- Wie kann EW da noch funktionieren???? - richie, 02.08.2007, 13:59
- Re: Wie kann EW da noch funktionieren???? - weissgarnix, 02.08.2007, 14:29
- Re: Wie kann EW da noch funktionieren???? - - Elli -, 02.08.2007, 15:01
Re: Wie kann EW da noch funktionieren????
-->Der gute Ronald scheint mir ein rechter Loser zu sein, der an der Börse direkt vermutlich eh nix verloren hat... er soll sich lieber Geldmarkt-Fonds kaufen, dann muß er am nächsten Tag nicht solchen Kokolores verzapfen.
Auch wenn es ein bisschen unwirsch klingen mag, halten wir mal folgendes fest:
1) Jetzt wird das meiste Geld verdient. Mit Abstand. Zeiten hoher Volatilität sind Gelddruckmaschinen... soferne man natürlich richtig liegt (vgl. Deutsche Bank). Soll heissen: für jedes Vermögen, das gestern ausradiert wurde, wurde eines irgendwo neu gemacht
2) die gestrigen Schluß-Viertelstunde im Dow war weder was besonderes, noch irgendwie"außergewöhnlich". Counter-Rallies (long als auch short) gab es an der NYSE immer schon (dort ist das teilweise handelstechnisch bedingt), teilweise auch an der NASDAQ, nur steht der Dow mittlerweile bei über 13000 und ein Tages-Swing um 200 Punkte entspricht daher nicht mehr und nicht weniger als 1,9% in toto bzw. etwa 1% in die jeweilige Richtung. Eine Aktie, die beispielhaft mit $100 notiert, wird also während der Session zwischen 99 und 101 gehandelt... Wow, das klingt ja mächtig aufregend! Außergewöhnlich! Da muß manipuliert worden sein!
3) wenn die EW-Theorie funktioniert, dann funktioniert sie in Zeiten hoher Volatilität umso besser, weil sich dann das gesamte Drama der menschlichen Psyche im Marktgeschehen manifestiert. Nichts schlimmer für jede technische Analyse, als wenn ein Markt so lufti-dufti dahinplätschert...
>Es wird gemeingefährlich - allerhöchste Vorsicht ist geboten!
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>von Ronald Gehrt
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>Nun verfolge ich schon seit 18 Jahren die Börsen Tag für Tag, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. In den vergangenen Tagen erlebe ich recht viele Dinge, die erfahrenen Anlegern die Haare zu Berge stehen lassen... aber das!? Solche eine Börse möchte ich nicht haben. In diesen Tagen ist sie kein Bereich, um Geld zu verdienen. Nein, sie ist gefährlich... gemeingefährlich.
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>Nun bin ich wirklich froh, auf mich selbst gehört (was nicht die Regel ist) und alle Derivate mit irgendwelchen Margins oder KO-Schwellen aus dem Depot verbannt zu haben. Aber was die letzten 20 Minuten des US-Handels in anderen Depots angerichtet haben, ob in den USA oder hierzulande, mag ich mir gar nicht ausmalen.
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>Bereits im Verlauf des Vormittags wurde es immer seltsamer. Erinnern wir uns: Die US-Börsen brachen in den letzten zwei Handelsstunden des Dienstags ein. Die asiatischen Börsen nahmen die Vorgabe auf und sackten sehr deutlich durch. In Frankreich und England und im Rest Europas fielen die Börsen dementsprechend deutlich. Doch während der Dax zunächst mit deutlichen Abschlägen eröffnete, stabilisierte er sich sofort, zog leicht an und „schlüpfte“ dann um 11:45 in 20 Minuten schnell mal 75 Punkte nach oben. Insgesamt zog der Index vom Tagestief bis kurz vor Eröffnung der Wall Street um schlappe 130 Punkte an - und setzte sich so auf einmal an die Performance-Spitze der europäischen Börsen, glänzte also mit den kleinsten Verlusten. Ausgerechnet der Dax? Seltsam...
