- Ghetto von Bagdad eingeweiht - kosh, 17.08.2007, 13:25
Ghetto von Bagdad eingeweiht
-->Warschau hat ein modernes Big Brotherchen bekommen. Im wohltuend schĂŒtzenden Schatten börsianischer ZerwĂŒrfnisse:
http://www.welt.de/politik/article1110771/Einwohner_von_Adhamiya_sind_eingemauert.html
- Um sein Viertel ist eine fĂŒnf Kilometer lange Betonmauer gezogen - 3,6 Meter hoch. Nur ein einziges Loch lĂ€sst 200.000 Einwohner hinein oder hinaus. Doch seit einigen Tagen geht auch das nicht mehr. In Adhamiya wird gekĂ€mpft, blutig gekĂ€mpft, um jeden StraĂenzug, um jedes Haus. Das Tor am Antar-Platz ist geschlossen.
Mitglieder der Terrororganisation al-Qaida hatten einen Panzer und zwei Humvees der US-Truppen in Brand gesteckt und fĂŒnf Soldaten, neun irakische SicherheitskrĂ€fte und zwölf Zivilisten getötet. Davon fĂŒnf Kinder. âZur Strafe haben sie jetzt dicht gemachtâ, klagt Adel. âEs kommen keine Lebensmittellieferungen mehr und die Leute können nicht zur Arbeit.â
Frei und demokratisch. Ein Imperium, ein Wort:
- Maliki telefonierte mit George Bush in Washington und bat, den Mauerbau zu stoppen. Nachdem der heftige Aufschrei verhallt war, wurde weiter gebaut. Jetzt ist sie fertig.
Unaufhaltsam bricht sich Orwells Vision ihren Weg in die Geschichte:
aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,500305,00.html
- Big Brother in Bagdad
Lustig nich, SpOn spricht ganz offen von Big Brother, aber niemand interessierts.
- Die US-Armee klagt, dass sie"gute" und"böse" Iraker kaum unterscheiden kann.
Ja, aber nicht erst seit heute. Also besser alle miteinander ins Ghettolein und dann drinne wĂŒten mit double-embedded journalists. Erst schiessen, dann scannen:
- Biometrische Erkennungsysteme sollen helfen. Hunderttausende BĂŒrger, Polizisten und AufstĂ€ndische wurden schon erfasst. Das Problem: In falschen HĂ€nden könnten die Daten zu Todeslisten werden.
Ach nee, und die Amis sind wohl die richtigen HĂ€nde. Mit die Amis im RĂŒcken kann dir nix passieren.
- Gemeinsam mit Human Rights Watch wandte sich Epic im Juli direkt an US-Verteidigungsminister Robert Gates: Das Projekt sei gefĂ€hrlich und verstoĂe gegen internationale Datenschutzstandards.
Das Projekt dĂŒrfte unterdessen kaum noch aufzuhalten sein.
So wie beim Ghetto vom Bagdad, Sackgasse Kundendienst.
Gestern meinte der Kommentator in meinem Hausblatt,"die Karawane zieht weiter", also raus aus Bagdad und rein in den Nordirak:
aus http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/781457.html
- Den verheerenden AnschlÀgen in zwei nordirakischen Dörfern vom Dienstag sind nach offiziellen Angaben bis zu 500 Menschen zum Opfer gefallen.
... Iranische und tĂŒrkische Soldaten griffen nach Angaben der irakischen SicherheitskrĂ€fte gleichzeitig Stellungen kurdischer KĂ€mpfer im Nordirak an. Die Truppen der beiden Nachbarstaaten hĂ€tten auf mehrere Dörfer geschossen, sagte ein Sprecher der Regionalgarde der kurdischen Autonomieregierung.
Felder seien abgebrannt, Dorfbewohner hĂ€tten ihre HĂ€user verlassen. Zu möglichen Opfern machte der Sprecher keine Angaben. Die Angriffe galten nach EinschĂ€tzung der Regionalgarde Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK und der iranischen Partei fĂŒr ein freies Leben in Kurdistan.
Uppsala, iranische SaubermÀnner im Nordirak. Das werden doch hoffentlich nicht die Revolutionsgarden gewesen sein?
Der krönende Abschluss:
aus http://politblog.net/geschichte/cheney-warnt-vor-schlamassel-im-irak.htm
- Cheney warnt vor Schlamassel im Irak...
Reporter: âDenken Sie, dass US- oder UN-Truppen damals in Baghdad hĂ€tten einmarschieren sollen?â
Cheney: âNein.â
Reporter: âWarum nicht?â
Cheney: âWeil wir dann alleine gewesen wĂ€ren. Niemand hĂ€tte uns unterstĂŒtzt, es wĂ€re eine amerikanische Besatzung des Irak gewesen. Keine der arabischen Nationen, die mit uns in Kuwait kĂ€mpften, wollten in den Irak einmarschieren. Wenn man in den Irak geht und Saddam stĂŒrzt, mit was ersetzt man ihn dann? Das ist ein sehr (instabiler) Teil der Welt, und wenn man die Zentralregierung des Irak stĂŒrzt, dann kann es passieren dass der Irak in verschiedene Teile zerbricht. Syrien hĂ€tte gern einen Teil, die Iraner, die den Irak vier Jahre lang bekĂ€mpft haben, im Norden haben wir die Kurden. (âŠ) Damit gefĂ€hrdet man die territoriale IntegritĂ€t der TĂŒrkei. Es ist also ein wahres Schlamassel (âquagmireâ) wenn man da rein geht.
Dann noch der Punkt mit den Opferzahlen. Jeder war davon beeindruckt, dass wir wĂ€hrend der KĂ€mpfe so wenig Opfer zu beklagen hatten. Aber fĂŒr die 164 getöteten Amerikaner und ihre Familien war es eben kein âbilligerâ Krieg. Und fĂŒr den PrĂ€sidenten und uns war die Frage, wie viele weitere tote Amerikaner ist Saddam wert? Und unsere Antwort war, nicht sehr viele. Und ich denke damit hatten wir Recht.â
Die Amis auf Kurs
kosh

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