- Für unsere Spezialisten für Altgriechisch; z.B. @dottore usw. - ottoasta, 03.10.2007, 12:04
- Re: Du verwechselst das mit Ochlokratie - Mephistopheles, 03.10.2007, 12:23
- Herrschaft des Pöbels, gekochte Schafsköpfe...toll! - BillyGoatGruff, 03.10.2007, 12:33
- Re: Für unsere Spezialisten für Altgriechisch; z.B. @dottore usw. - dottore, 03.10.2007, 14:13
- Re: NEIN! So nicht! - dottore, 03.10.2007, 19:42
- oba gängans Hea Doakta........ Re: NEIN! So nicht! - weissgarnix, 03.10.2007, 21:15
- Wetzstein - Zandow, 03.10.2007, 22:26
- Re: NEIN! So nicht! - dottore - Boardmaster, 04.10.2007, 15:11
- Re: MEIN Fehler! - dottore, 04.10.2007, 18:33
- versteh ich nicht - Re: MEIN Fehler! - weissgarnix, 04.10.2007, 18:44
- Re: MEIN Fehler! - Stundenlange Extra-Runden... - kosh, 05.10.2007, 11:07
- Re: MEIN Fehler! - dottore, 04.10.2007, 18:33
- Re: NEIN! So nicht! - dottore, 03.10.2007, 19:42
Re: Für unsere Spezialisten für Altgriechisch; z.B. @dottore usw.
-->Hi Otto,
> Demokratie. Was haben denn die Griechen unter Demokratie verstanden?
Langer Entwicklungsprozess. Als erstes kam - nach den langen Zeiten der Oligarchien, Tyrannis, Drakons und Solons Reformen - der Démos (mit langem Eta, nicht mit kurzem Epsilon, daher heute im Neugriechischen gesprochen als"i") und zwar mit der Reform von Kleisthenes (gest. 507). Der teilte das attische Gebiet in drei große Démen ein (Stadt, Küstenstrich, Binnenland), am besten übersetzt als Gemeinden. Darunter waren dann zehn kleinere Einheiten (Trittyen), die über das Losverfahren dann zu Phylen zusammengeschlossen wurden, aus denen sich der Rat der 500 ergab ("Regierung").
Aus den (vier) Vermögensklassen stieg die unterste ("Theten") nach den Perserkriegen auf, da man im Heer und der Marine (Ruderer) auf sie angewiesen war und konnte mitwählen. Um einen Rückfall in frühere Zustände zu verhindern, gab's den"Ostrakismus" (Scherbengericht) = Verbannung (10 Jahre) von besonders eifrigen und ehrgeizigen Leuten.
Der Démos tritt auch als (Schutz-)Gottheit auf, z.B. neben der (Gesamt-)Stadtgöttin Athena usw.
Wer in den Démen stimmberechtigt war (man wollte sich ja von den früheren Zeiten der"Alleinbestimmer" auch in dieser Hinsicht lösen): Nur Männer, keine Frauen, Sklaven, Unterhunde (Metöken). Der Gebietsbegriff Démos wurde schließlich mit deren Einwohnern gleichgesetzt. Der Démos blieb eine eigene Rechtsperson, so hatten die Démoi (pl.) Anteile (claims) an den Silberbergwerken von Laurion. Die Selbstverwaltung der Démoi war dann die Démokratie (kratein = herrschen). Die unteren Klassen rückten stärker in der Vordergrund, da sie an militärischer Ausdehnung interessiert waren (= Einkunftsquelle), der ehem. Adel stieg vollends ab, nachdem nur"reinrassige" Athenern zu Ämtern zugelassen wurden, der Adel aber oft auch aus dynastischen Gründen"grenzüberschreitende" Familienpolitik betrieben hatte.
>Zitat:"Wilhelm Landig schrieb in „Wolfszeit um Thule“ (Wien, 1980): „Volksherrschaft ist die übliche Bezeichnung. Man geht von der Übersetzung des altgriechischen ‚demos‘ als Wort für ‚Volk‘ aus.
Abgeleitet, s. eben. Für"Volk" gab's eher den Begriff"Ethnos".
>Tatsächlich aber ist das altgriechische Wort für Volk ‚laos‘.
Das ist"Kriegsvolk", siehe Homer passim.
>So wird auch der Name Menelaos richtig übersetzt als ‚Volksführer‘.
Heerführer.
>Das Wort ‚demos‘ indessen heißt ‚Abschaum‘.
Falsch.
>Die altgriechischen Bauern von Piräus kochten zu ihrer Zeit in großen Kesseln Schaffett und schöpften dann von der Oberfläche des Suds den (wertlosen) Abschaum herunter. Diesen Abschaum nannten sie ‚demos‘.
Ja, auch mit Eta, aber Demós. Das ist auch nicht der Abschaum, sondern das Schafsfett - im Gegensatz zum Talg, und das Fett war sehr geschätzt, damit das Fleisch nicht zu dröge schmeckte.
>Die Intelligenz und Führungselite der altgriechischen Städteregierungen bezeichneten danach dann ihrerseits die aufkommende Herrschaft des Pöbels verächtlicherweise mit Demokratie, die Herrschaft des Abschaums.“
Etymogelei.
>Also ist der Begriff „Demokratie“ neu zu definieren. Es ist die Regierungsform von einflußreichen Minderheiten,
Das widerspricht leicht erkennbar dem Obigen - entweder Abschaum oder Einfluss.
>die unerkannt (von den Medien verschwiegen) die Politik der Völker übernational gestalten.
Wieder die transnationale VT? Außerdem"Politik der Völker"? Falls überhaupt, dann führen Völker die"Politik" der Ã-beren aus.
>Ihr Mittel dafür ist die Staatsverschuldung, die sie (die „Insider“) finanzieren.
Sinn des Satzes?
>Wie Demokratie zu einem politischen System wird, um das Volk von der Herrschaft abzuhalten, wird in dem Artikel"Wenn Demokratie zur Farce wird: Der unmündige Bürger" auf nonkonformist.net anschaulich beschrieben.
Was wäre denn der"mündige Bürger"?
>Hier gefunden, da ist noch mehr zum nachdenken, unter 'kommentierte Pressemeldungen'.
Der Autor sollte besser nachdenken, bevor er schreibt.
Ansonsten darf ich auf ein Alt-Posting verweisen:
Demokratie und Perikles.
Gruß!

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