- Lieber kosh - Turon, 21.10.2007, 19:34
- Lieber Turon - kosh, 22.10.2007, 15:33
Lieber kosh
-->Du schreibst:
...Nun ja, Deine Ansichten sind um es vorsichtig auszudrücken, mit Klischees dermassen überladen, dass ein Vortrag über Klischees von Deiner Seite eigentlich recht amüsant werden könnte, findest Du nicht?...
Also nur mal so: ich lebte in Deutschland zwischen 1985 bis in das Jahr 2002 hinein. Ich bin hierher als 15 jähriger hinzugezogen. Damals sprach ich kein Deutsch. Hatte also eine völlig andere Vorstellung davon, was DEUTSCHE als Normal
erachten.
Nun könntest Du behaupten ich bin nach Deutschland bereits mit einer Menge Vorurteile gekommen - denn so wurden wir drüben erzogen. Das stimmt - nur bei solchen Menschen - die sich der Indoktrienierung beugten.
Als ich hierher kam empfand ich alles irgendwie als Freiheit. Mein Bild über die Deutschen veränderte sich leider im Zuge der Erlernung der deutscher Sprache, Erfahrungen die ich sammelte und begleitete mich - durch ständige Bestätigung
meiner Befürchtungen - bis hin zu dem Tag wo ich dem Laden die Rücken kehrte.
Ich habe mit polnischen Spätaussiedler meistens polnisch gesprochen. Es gab keinen Tag, wo uns nicht erzählt wurde, daß wir das NICHT TUN SOLLTEN. Schließlich wären wir alle deutsch.
Das taten ja nicht die Lehrer, daß waren stellenweise sogar Passanten. Bei den ersten Jobs in Deutschland wurde ich nahezu sofort angehalten GENAU zu ARBEITEN
und einen WERT auf Pünktlichkeit zu setzen. Also nicht typisch polnisch. Ich empfand es als anmaßend - denn so etwas kannst Du Jemandem erzählen, der tatsächlich permanent zu spät ist, keinen Grund dazu hat und ungenau arbeitet.
Es bestand also kein Anlaß präventiv mich auf meine polnische Urquelle zu verweisen und zu meinen hier wäre für so etwas kein Platz.
Später hörte ich nur ständig - die Polen machen doch alles falsch und sie sind ja auch stets eigener Misere selber schuld.
Wir schreiben die Jahre 1989 - da wurden Polen als Diebe Europas angesehen -
wegen den Autodiebstählen. Daß man sie stets immer wieder beschäftigt hat, und man überaus mit der Leistung zufrieden war - wollen wir nicht unterstreichen.
Sie waren zwar plötzlich tüchtig und gut - aber sie hatten ja ein kleines Aber - sie klauten Autos.
Heute schwärzern Polen lieber in Irland, England und Portugal - denn dort kriegen sie ja mehr Geld als in Deutschland und werden dort weitaus mehr geachtet als in Germany - auch wenn mittlerweile sich gegenüber den Polen
jede Menge zu positiven geändert hat.
Wäre da nicht bloß der Kaczynski. Denn der weiß nun mal wirklich nicht was er will. Allen Orten kriegt er Geld in den Arsch geschoben und ist stets unzufrieden.
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Ich glaube - es gibt zwei Arten von klischeehaften Benehmen. Einige Klischees
entstehen ungerechtfertigt und präventiv - um Unterschiede anzukreiden. Diese
Klischees bewirken dann auf die eine oder andere Art und Weise, daß auch die Gegenseite Klischees aufbaut.
Ich werde jetzt nicht meine Zeit verschwenden um diese abzubauen - in deutschsprachigen Raum verschwendet man auch keine Zeit um über diese Polen, Ihre Bewegungsgründe und ihre Bestreben zu verstehen.
Vielleicht ist das auch der Grund - warum Du wie einige anderen auch - außer Stande sind meine Worte nicht als Kritik zu verstehen, sondern als gezielte Schälte. In Wahrheit sage ich Euch nur ganz kurz und bündig:
So einfach wie Ihr Euch uns vorstellt, so funktioniert es nicht, weil es so nicht funktionieren kann. Ganz besonders dann, wenn einige Schreiber weiterhin mit selben Klischeemotiv auf Kaczynski's auch noch so ein kleines ABER
hinweisen.
Schönen Gruß

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