- Was ist * Liquidität *? - Ghandi, 05.08.2007, 12:38
- Re: Was ist * Liquidität *? - dottore, 05.08.2007, 13:57
- Re: Was ist * Liquidität *? - aprilzi, 05.08.2007, 15:09
- Re: 'Peak-Debt' - perfekt! (o.Text) - dottore, 05.08.2007, 15:59
- Re: du hast recht, aber DAS hab ich nicht gemeint - Ghandi, 05.08.2007, 20:36
- Finanzanalphabetismus - le chat, 05.08.2007, 21:25
- Re: Finanzanalphabetismus / *ganzrotwerd* - - Elli -, 05.08.2007, 21:27
- Re: Veto - Tassie Devil, 06.08.2007, 04:29
- Re: Veto - le chat, 06.08.2007, 08:23
- wenn Energie an falscher Stelle eingesetzt wird - Dieter, 06.08.2007, 09:59
- Re: Veto - Tassie Devil, 06.08.2007, 13:33
- Re: Veto - Dieter, 06.08.2007, 14:31
- Re: Veto - le chat, 06.08.2007, 08:23
- Re: du hast recht, aber DAS hab ich nicht gemeint - dottore, 06.08.2007, 09:52
- Finanzanalphabetismus - le chat, 05.08.2007, 21:25
- Re: Was ist * Liquidität *? - aprilzi, 05.08.2007, 15:09
- Re: Liquidity = CashFlow on Demand! (o.Text) - Tassie Devil, 05.08.2007, 16:55
- Re: yep, einverstanden (o.Text) - Ghandi, 05.08.2007, 20:19
- Re: Was ist * Liquidität *? - dottore, 05.08.2007, 13:57
Re: Was ist * Liquidität *?
-->Hi Ghandi,
(monetäre, und die meinst Du wohl) Liquidität"als solche" (netto) gibt es nicht. Liegt an der doppelten Buchführung, die immer (irgendwo) einen gleichhohen Gegenposten kennt. Auch Liqui bei"Verbrauchern" ist nur Schein, da sie nicht bilanzieren. Denn in Höhe ihrer Liqui ist sie gleichzeitig ein anderer schuldig (stock).
Zu unterscheiden von dem flow, dass jemand eine Forderung (Summe, Termin) auf sich zukommen sieht (als dann sofort fällig) - egal ob Du selbst oder ein anderer. Liqui hängt also immer davon ob, ob sie dann erscheint (fließt), wenn sie zur Erfüllung von (Zahlungs-)Verpflichtungen benötigt wird - egal von wem.
>Wer sich zurück erinnert an die an das Ende der 90er Jahre, dem wird die im Artikel unten angeführte Charakterisierung des heutigen Aktienmarktes als eines "liquiditäts-getriebenen Marktes" wunderlich vertraut vorkommen.
An solchem Markt werden Assets gehandelt. Um sie kaufen ("treiben") zu können, bedarf es sofortiger Fälligkeiten. Diese lassen sich in allen möglichen Varianten herbeizaubern - im wesentlichen durch den Diskont späterer Fälligkeiten. Gern auch durch"Beleihungen" (Immos, Aktien usw.), wofür die Beleiher zusätzliche Liqui beschaffen müssen.
>Was heißt also „liquide“? - Wie „flüssig“ bist Du selbst zum Beispiel?
>Dazu schauen wir - in Kategorie 1 - in dieser Reihenfolge nach:
>1. in deiner Brieftasche
>2. auf deinem Girokonto
>3. bei deinen kurzfristig abrufbaren Geldanlagen
>und dann zählen wir zusammen.
Deshalb bist Du noch lange nicht"flüssig". Du hast nur Deine sofortigen Fälligkeiten, mit denen allein gezahlt - also eine Schuld zum Erlöschen gebracht werden - kann, addiert, was nichts aussagt über Deine gleichzeitigen sofortigen Fälligkeiten.
