- E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück mit Ehepartnern und... - MI, 09.10.2007, 08:55
- Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - weissgarnix, 09.10.2007, 09:02
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - MI, 09.10.2007, 09:32
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - apoll, 09.10.2007, 09:48
- Re: Hochstilisierter Quatsch - Tassie Devil, 10.10.2007, 13:09
- Re: Hochstilisierter Quatsch @TD, @weissgarnix - MI, 10.10.2007, 14:58
- Re: Hochstilisierter Quatsch - weissgarnix, 10.10.2007, 16:48
- Re: Hochstilisierter Quatsch - @weissgarnix - Tassie Devil, 11.10.2007, 08:01
- Re: Hochstilisierter Quatsch - @tassie - weissgarnix, 11.10.2007, 09:30
- Re: Hochstilisierter Quatsch - @weissgarnix - Tassie Devil, 11.10.2007, 08:01
- Re: Hochstilisierter Quatsch @MI - Tassie Devil, 11.10.2007, 03:30
- Re: Hochstilisierter Quatsch @TD - MI, 11.10.2007, 11:09
- Re: Hochstilisierter Quatsch @MI - Tassie Devil, 15.10.2007, 21:09
- Re: Hochstilisierter Quatsch @TD - MI, 11.10.2007, 11:09
- Re: Hochstilisierter Quatsch - weissgarnix, 10.10.2007, 16:48
- Re: Hochstilisierter Quatsch @TD, @weissgarnix - MI, 10.10.2007, 14:58
- Re: Hochstilisierter Quatsch - Tassie Devil, 10.10.2007, 13:09
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - apoll, 09.10.2007, 09:48
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - Aleph, 09.10.2007, 10:59
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - Cujo, 09.10.2007, 11:10
- Das Zerrüttungsprinzip ist schon ok, nur soll man jeden Monat die Renten- - LenzHannover, 09.10.2007, 14:04
- Die Leyer eine Nazimutter? Eins nach dem anderen, erst sind Katholiken dran... - kosh, 09.10.2007, 14:49
- Re: Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - MI, 09.10.2007, 09:32
- Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück mit Ehepartnern und... - VictorX, 09.10.2007, 12:17
- Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück mit Ehepartnern und... - prinz_eisenherz, 09.10.2007, 15:51
- Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück mit Ehepartnern und... - weissgarnix, 09.10.2007, 16:47
- Quatsch - Re: E. Hermann:"Alles, was nach Familie, nach Glück... - weissgarnix, 09.10.2007, 09:02
Re: Hochstilisierter Quatsch - @tassie
-->>>>>@weissgarnix hat mal eben mit einem seiner Rundumschlaege eine Nazi-Tradition wiederaufleben lassen, die es definitiv nicht gab.
>>Das muß ein Missverständnis gewesen sein, weil a) bin ich kein Spezialist für Nazi-Traditionen und b) wüßte ich jetzt auch nicht, wo ich eine derartige Behauptung gemacht hätte. Der Kontext, in dem ich sowas kürzlich mal schrieb war glaube ich, dass ich den jüngeren deutschen Regierungen vorwarf in Punkto Familienpolitik"in genau der Tradition der Nazis" zu agieren, die sie jetzt in Sachen Herman alle anprangern, weil nach vorne groß was von Keimzelle der Gesellschaft, Schutz der Familie, etc blabla erzählend, während nach hinten nichts oder gar gegenteiliges bewerkstelligend. Meine Aussage hatte also weniger die Nazis, sondern die aktuelle Regierung bzw. die der jüngeren deutschen Geschichte zum Ziel.
>Tja, Dein Problem in dieser Angelegenheit ist halt einfach der Umstand, dass Dein Seitenhieb auf die Nazis deshalb voellig ins Leere geht, weil die Familienpolitik"in genau der Tradition der Nazis" damals so ziemlich das exakte Gegenteil dessen war, was Du im Hinblick auf die neuzeitlichen Aktivitaeten der BRDDR/DDR 2.0 Staatsmafia darlegst, wobei ich Dir bei Letzterem nur voll beipflichten kann.
Mag ja alles sein, nur offensichtlich kam meine punch line noch immer nicht richtig rüber: ich werfe der aktuellen Regierung nicht vor, dasselbe zu machen was die Nazis meiner Meinung nach"gemacht haben", sondern das, wie sie selbst im Kontext Herman verlautbaren liessen, die"Nazis ihrer Ansicht nach gemacht hätten". Was also die Nazis nun tatsächlich gemacht haben oder auch nicht, stand bei diesem Statement überhaupt nicht im Mittelpunkt.
>>Ich habe nicht geschrieben, dass H. die Familien gesellschaftlich förderte, sondern dass alle erfolgreichen Diktatoren das machen.
>Folglich schliesst Du Hitler in diesem Kreis der erfolgreichen Diktatoren mit ein, die Familien foerdern, wobei ich hier mal unterstelle, dass Du Hitlers zeitweilige hohe Popularitaet wie auch sein Ansehen in den 1930-er Jahren gerade auch in den anglosaechsischen Laendern als einen solchen Erfolg anerkennst.
Nicht ohne Einschränkungen, aber prinzipiell ja.