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>Wie von Geisterhand gezogen
>Es waren reine Future-Geschäfte, die all diese Veränderungen bewirkten. Das war leicht an der Art, wie die Kurse teilweise 10, 20 Punkte binnen Sekunden sprangen, nachzuvollziehen. Wir waren beim Dax den ganzen Tag über in der Hand derjenigen großen Adressen, die mit dem Future spielten wie mit einer Playstation. Dabei war die Art und Weise, wie versucht wurde, die Kurse deutlich in eine Richtung zu manipulieren, keineswegs ein Hinweis auf normale Fonds oder den Eigenhandel der Banken. Den Taktstock schwangen, so meine ich, die allseits beliebten Hedge Funds. Immer mehr Geld, immer mehr Marktdominanz, immer mehr Futures... und keinerlei Verantwortung oder fundamentale Grübeleien... sondern Computersysteme.
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>Wie man immer öfter lesen kann, geht das auch mal leicht daneben. So daneben, dass das Geld derer, die diesen Adressen vertrauen, dann mal schnell weg ist. Das war bei den ersten Fonds dieser Art ein Risiko.. heute ist es das erst recht. Für diejenigen, die da herumjonglieren, macht das wenig aus. Wenn es heftig kommt, ist der Job weg. Meist aber nicht einmal das. Es geht schließlich auch bloß um GaL... Geld anderer Leute.
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>Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie sich die Tage nach dem 11. September 2001 intraday abspielten. Es war heftig und volatil... aber selbst wenn die Sprünge damals so extrem wie gestern gewesen sind - damals gab es zumindest einen Grund!
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>Gestern passierte eigentlich nichts - außer in den Kursen selbst. Der Dax Future wurde vom Tagestief um 7.413 zur Eröffnung erst mal gemütlich um 180 Zähler auf 7.600 hochgeprügelt, um dann aber, als es an Wall Street bergab ging und besonders bei S&P und Nasdaq 100 wichtige Linien unterschritten blieben, wieder um 130 Punkte nach unten gedrückt zu werden (ich lasse die „kleineren“ Swings von 50-100 Pünktchen zwischendrin mal weg)... um dann, um 21:40 Uhr binnen weniger als 20 Minuten um 200 Punkte zu steigen!!
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>Kaufsignale aus dem Nichts
>Das sind fast 3%. Die Wende? Alles rein? Charttechnische Kaufsignale? Ja, wie Sie im Chart des Dax Future sehen, ist dadurch anstatt eines bearishen Signals, das noch um 21:40 Uhr existiert hatte, ein sehr bullishes Signal geworden: Ein „bullish engulfing pattern“, das zugleich die wichtige Unterstützung vom Mai erneut verteidigt hat.
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>Aber, und ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder, da ich wie sonst auch niemand nicht hellsehen kann: Trauen Sie dem nicht! Es kann daraufhin heute früh endlos bergauf gehen. Solange hier die Futures-Zocker alles in der Hand haben, ist heute absolut alles möglich - 200 Punkte rauf, 200 Punkte runter... wer weiß?
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>Denn dieses völlig entartete Chart-Szenario gestern hat, davon abgesehen, dass es Vermögen vernichtet haben dürfte, nichts, auf das man bauen kann. Ich will Ihnen mal darlegen, wie das kam:
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>Ein leichtes Ungleichgewicht und seine Folgen
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>Um 21:40 Uhr, also 20 Minuten vor Handelsende, laufen an den US-Börsen die Orders großer Adressen für die letzten Handelsminuten ein. Normalerweise kein großes Ereignis, der Handel läuft in der Regel normal weiter. Nur bei Ungleichgewichten zwischen Kauf- und Verkaufsorders wird dies für alle sichtbar angezeigt: „imblanance on close“.
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>In diesem Fall war es an Wall Street so, dass trotz Kursen nahe am Tagestief die Kauforders überwogen. Das muss nicht viel gewesen sein. Aber die völlige Unsicherheit, die Orientierungslosigkeit der Akteure, nachdem es auch an Wall Street gestern dauernd mit großen Sprüngen Auf und Ab ging, führte dazu, dass diejenigen, die Short waren, also auf fallende Kurse setzten, schnell ihre Positionen eindecken wollten.
