- @Diogenes (... und alle anderen Leseratten) - Ricoletto, 26.01.2001, 19:38
- Danke schön - Diogenes, 26.01.2001, 19:55
- Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - Diogenes, 26.01.2001, 20:04
- Neue Ausgabe Capital 03/01 _ Artikel v. Rüdiger (Rudi) Dornbusch - Ricoletto, 26.01.2001, 20:21
- Re: Neue Ausgabe Capital 03/01 _ Artikel v. Rüdiger (Rudi) Dornbusch - Diogenes, 26.01.2001, 20:32
- Re: Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - nereus, 26.01.2001, 21:18
- Und noch eins von Karl Marx.... - Frodo, 26.01.2001, 23:20
- Re: Und noch eins von Karl Marx.... - nereus, 27.01.2001, 00:07
- Re: Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - Diogenes, 27.01.2001, 08:58
- Re: Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - nereus, 27.01.2001, 09:50
- Re: Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - Diogenes, 27.01.2001, 11:44
- Re: Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - nereus, 27.01.2001, 09:50
- Und noch eins von Karl Marx.... - Frodo, 26.01.2001, 23:20
- Globalisierung? Lasst die Arbeitskräfte frei wählen, wo sie arbeiten wolen! - dottore, 26.01.2001, 21:59
- Das"Elend" - Kleinanleger, 27.01.2001, 14:42
- Re: Das"Elend" - Cujo, 27.01.2001, 18:19
- Das"Elend" - Kleinanleger, 27.01.2001, 14:42
- Neue Ausgabe Capital 03/01 _ Artikel v. Rüdiger (Rudi) Dornbusch - Ricoletto, 26.01.2001, 20:21
- Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?" - Diogenes, 26.01.2001, 20:04
- Danke schön - Diogenes, 26.01.2001, 19:55
Zeitungsartikel:"Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?"
Die Presse, 26.1.2001
Karl Marx - ein Urahn des Weltwirtschaftsforums in Davos?
Globalisierungs-Kritiker geben beim Wirtschaftsgipfel in Davos den Ton an - nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Eröffnungsreden.
Aus Davos berichtet ANDREAS SCHNAUDER
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Die Schweizer Ostalpen sind derzeit gar nicht leicht erreichbar. An der Grenze werden mehr Autos durchsucht als sonst - nicht auf Drogen oder Schmuggelware, sondern auf Transparente, Lautsprecher und andere Demo-Utensilien. Dann noch mehrere Polizei-Kontrollen auf dem Weg in das Graubündner Bergdorf, die laut offiziellen Angaben für bisher 300 mutmaßliche Globalisierungsgegner zur vorzeitigen Endstation wurden. Wer keine Ski mitführt, macht sich verdächtig - doch Winterfreuden sind nicht angesagt: Stacheldrahtrollen, Tränengasgewehre und so ziemlich alles an Einsatztruppen, was die Schweiz aufzubieten hat, lassen den idyllischen Ort einem Hochsicherheitstrakt ähneln.
Auch wenn von Krawallen weit und breit nichts zu sehen ist, wird Gründlichkeit groß geschrieben:"Bitte nicht auf der Straße gehen, sondern auf dem Trottoir", schallt der Ordnungsruf. Bisher ist es ruhig, die ohne großen Aufhebens gleich einmal untersagten Demonstrationen werden erst für heute, Samstag, erwartet. Heftig in Aufruhr ist dagegen Porto Alegre im Süden Brasiliens, wo eigens ein Anti-Davos-Gipfel einberufen wurde. Was die Organisatoren des Weltwirtschaftsforums um Gründer Klaus Schwab besonders schmerzt. Immerhin versucht man seit Jahren, den Protest durch die Einbindung nichtstaatlicher Organisationen im Keim zu ersticken.
Und so geben sich die Parade-Freihändler in Davos bislang besonders handzahm: Schwab sprach in seiner Eröffnungsrede viel vom Brückenschlag zwischen Arm und Reich. Und wohl als Konzession an die Kritiker prägen die Beiträge über Defizite der Globalisierung den Auftakt der diesjährigen Zusammenkunft von über 3000 Wirtschafts- und Polit-Führern, die für die Eintrittskarte 24.000 Franken auf den Tisch legten. Beim ersten Panel Donnerstagabend kamen wohl nicht ganz zufällig gleich Regierungsvertreter von Entwicklungs- und Schwellenländern zu Wort.
Chancen statt Almosen
Nicht der theoretische Nutzen der Globalisierung, den schon Adam Smith mit der Vergrößerung der Märkte und der Arbeitsteilung, die wiederum den Wohlstand erhöhen, belegte, wird in Frage gestellt. Vielmehr die Verteilung der Früchte steht zur Debatte."Die Realität zeigt, daß es eher um Ausgrenzung statt um Integration geht", donnert Tansanias Präsident Benjamin William Mkapa.
Und Brasiliens Agrarminister wettert gegen den Protektionismus des Nordens. Die USA und die EU, so Marcus Vinicius Pratini de Moraes, pumpten eine Mrd. Dollar Subventionen in ihre Landwirtschaft - pro Tag:"Wir wollen keine Almosen, sondern Chancengleichheit". Weiters verweist er auf die zunehmenden Handelsbarrieren unter dem Deckmäntelchen des Gesundheitsschutzes. Dabei müsse sich etwa Brasilien keine Belehrungen gefallen lassen, wie die Vorfälle in der europäischen Landwirtschaft rund um BSE verdeutlichten.
Indiens Finanzminister Yashwant Sinha zerreißt die Forderungen nach höheren Umweltstandards im Süden in der Luft:"Der Beginn muß im Norden gemacht werden, wo der moderne Lifestyle die größte Bedrohung für die Umwelt darstellt." Und er tadelt die reichen Länder für die Abwerbung der teuer ausgebildeten Elite der Entwicklungsländer: So seien 38 Prozent aller Ärzte und 12 Prozent aller Wissenschaftler in den USA Inder.
In diesem Umfeld scheint es schick, Karl Marx zu zitieren."Alle Ã-konomie ist eine Ã-konomie der Zeit", stellt der Schweizer Bundespräsident Moritz Leuenberger fest. Den Altmeister dürfe man heute ungestraft zitieren. Zumal Marx der Vater der I. Internationale,"ein früher Vertreter der Globalisierung also und somit ein Urahne des Weltwirtschaftsforums" sei.
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"Den Altmeister dürfe man heute ungestraft zitieren."
Altmeister? Wovon bitte?"ungestraft" zitieren darf man auch? Soll das heißen, daß"Marxismus" eigentlich unter Strafe stehen sollte?
"ein früher Vertreter der Globalisierung also und somit ein Urahne des Weltwirtschaftsforums" - alles klar, die Staatsquote liegt eh schon bei 50 % und die restlichen 50 schaffen wir auch noch und dann leben wir alle fröhlich von der Soizalhilfe.
Der gute Moritz hat wohl einen oder zwei zuviel getrunken.
Diogenes
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