- Die Schweiz holt auf: Schwere Krawalle bei SVP-Marsch durch Bern - prinz_eisenherz, 06.10.2007, 23:35
- Re: Das süsse Gift der Macht; ein Bratwurst-Stand ist umgefallen... - Emerald, 07.10.2007, 09:00
- Das süsse Gift der Inkompetenz - kosh, 07.10.2007, 14:24
- Die anti-Blocher-Hysterie habe ich nie verstanden - BillyGoatGruff, 07.10.2007, 21:36
- Re: Wie is`n des bloß zuegange? - Mephistopheles, 07.10.2007, 21:48
- Re: Vor dem Rückgrat-Bruch sehe ich eher den EU-Bankrott - Emerald, 07.10.2007, 22:17
- Re: Vor dem Rückgrat-Bruch sehe ich eher den EU-Bankrott - apoll, 07.10.2007, 23:04
- Die anti-Blocher-Hysterie habe ich nie verstanden - BillyGoatGruff, 07.10.2007, 21:36
- Das süsse Gift der Inkompetenz - kosh, 07.10.2007, 14:24
- Verteilungskämpfe - Zandow, 08.10.2007, 20:55
- Re: Das süsse Gift der Macht; ein Bratwurst-Stand ist umgefallen... - Emerald, 07.10.2007, 09:00
Re: Das süsse Gift der Macht; ein Bratwurst-Stand ist umgefallen...
-->'Das süsse Gift der Macht'
Die Politik bietet uns momentan wieder eindrücklichen Anschauungsunterricht, weshalb wir aus der Geschichte nicht lernen können und uns endlos im Kreis drehen. Die Sucht nach Macht blockiert eine humane Entwicklung im Sinn der Aufklärung und eines evolutionären Humanismus. Russland, Burma, Nordkorea demonstrieren es auf tragische Weise. Tendenzen in dieser Richtung sind aber auch bei uns zu beobachten: Die stärkste Partei der Schweiz ist zu einer Blocher-AG verkommen.
Beginnen wir im Ausland. Die feigen Generäle in Burma, die bis auf die Knochen abergläubisch sind und sich im Urwald verstecken (Verlegung der Hauptstadt ins Niemandsland), schicken die Soldaten in die Pagoden, um Mönche zu verhaften, niederzuknüppeln oder zu erschiessen. Und die autoritätsgläubigen Soldaten lassen sich zu willfähriger Vollstrecker der Generäle degradieren. Einziges Motiv für die Verbrechen im Namen der Politik: Machtdrang und Machterhalt.
In Russland erleben wir momentan ein ähnliches Schauspiel, wenn auch weniger blutig. Putin kann nicht abtreten, wie es die Verfassung eigentlich verlangt. Mit einem Trick übernimmt er eine andere Funktion, behält aber die Macht uneingeschränkt. Und zeitlich unbegrenzt. Ein ehemaliger Geheimdienstler kann die Macht nicht abgeben und knebelt das Volk, um seine Sucht weiter frönen zu können.
Ähnliches erleben wir in Nordkorea. Die Bilder von den Paraden des koreanischen Gipfeltreffens sprechen für sich. Auch hier sehen sich psychisch auffällige Gestalten in ihrer Verblendung als Heilsbringer. Wahrnehmungsverschiebungen und Realitätsverlust einzelner Polit-Zampanos stürzen ganze Völker ins Unglück.
Auch bei uns wirkt sich der Machtdrang eines Mannes unheilvoll aus, auch wenn sich das Beispiel nicht mit den Vorgängen in Burma, Russland oder Nordkorea vergleichen lässt. Trotzdem: Der Wahlkampf zeigt, dass „Mister Schweiz“ die Relationen verloren hat. Und dass sich eine ganze Partei in den Dienst dieses Mannes stellt.
1. Die SVP hat sich zur Blocher-Partei reduzieren lassen. In vorauseilendem Gehorsam verkündet sie, dass sie Bern den „Krieg“ ansagt, falls Blocher nicht wieder gewählt werden sollte. Und dies selbst dann, wenn an Stelle von Blocher ein anderer SVP-Mann (eine Frau wohl kaum) gewählt werden sollte.
2. Blocher selbst tritt als Heilsbringer auf. Er verhält sich so, als sei die Schweiz verloren, wenn er nicht mehr im Bundesrat vertreten sei. Mit seinen abstrusen Komplott-Theorien zeigt er Ansätze von Verfolgungsängsten und Realitätsverlust. Wie das bei Machtsüchtigen oft zu beobachten ist.
Bedenklich dabei ist, dass sich das Parlament erpressen und Blocher im Dezember wieder wählen wird.
Solang sich die Welt nicht von Machtmenschen, die sich als Heilsbringer verstehen, befreien kann, wird die Freiheit für viele ein Traum bleiben.
PS:
jetzt jammern und jaulen die 'SVP-Demostranten', weil ihnen in Bern
die dortige Polizei anscheinend den Bratwurst-Stand nicht ausreichend
gesichert hatte? <font color=#0000FF></font>

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