>>Mag sein, nur welcher erfolgreiche Diktator würde sich so ein unsinniges Ziel setzen? Der möchte in seinem eigenen Hinterhof doch maximale Statik und Teilnahmslosigkeit. Stress und Aufregung findet nur bei Gegnern und Feinden statt, nach Möglichkeit irgendwo ganz weit weg.
>Im Hinblick auf den diktatorischen Hinterhof sehe ich allerdings statt maximaler Statik und Teilnahmslosigkeit viel eher maximale Konformitaet und Loyalitaet, weil solches noch weitaus bessere Bindungen an das Regime in aller Regel mit sich bringt.
Ja, das sind beides zweifellos sehr passende Begriffe, Konformität und"soziale Normenkontrolle" durch ein ziemlich"gleichgeschaltetes" Umfeld, positiv formuliert auch Loyalität. Mit"Statik" meinte ich mehr den sich aus diesen Eigenschaften ergebenden Effekt, dass eben eine Gesellschaft nicht Fliehkräfte in alle mögliche Richtungen entwickelt.
Hitler-Intimissimus Bormann hat bekanntlich ein Werk zu genau diesem Thema verfaßt, in welchem er sinngemäß zum Schluß kommt, dass"Individualismus" die Gesellschaft zerstört. Herr H. und seine Gang wußten also ziemlich genau, worauf es ankommt.
>Gemessen an den einstigen Bedingungen und Gegebenheiten der Mitte-1960-er Jahre als Referenz auch im Hinblick der Institution Familie ist die Gesellschaft der BRDDR/DDR 2.0 heute voellig zerstoert wie kaputt.
Das ist wohl eine Definitionsfrage, aber zugegeben, vieles von dem, was in den 60ern noch funktionierte, klappt heute nicht mehr. Dafür gibt's aber eine Reihe wesentlicher"Fortschritte", die man nun persönlich gut finden kann oder nicht, die aber größeren gesellschaftlichen Gruppierungen wichtig sind.
Grosso modo würde ich trotzdem behaupten, die Gesellschaft ist nach wie vor intakt, auch wenn es ihr - meiner persönlichen Ansicht nach - schon mal deutlich besser ging.
>Ich sehe in dieser Perspektive zwar auch eine Einfachheit, diese jedoch entschieden anders wie Du: Mehrkinder-Familien sind durchaus noch eine politisch relevante Zielgruppe, und zwar infolge ihrer"selbstgewaehlten wie selbstverschuldeten" Immobilitaet als eigentlich die optimalste Opfer-Zielgruppe staatsmafioser zielgerichteter Handlungsweisen ueberhaupt.
Prinzipiell hast du recht, mit"Zielgruppe" meinte ich, dass sich Politik aktiv für ihre Themen und Probleme einsetzt und entsprechend Lösungen schafft.
>>Ich glaube nicht, dass die Familienpolitik per se"zynisch" war, sondern sie war Mittel zum Zweck. Familien wurden instrumentalisiert, wie in jeder anderen Staatsform auch (vgl. Grundgesetz), und alle - Diktatoren wie Demokraten - scheinen das begriffen zu haben, nur nicht die depperten deutschen Politiker.
>Weshalb die letzteren, ganz im Gegensatz zu den zuvor erwaehnten, sich als Zyniker par excellance erwiesen haben wie erweisen.
So sehe ich das.
>>Das sowieso, aber darum geht's hier zunächst mal nicht. Hier gehts um die angeblich ach so behüteten Kinderlein, die dann mit 12 zur HJ und mit 16 zur Wehrmacht eingezogen wurden. Das waren alles Deutsche (Hitler machte da übrigens auch innerhalb seiner eigenen Verwandtschaft keine Ausnahmen). Da war halt dann von wohlbehütet und heile Welt schlagartig nix mehr zu sehen.
>Du zeichnest auch hier wieder ein ueberzogenes oder sogar verzerrtes Bild aus den Zeiten des Dritten Reiches.
Tu ich nicht. Der Satz war so gemeint, dass auch die"heilste Welt" innerhalb der Familie perdu ist, wenn es die staatlichen Prioritäten erfordern. Das ist übrigens heute nicht anders, wie damals, wiewohl auch einige einwenden mögen, dass Kindersoldaten usw offiziell geächtet sind. In gewisser Hinsicht ist das auch ein Kontrapunkt zu Evas Aussagen.
>Bei Eintritt in die HJ im Regelalter von 12 Jahren ging deshalb fuer die heranwachsende deutsche Jugend die Welt keinesfalls unter, davon kann ueberhaupt keine Rede sein.
Nein, aber wir sind uns einig, dass das nicht primär zum Wohl der Kinder geschah, sondern wegen einer möglichst frühzeitigen Sozialisierung im Sinne des NS-Regimes.
Nur wie gesagt: ich könnte auch heute Dutzende Organisationen aufzählen, denen man einen ähnlich gearteten Vorwurf machen könnte.
>>Aber egal: für beide Versäumnisse (und diverse andere mehr) wird sie irgendwann den Preis bezahlen, weil eine solche Gesellschaft eben Fliehkräfte nach allen möglichen Richtungen entwickelt, eventuell auch in solche, in die man sich offiziell nun ganz und gar nicht bewegen wollte.
>Ich hierbei vermag ich Dir nur beizupflichten.
Na siehst du...

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