- aus dem Forex-Report vom 11.08.07 - albert, 10.08.2007, 15:12
- An welcher Datumsgrenze lebst Du? (o.Text) - Heller, 10.08.2007, 16:36
aus dem Forex-Report vom 11.08.07
-->....AuszĂĽge
"Auflösungen von „Carry-Trades“ bestimmen den Markt - veränderte Liquiditätspräferenz!
Der Euro eröffnet heute bei 1.3665 und steht im Rahmen massiver Auflösungen von „Carry-Trades“
unter Druck.
Der markante Einbruch sowohl in der Parität EUR-JPY als auch EUR-CHF war wesentlich für die
Kursverluste in der Parität EUR-USD verantwortlich.
Mithin ist die aktuelle Bewertung des USD gegenĂĽber dem Euro Ausfluss von markttechnischen
Gegebenheiten und nicht Ausdruck erhöhter Attraktivität des USD.
Das wird deutlich an den Kursverlusten des USD gegenĂĽber dem JPY. Der USD notiert aktuell
gegenĂĽber dem JPY bei 117.90. Schwache japanische Konjunkturdaten waren heute fĂĽr das
Marktgeschehen irrelevant (siehe letzte Nachrichten)
Nach zwischenzeitlichen technischen Erholungen an den globalen Finanzmärkten kam es gestern
• zu massiven Kursverlusten an den Aktienmärkten,
• zu deutlichen Gewinnen an den Bondmärkten,
• zu Liquiditätsengpässen am Geldmarkt, die nachhaltige Zinsaufschläge zur Folge hatten
und Liquiditätsspritzen der Zentralbanken (EZB, Fed, BoJ, Bog) erforderlich machten
• und in der Folge zu brisanten Auflösungen von Carry-Trades. Innerhalb der letzten 24
Handelsstunden verlor der Euro in der Spitze gegenĂĽber dem JPY von 165.30 auf 160.82
und gegenĂĽber dem CHF von 1.6579 auf 1.6348.
Unerwartet waren die Turbulenzen am Geldmarkt. So befestigte sich Tagesgeld in der Spitze in der
Eurozone auf 4,70%. Dahinter steht eine veränderte Liquiditätspräferenz der Marktteilnehmer,
insbesondere eine Liquiditätshortung größerer Finanzmarktteilnehmer.
Derzeit zeigen sich viele Marktteilnehmer verunsichert. Kreditlinien stehen zur Disposition.
Entsprechend ist es wahrscheinlich, dass G-7 Zentralbanken der Liquiditätsversorgung weiterhin
verstärkte Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen und Bereitschaft zeigen werden, bei
Engpässen prompt zu reagieren.
Es wird zunehmend deutlich, dass die von den USA ausgehende „Sub Prime“ Krise längst sehr
weite Kreise zieht:
• Erstens ist es keine solitäre „Sub Prime“ Krise, sondern eine Krise am USWohnimmobilienmarkt.
Den Fall AHM setzen wir beispielhaft als bekannt voraus.
• Es ist auch eine Hypothekenbankkrise. Seit November letzten Jahres sind 115 Institute
gescheitert. http://ml-implode.com/
• Dazu gesellt sich ansatzweise eine Hedge-Fund Krise. Seit Mitte 2007 sind 11 Hedge
Funds gescheitert. http://hf-implode.com/
Internationale Auswirkungen sind augenfällig:
• Unter anderem massive Schieflage der IKB
• Wesentliche Bewertungsverluste auf globaler Ebene bei Finanzmarktteilnehmern
• Schließungen von Geldmarktfonds (!), zuletzt bei BNP Paribas
• Veränderte Risikowahrnehmung
• Veränderte Risikobepreisung
• Globale Liquiditätsklemme
Fakt ist, dass weder Zentralbanken, die Politik noch der Finanzmarkt diese Entwicklung antizipiert
haben.
Mithin sind Zentralbanken, Politik und der Finanzmarkt von der Situation getrieben. Die
Einlassungen von Seiten der Politik und Zentralbanken, dass die Krise begrenzt sei, wirken
diesbezüglich wie der verständliche Versuch, Schaden zu begrenzen und Kontrolle zurück zu
gewinnen. In der Sache werden diese Einlassungen von den Ereignissen ĂĽberholt.
Wir wollen nicht versäumen, die Entwicklung der Arbeitslosenerstanträge in den USA....usw.

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