>Dem stellen wir in Kategorie 2 [/u]gegenĂĽber[/u] dein
>1. (Aktien-Fonds)-Depot
>2. dein Auto und die sonstigen Sachwerte, soweit sie dein Eigentum und nicht etwa geleast oder finanziert sind
>3. deine Immobilie, soweit sie dir gehört.
Also Assets. Diese sind per definitionem keine Liquidität, da sie nicht zum Erlöschen von sofortigen monetären Fälligkeiten genutzt werden können.
>Wir addieren auch hier und sind uns dabei bewusst, dass die Bewertung des Vermögens aus Kategorie 2 starken Schwankungen unterliegen kann.
Ja.
>Warum das so ist, machen wir uns ganz am Schluss bewusst.
>Ok. - Manchmal geschehen im Leben unvorhergesehene Dinge.
>Durch besondere Umstände benötigst du jetzt plötzlich mehr „Flüssiges“ als du aus Kategorie 1 schöpfen kannst und stehst vor dem Problem, wie „verflüssige“ ich KURZFRISTIG meine Vermögenswerte?
"Besondere Umstände" kann nur heißen: Übersehene Forderungen (auch Eventualverbindlichkeiten usw., usw.), die jetzt da sind und schmerzen. Wer solche"Umstände" nicht ins Kalkül gezogen (bei Unternehmen verbucht hat): Selbst schuld.
>Natürlich rufst du zunächst mal deinen Banker an, um nach Kreditkonditionen zu fragen, doch wie das Leben so spielt:
>Der Typ gibt dir zu verstehen, dass ihn deswegen heute schon Mehrere angerufen hätten -"ja, die schwierige Marktlage, Sie wissen schon" - und dass die Bank (aus dir völlig unverständlichen Gründen),"gerade etwas zurückhaltend" bei der Kreditvergabe sei und du doch in ein paar Wochen nochmals anrufen sollest.
Es gibt kein Recht auf Kredit! (Schimmelpfeng)
>So ein Mist!
Dein Schuld, nicht die der Bank.
>Hm, aber richtig interessant wird´s erst jetzt:
>Da wir hier im „Wellen“-Forum sind, interessieren uns deine persönlichen Verhältnisse nur insoweit, als wir schauen, ob du ein braves Herdenvieh bist und mit deinem „Flüssigen“ oder deinem „Zähen“ ( = deinen Sachwerten) tapfer dorthin galoppierst, wohin die breite Masse rennt.
Der Zusammenhang zwischen"flüssig" und"zäh": Ohne Flüssiges (von wem, bei wem) sind Sachwerte per definitionem nicht monetär zu bewerten (auszupreisen).
>Und im Zusammenhang mit der US-Immo-Krise gucken wir natürlich zunächst mal nach den tapferen amerikanischen Konsumenten, die seit 20 Jahren die Weltwirtschaft am laufen halten (wie immer wieder betont wird).
Durch zusätzliche Netto-Neuverschuldung.
>1 Wie viel „Flüssiges“ haben amerikanische Haushalte im Moment (siehe Spar-Quote)?
a) WeiĂź niemand, da die Haushalte nicht bilanzieren und melden. b) Hat mit"Sparen" nichts zu tun.
>2. Wie ist bei ihnen das Verhältnis der beiden Vermögens-Kategorien?
WeiĂź auch niemand.
>(Und: Wie hat es sich seit der Rezession in den 70er Jahren verändert?)
Leichtere Liqui-Beschaffungsmöglichkeit (zusätzliche) bis hin zu Carry-Trades.
>3. Was geschieht an den Märkten (in punkto BEWERTUNG), wenn sich die Masse der Konsumenten von einer Kategorie zur anderen bewegt?
Durchgehende Bilanzen-VerkĂĽrzungen. Wie beim Kauf eigener Aktien durch Banken (siehe Krise 1930 ff.).
Ebenfalls einen schönen Sonntag wünschend + Gruß!

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