- An dottore: EZB Sept 2006 und Bilanzieren von Conduits (mT) - DT, 15.09.2007, 21:02
- Re: Goldverbot - Baldur der Ketzer, 15.09.2007, 21:20
- Wg. Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen (mT) - DT, 15.09.2007, 22:45
- Re: Wg. Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen (mT) - Baldur der Ketzer, 15.09.2007, 23:47
- Re: Elitaere Dilldappen - Tassie Devil, 16.09.2007, 09:16
- Wg. Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen (mT) - DT, 15.09.2007, 22:45
- Re: Deckname Armageddon! - dottore, 16.09.2007, 11:36
- Re: Deckname Armageddon! - Bambus, 17.09.2007, 12:02
- Re: Ein misswuechsiger Bambusspross - Tassie Devil, 17.09.2007, 12:53
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Bambus, 17.09.2007, 17:35
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Eddie09, 17.09.2007, 17:55
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Bambus, 18.09.2007, 17:07
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Tassie Devil, 18.09.2007, 11:50
- Re: ich würde das gern so stehen lassen - Bambus, 18.09.2007, 17:02
- Re: Damit habe ich ueberhaupt kein Problem... ;-) (o.Text) - Tassie Devil, 18.09.2007, 18:08
- Re: ich würde das gern so stehen lassen - Bambus, 18.09.2007, 17:02
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Eddie09, 17.09.2007, 17:55
- Re: Na mal langsam mit dem Bambus - Bambus, 17.09.2007, 17:35
- Re: Ein misswuechsiger Bambusspross - Tassie Devil, 17.09.2007, 12:53
- Bilanzierung von Conduits - Re: Deckname Armageddon! - weissgarnix, 17.09.2007, 13:18
- Re: Deckname Armageddon! - Bambus, 17.09.2007, 12:02
- Re: Goldverbot - Baldur der Ketzer, 15.09.2007, 21:20
Bilanzierung von Conduits - Re: Deckname Armageddon!
-->>So gesehen klar. Von den sonstigen Misslichkeiten im Geschäft (Investment Banking, Eigenhandel usw.) ganz zu schweigen. Ich weiß nicht, wie sie die Bilanz frisieren können (@weissgarnix kennt sich da besser aus), aber dazu haben sie den famosen Ackermann, der dazu noch irgendwas in einem seiner St. Galler Skripten finden mag.
Die Quellen zur Beantwortung dieser Frage liegen im Bilanzstandard IFRS27 sowie der dazugehörigen Interpretation SIC12. Danach ist ein SPV zu konsolidieren, wenn die wirtschaftliche Betrachtung des Verhältnisses zwischen einem Unternehmen und dem SPV zeigt, dass das SPV durch das bilanzierende Unternehmen beherrscht wird. Konkretisiert wird das durch einen"Test", dessen 4 Kriterien kumulativ erfüllt sein müssen:
1) die Geschäfte des SPV werden so geführt, dass wirtschaftlich betrachtet das bilanzierende Unternehmen der Nutznießer ist
2) das bilanzierende Unternehmen hat die Entscheidungsmacht beim SPV
3) die Risiken des SPV liegen substanziell beim bilanzierenden Unternehmen
4) bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise zieht das bilanzierende Unternehmen den überwiegenden Teil des Nutzens aus der Geschäftstätigkeit des SPV
Zur Funktionsweise der Conduits muß man jetzt folgendes wissen: die Banken (IKB, SachsenLB, Deutsche,...) waren meistens unter 2 Gesichtspunkten mit im Boot: einerseits als"Liquidity Provider", der einspringt, wenn das mit den Commercial Papers mal nicht flutschen sollte (wie in den letzten Wochen geschehen, siehe IKB) und zweitens, und hier liegt der Hund begraben, als Provider des sogenannten "Program wide enhancements (PWE)", meistens in Form einer Bürgschaft oder eines Letter of Credits. Sinn und Zweck des PWE war schlicht und einfach, die Kreditwürdigkeit des SPV zu erhöhen, um so an die begehrten AAA-Ratings zu kommen.
Um das ganze abzukürzen: nach IFRS27/SIC12 wäre in 9 von 10 Fällen immer der Provider des PWE zur Konsolidierung des Conduits verpflichtet gewesen, also meistens die auch für die Aufrechterhaltung der Liquidität zuständigen Banken.
Und viele Banken haben ihre Conduits aus genau diesem Grunde auch konsolidiert. Die IKB (als auch die Sachsen LB) werden sich also die Frage gefallen lassen müssen (u.a. von der Bilanzpolizei), wie es ausgerechnet bei ihnen durchgehen konnte, dass die Conduits nicht voll bilanziert werden mußten.
In jedem Fall zu bilanzieren sind nach den Vorfällen der letzten Wochen natürlich die sich aus den Conduits ergebenden"Eventualverbindlichkeiten" der Banken, soferne diese dort entweder als Liquidity Provider, PWE-Provider oder beides aufgetreten sind. Da gibt es nicht so den richtig großen Spielraum, wenn man mal außen vor läßt, dass"mark to model" immer noch Akzeptanz findet. Die Prüfer werden die Parametrisierung des Bewertungsmodells sicher intensiver beäugen, als in der Vergangenheit, ob es aber zu den ganz großen Runterbewertungen (bzw. Hochbewertungen von Liabilities) kommen wird, wage ich mal zu bezweifeln.

gesamter Thread: