obwohl die Sowjets v.a. deshalb verloren haben, weil die USA dank Erfindung der Al Qaida und deren zahlungskräfiger Unterstützung eine Gegenmacht aufstellten. Da sollte die Frage erlaubt sein, woran beisst sich eigentlich die NATO die Zähne aus? Ist ja keine subventionierte Gegenmacht in Stellung, oder etwa doch? Da ist nur zu hoffen, Militärstratege und Hindukuschverteidiger Struck leistet uns eines Tages fachmännisch Beistand:-)
Jedenfalls, nebst Deutschlands Rückzüchtung funktioniert auch die Terroristenzucht bestens:
aus http://www.freace.de/artikel/200707/010707a.html
-"Jeder tote Zivilist bedeutet fünf neue Taliban", sagte ein kürzlich aus Helmand zurückgekehrter britischer Offizier."Es ist eine schwierige Entscheidung, wenn der Feind sich in Dörfern versteckt, aber man muß sehr, sehr vorsichtig sein."
Vorsicht ist aber nicht unbedingt die Mutter der NATO-Kiste:
- Die Aussage des NATO-Generalsekretärs Jaap de Hoop Scheffer bei einer Pressekonferenz am Freitag, die NATO"hat niemals und wird niemals absichtlich unschuldige Zivilisten töten" muß für die überlebenden Verwandten und Freunde der Opfer wie Hohn klingen, betont dies doch nur, daß es sich um"Versehen" handelt.
Es ist jetzt nicht so, dass man den afghanischen Plebejern was zu erklären hätte, aber wenn, dann würde man folgendermassen aufklären: Der Einsatz der Aufklärungs-Tornados "hat niemals und wird niemals absichtlich" stattfinden. Reinster Zufall. Und Pläne funktionieren sowieso nur in den seltensten Fällen, Zufällen eben.
-"Versehen", die so zahlreich und massiv auftreten, daß ihnen allein im vergangenen Monat mehr als 200 Zivilisten in Afghanistan zum Opfer fielen - mehr getötete Zivilisten, als den Taliban angelastet werden.
Behält der britische Offizier recht, kann die Terroristenzuchtanstalt USA allein für den letzten "vergangenen Monat" 1000 frische Zucht-Taliban auf ihr Konto buchen. Deutschland sollte seinen persönlichen Anteil daran nicht länger unter den Scheffel stellen. Es gibt viel zu tun, v.a. immer mehr, packen wir's an.
Die Amis auf Kurs
kosh

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