- Noch'n Immo-Problemchen (Manhattan, LON-City) - Deutsche Bank! - dottore, 22.08.2007, 14:52
Noch'n Immo-Problemchen (Manhattan, LON-City) - Deutsche Bank!
-->Hi,
Finanzfirmen (Banken, HFs, PEs) besetzen ca. ein Drittel der Büroflächen in Manhattan und in der Londoner City.
Diese Konfiguration hatte in den letzten Jahren zu immensen Miet- und damit Preissteigerungen der Immos geführt (06: plus 25 % in N.Y., plus 15 % in London). Die Leerstandsraten waren vernachlässigenswert (jeweils knapp über 5 %).
Nun ist die Frage: Wie geht's weiter? Falls sich die Finanz"industrie" etwas redimensionieren sollte (diverse größere Entlassungen sind schon bekannt gegeben), könnte Angebot auf den Markt drängen, womit diverse Markt-Partizipanten in den Fokus rücken.
Einer ist Harry Macklowe. Der hat gerade sieben große Türme gekauft (das Geschäft mit einem achten, den er auch haben wollte, scheiterte). Macklowe ist Leverage-Profi, legte er doch rd. 7 Mrd USD Dollar hin, davon allerdings nur 50 Mio eigene Mittel, deutlich weniger als 1 Prozent.
Ein durchaus beachtlicher"Hebel"!
Die knapp 7 Mrd gaben ihm Banken in Form einer"Bridge Loan", wovon 3,4 Mrd im Februar 08 fällig sind. Wie Macklowe die Kohle aufbringen wird, steht in den Sternen. Optimisten meinen: Kein Problem, die Finanzindustrie erholt sich blitzartig von dem vermeintlichen"Credit Crunch" und behält ihre Büros bzw. braucht dringend weitere. Die Pessimisten denken eher an eine Granatenpleite des Immo-Zockers.
Grund zur Nervosität hat vor allem die Deutsche Bank, seit Jahrenden die"Hausbank" des guten Harry und mit einer unbekannten Summe mit an Bord.
Die Immos, die Harry im Februar gekauft hat, als weder von einem Immo- noch sonst einem Problemchen die Rede war, hatte die famose Adresse Blackstone an ihn durchgereicht, die sie selbst vom legendären Immo-Zocker Sam Zell erworben hatte (siehe frühere Postings dazu).
Blackstone legte für Zells Office-Imperium (dem größten der USA) bekanntlich 39 Mrd USD auf den Tisch. Wieviel davon geleveraged war, ist unbekannt, ebenso, wieviel vom Sams Imperium noch in Blackstones Büchern schlummert.
Für 13 Mrd USD hat Sam, der erklärte Google-Feind ("stehlen unsere Inhalte") jetzt die"Tribune"-Gruppe gekauft (11 Zeitungen, 23 Sender, die"Chicago Cubs"). Wie viel er an eigenem Geld einsetzen wird, steht noch nicht fest.
Drücken wir allen Beteiligten fest die Daumen! Es hat noch immer gut gegangen und bekanntlich lauert der nächste Boom schon"um die Ecke", wie auch US-Präsident Herbert Hoover ab 1930 nicht müde wurde, zu versichern.
GruĂź!

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