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>Das dumme ist: Wer „eindecken“ will, muss den Future kaufen, also Long gehen, um seine Short-Position dadurch zu neutralisieren. Und da durch das Geschaukel zuvor alle paar Punkte Stop-Loss-Marken der Intraday-Trader lagen, wurden die dadurch auch noch ausgelöst und setzten so ein Kursinferno frei, welches, Sie sehen es im Intraday-Verlauf des Dow Jones (Quelle www.bigcharts.com) gerechnet ab 21:28 Uhr einen Kursanstieg von 250 Punkten auslöste, vom Level nahe am Tagestief über die bisherigen Tageshochs hinaus immer weiter und weiter... weil überall Stoppmarken von Tradern lagen!
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>Da der Dax Future im nachbörslichen Handel relativ dünne Umsätze aufweist und zudem alle durch dieses permanente Geschaukel der Kurse in Größenordnungen, die in einer Stunde manchmal die Handelsspanne mehrerer Tage in ruhigen Zeiten überschritten, absolut durch den Wind waren, war hier die Wirkung noch viel extremer:
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>Der Dax Future lag 120 Sekunden vor Schluss bei 7.674,50... und damit knapp 200 Punkte höher als 18 Minuten zuvor!! Und er schloss dann 120 Sekunden später bei 7.622,5 und damit gut 50 Punkte tiefer. Zwei Minuten später! Stellen Sie sich das bitte vor!
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>Und dann bedenken Sie bitte eines: Was hat diese charttechnisch so nachhaltig wirkende Wende verursacht? Eine tiefgreifende Veränderung der Problemfaktoren, welche für den laufenden Rücksetzer verantwortlich war? Nein! Nur ein leichtes Übergewicht an Kauforders an Wall Street kurz vor Schluss und blanke Nerven der volatilitätsgebeutelten Trader und Zocker. Das ist der Punkt!
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>Jetzt erst recht: Raushalten!
>Die Lage als solche ist unverändert. Auch, wenn wir hier auf einmal durch diese völlig irrsinnige Rallye charttechnisch viel besser da stehen (sehen Sie den S&P an - um 21:40 klar unter Juli 2006-Trendlinie, Februar-Hochs und 200 Tage-Durchschnitt, 20 Minuten später klar darüber): Überlegen Sie mal wo wir stünden, wäre das leichte Übergewicht der Orders zum Handelsende bei den Verkäufen gelegen!
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>Ist so etwas die Basis, jetzt einzusteigen und ernsthaft erwarten zu dürfen, dass wir nun eine solide, vernünftige Aufwärtsbewegung nach einer ordentlichen Marktbereinigung sehen? Sie müssen selbst entscheiden, ich kann Ihnen nur meine Meinung wiedergeben. Aber diese Meinung lautet: Um Himmels willen nein! Mag sein, es geht heute rauf. Aber nach dem gestrigen Tag gibt es nicht den Hauch der Sicherheit, dass heute nicht dasselbe nach unten passiert. Oder noch mal nach oben und morgen doppelt so viel nach unten! Das schaukelt sich jetzt immer extremer auf! Es ist alles möglich - in jeder Größenordnung. Und das ist gefährlich!
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>Im Augenblick bleibt mit als Rat nur zu erneuern, was ich letzte Woche bereits dringend riet: Bleiben Sie diesem Markt fern! Warten Sie, bis die Future-Zocker aufhören, mit dem Geld anderer Leute Unheil zu verbreiten. Egal, wohin die Kurse kurzfristig laufen, ich bin der Ansicht, das einzige, was sie verpassen könnten, wären völlige Verunsicherung und Wut darüber, wie leicht Millionen von Anlegern weltweit zu Spielbällen von wenigen werden können!
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>Quelle: Daily-Observer
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><<<die Hedgefonds sind für Kursausschläge verantwortlich, die nicht mehr dem Willen der Massen entsprechen. EW - kann da nicht mehr funktionieren.
>@Elli falls es jetzt wirklich stark nach oben gehen sollte zu neuen ATH haben wir wenigstens eine Ausrede warum EW nicht mehr funktioniert. Die sollten Hedgefonds verbieten. Ist doch nicht mehr normal. Ich bleib draußen!

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