- Weber: Kreditkrise offenbart klassische Merkmale eines bank run - Jermak Timofejewitsch, 03.09.2007, 19:07
- Re: Danke, das Beste kommt zum Schluss: SCHATTEN-HASCHEN - dottore, 03.09.2007, 19:35
- Re: Danke, das Beste kommt zum Schluss: SCHATTEN-HASCHEN - aprilzi, 03.09.2007, 20:49
- An dottore - DT, 03.09.2007, 21:54
- die fed nimmt gar nichts an....siehe Prechter-Link - stokk, 03.09.2007, 22:07
- Big Gov nimmt es - Panzerknacker, 04.09.2007, 10:00
- Hier das Zitat (Bush und PPT) (mL) - DT, 03.09.2007, 22:13
- Re: An dottore - an DT - nereus, 04.09.2007, 08:41
- Re: An dottore - an DT - LOMITAS, 04.09.2007, 08:51
- Re: An DT / AW Aussagen - Dimi, 04.09.2007, 10:11
- Re: Sehr guter Erfahrungsbericht - Danke! - dottore, 08.09.2007, 15:15
- Re: Sehr guter Erfahrungsbericht - Danke! - Elmarion, 08.09.2007, 15:55
- Re: Sehr guter Erfahrungsbericht - Danke! - Isis, 08.09.2007, 17:09
- die fed nimmt gar nichts an....siehe Prechter-Link - stokk, 03.09.2007, 22:07
- Re: Danke, das Beste kommt zum Schluss: SCHATTEN-HASCHEN - dottore, 03.09.2007, 19:35
Re: Sehr guter Erfahrungsbericht - Danke!
-->Hi DT,
sorry for delay.
>ich konnte am 16.5.07 für etwa 15 Minuten am Rande eines Empfangs mit AW sprechen. Ich habe ihn gezielt nach der bevorstehenden Immokrise gefragt und wissen wollen, ob er glaubt, daß dies eine weltweite Rezession auslösen könnte. In seiner Rede kurz vorher"Perspektiven der europäischen Geldpolitik" hatte er klar gesagt, daß weitere Zinserhöhungen kommen würden, weil er glaube, daß die momentane Preisstabilität durch Globalisierungseffekte nicht von Dauer sein würden.
Schein prima vista wahrscheinlich. Es sei denn die"Globalisierungseffekte" lassen nach, wie die Importe einiger Key-Staaten (USA, D, u.a.).
>Die Preise würden längerfristig anziehen, weil auch China die Löhne anheben werden müsse und mehr für Rohstoffe bezahlen müsse.
Dagegen kann die EZB dann auch nichts machen.
>Er antwortete, daß momentan die Wirtschaft brummen würde und er die Immokrise (die damals noch nicht in der Ã-ffentlichkeit diskutiert wurde, abgesehen von dem kleinen Dip Ende Februar) als nicht bedrohlich einstufe.
Was soll er sonst sagen?
>Ich frage dann weiter, ob er mir sagen könnte, wieviel Prozent der Buba Bilanz tatsächlich Au-Forderungen sei und wieviel Bestände. Er sagte wörtlich:"Die Bundesbank hat NICHTS verliehen. Null Prozent."
Entspricht meiner Recherche, wie schon früher mal mitgeteilt. Nachgezählt habe ich nicht. Goldforderungen entwickeln sich nicht anders als Gold physisch, da sie de facto keine Forderung (in Summa), sondern eine Leihe (in Gewicht) sind. Gilt für das an den IWF und die EZB"verliehene" Gold genauso. Das bisschen Lease Rate macht den Kohl nicht fetter.
>Weiterhin sagte er, daß er aufgrund der hohen Steuereinnahmen nicht davon ausginge, daß in den nächsten Jahren von Buba Seite Au verkauft werden müsse.
Hat was. Aber das Aktiv-Au hat die bekannte gleichhoeh und mitgleitende Ausgleichsposition passiv. Insofern sehe ich da keinen Zusammenhang.
>Er nehme an, daß wieder einmal in ein paar Jahren dieser Anlauf unternommen werden müsse.
Keine Ahnung, was er damit sagen wollte.
>Mein Eindruck nach dem Gespräch war von Erstaunen geprägt, denn anscheinend hat sich AW sehr auf seine Modelle und Analysen verlassen, fast wie manche Quants in NYC, anstatt das wahrzunehmen, was anhand vieler Blogs schon abzusehen war.
Ja! Das berühmte Crash-Modell der Buba (hier schon vorgestellt) besagt: 30 % Börsen runter = keinerlei Gefahr für das Bankensystem. Dummerweise geht aber das Bankensystem selbst in die Knie. So manche Bank findet keinen Counterpart am Geldmarkt mehr bzw. nur zu stramm gekürzten Linien.
>Noch drei interessante Bemerkungen:
>(a) Bernanke hat im Statement am Fr nachmittag zugegeben, daß der Immomarkt in den USA im Sommer 2005 gepeakt hat, das was wir schon lange wissen, aber er nicht zugeben wollte. Noch zu Beginn des Jahres hat die Fed und er selber verlauten lassen, daß der Immomarkt ok sei.
Lügen gehört zum ZB-Geschäft.
>(b) G.W. Bush hat interessanterweise in seiner Rede danach wortwörtlich von der"Working Group on Financial Markets" gesprochen, die sich kümmern würden, was die offizielle Bezeichnung für das PPT ist.
Die machen bekanntlich Überstunden. Ob's was bringt - wer weiß?
>(c) Die Fed nimmt ja im Discount Window momentan MBS an. Und zwar zu 85% des Nominalwertes. Duration ist 90 Tage. Wie man bei www.markit.com nachsehen kann, sind die ABS momentan aber bei 30-40 von 100 für BBB MBS, bei 50-60 für A und AA, und bei zT unter 90 für AAA.
Ja. Die Duration weiß ich nicht, habe noch keinen 90-Tage-Deal entdecken können, siehe TOMO's Fed N.Y.
>Das hieße, daß eigentlich eine schöne Arbitrage möglich wäre, wenn man A und AA aufkauft und beim Discount Window abliefert. In der Tat hat das schon Wirkung gezeigt, denn die Preise für relativ niedrige MBS sind bereits angezogen.
Tja, wenn sich eine Bank das traut (nur Banken können's bekanntlich, da nicht Hinz & Kunz ans Fenster dürfen).
>Ich frage mich jedoch, ob genau die Tatsache, daß am Discount Window CASH für 85% des Nominalwertes der MBS Sicherheiten ausgegeben wird, nicht exakt dem Helicopter Money entspricht, denn die Fed könnte genauso gut gedrucktes Papier zu einem bestimmten Wert in Cash umwandeln. Die Frage ist, ob nach den 90 Tagen ein weiterer Rollover kommt oder nicht.
Mit diesem Heli-Money ist nichts gewonnen. Es bleibt im Bankensystem (Geldmarkt-Ersatz) und kommt nicht in die Hände von Joe Sixpack.
>Ich würde mich sehr über eine Antwort oder einen Kommentar freuen.
Kommentar? Solang der Interbankenmarkt harzt, der Libor weit über der Target liegt, sind die mit sich selbst beschäftigt. Mit 90-Tage-Papieren lassen sich keine"Kredite" basteln - also dürfte die Liqui-Klemme in einen Credit Crunch münden = Spillover in die"Real Economy".
Viele Grüße zurück!

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