- Berufsziel im Traumberuf:"Geistig oder emotional am meisten gestört" - kosh, 20.08.2007, 12:01
- Re: Berufsziel im Traumberuf:"Monarch" - Tassie Devil, 21.08.2007, 09:46
Berufsziel im Traumberuf:"Geistig oder emotional am meisten gestört"
-->aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,500767,00.html
- Cass, den sie auch"Stock Doc" nennen, weiß:"Eine lange, miserable Handelswoche kann dir das Gefühl geben, als hättest du eine Runde mit Mike Tyson geboxt." Diese extremen Stimmungsschwankungen, die mit den Kursschwankungen korrespondieren - von Euphorie zum schieren Entsetzen - seien vergleichbar mit einem Drogen-Crash.
... Sydney LeBlanc hat viele andere, mitunter tödliche Folgen beobachtet:"kaputte Ehen, Tobsuchtsanfälle, Betrug, Gefängnishaft, Depressionen, Angstzustände, Selbstmord." Ganz zu schweigen von Alkoholismus, der heimlichen, doch weithin verleugneten Branchenkrankheit.
... nicht nur für Kurssprünge wie jetzt - sondern für den ganz normalem Tagesbetrieb.
... Ausgerechnet die finanziell erfolgreichsten Broker in der Studie seien"geistig oder emotional am meisten gestört" gewesen."Sie waren am depressivsten, am ausgebranntesten und am erschöpftesten." Jeder zweite Broker und Analyst, fand Cass in einer Folgeuntersuchung 2004 heraus, finde mindestens einmal im Monat Zuflucht im Vollrausch.
Weitere Mittel, die den Börsen-Stress erträglicher machten: Kokain, Methamphetamine, Marihuana, Ecstasy.
... Shaw hat festgestellt, dass sich die Gefühlsskala für solche malträtierte Seelen in oft identischer Abfolge abspielt: Hilflosigkeit ("ich kann nichts ändern"), Hoffnungslosigkeit ("dies wird nie enden"), Wertlosigkeit ("ich kann nicht mehr").
... Harvard-Psychologe Richard Geist... zeichnet besagte"psychische Krise" in noch gruseligerem Detail nach als die Kollegen. Am Anfang dieser Spirale in den Psycho-Crash steht demzufolge Hyperaktivität, Irritierbarkeit und der Versuch, die Depression zunächst mit noch hektischerer"Pseudo-Aufregung" zu konterkarieren - etwa riskanten Investitionen oder einem"frenetischem Lebensstil" ("Glücksspiel, Trinkgelage, unkontrollierter Sex").
Dem folgten schlechte Konzentration, Flüchtigkeitsfehler, schlechtere Performance. Das wiederum ziehe Manipulation und Unehrlichkeit nach sich, um"angesichts der persönlichen Hilflosigkeit zu demonstrieren, dass man doch noch Kontrolle über die Märkte hat". Der Rest sei ein unaufhaltsamer Absturz: zwischenmenschliche Isolation, Wutausbrüche, physische Symptome (schweißnasse Hände, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) - und dann das Aus.
... Bear Stearns... strich... 240 Stellen, die meisten davon für Hypothekenbanker. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf das schlechte Geschäft, die entlassenen Mitarbeiter würden von Computern ersetzt. Denn Computer haben keinen Stress.
Und Computer haben weder Löhne noch Boni. Auch Hypotheken sucht man unter Computern vergebens.
Die Amis auf Kurs
kosh

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