- Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins @dottore - Taxass, 21.10.2007, 19:57
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins ebenfalls @dottore - Turon, 21.10.2007, 20:34
- "Eigener" Besitz? - Zandow, 21.10.2007, 20:36
- Re:"Eigener" Besitz? - Taxass, 22.10.2007, 01:26
- Damalige Reproduktionsraten waren aber deutlich tiefer. - eesti, 21.10.2007, 23:02
- Re: Damalige Reproduktionsraten waren aber deutlich tiefer. - Taxass, 22.10.2007, 02:17
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins @Taxass - Tassie Devil, 22.10.2007, 06:06
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins @dottore - harry49, 22.10.2007, 07:25
- Getreideerträge - Taxass, 22.10.2007, 15:29
- Re: Getreideerträge / Quelle dafür - i.A. von Popeye, - Elli -, 23.10.2007, 19:34
- Re: Getreideerträge / Quelle dafür - Student, 23.10.2007, 21:33
- Re: Getreideerträge / Quelle dafür - Student, 23.10.2007, 21:51
- Unterlagen der Steuerbehörde sind immer mit Vorsicht zu genießen (o.T.) - Taxass, 24.10.2007, 11:30
- Re: Getreideerträge / Quelle dafür - Student, 23.10.2007, 21:33
- Re: Getreideerträge / Quelle dafür - i.A. von Popeye, - Elli -, 23.10.2007, 19:34
- Getreideerträge - Taxass, 22.10.2007, 15:29
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins @dottore - dottore, 22.10.2007, 10:43
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins @dottore - Taxass, 22.10.2007, 15:19
- Re: Urzins- Zwangsabgabe oder Naturalzins - Einspruch, dottore - nereus, 22.10.2007, 16:42
Damalige Reproduktionsraten waren aber deutlich tiefer.
-->Die Verhältnisse von Zahlungen dürften sehr viel diffiziler gewesen sein.
Von Leihzins, Tribut, Raub mit allen möglichen Zwischenstufen (Tausch Frau oder Kind gegen Schwein, Kamel oder Getreidesack).
Da die Ernten damals ERHEBLICH geringer waren, als in unserer Zeit (schlechte Getreidesorten mit deutlich geringeren Körnerzahlen und sicher auch geringerem Korngewicht), zumal es keinen Kunstdünger gab, so daß die Böden schnell ausgelaugt waren, dürften Zinszahlungen deutlich tiefer gewesen sein, als beschrieben.
Es war einfach nicht möglich größeren Zins/Tribut zu nehmen, ohne daß man den Tributzahler vernichtet. So pendelte sich ein Gleichgewicht ein, das keine größeren Populationen zuließ. Und so verschwanden auch ganze Völker sehr schnell von der Bildfläche, wenn einfach zu viel Tribut verlangt wurde. Die Liven mal nur so als Beispiel.
Einen moralischen Aspekt würde ich da völlig auslassen.
Es ging einfach nur darum, das herauszupressen, was man nachhaltig vermochte.
Moral, ein schönes Wort, aber ein Wort mit leerer Hülle in der damaligen Zeit.
Bedenken mußte man dabei auch, daß im Kriegsfall nur der Bauer als Krieger eingezogen werden konnte, der auch noch lebte, dem man also genug zum Leben ließ.
Und Tribut kann auch nur der zahlen, dem man im Jahr zuvor genug zum Leben ließ.
Gruß
LR
>Du schreibst:
>>PS: Das sog."Zinssystem" hat sich aus dem Zwangsabgabensystem entwickelt (siehe dazu bitte die ausführlichen Diskussionen in den Sammlungen, Stichwort u.a."census"). Frage also: Wie kann es in Systemen, die keine solchen Abgaben kennen, zum Zins nach unserem heutigen Verständnis kommen?
>Dazu möchte ich anmerken; lange bevor es Geld gab, existierte die Landwirtschaft oder nennen wir es Ackerbau. Wer nun Land sein eigen nannte, oder urbar machte,er es also"besaß", konnte er sicherlich von einem Nachbarn Saatgut leihen, falls er solches nicht hatte.
>Nach der Ernte hatte sich normalerweise das eingesetzte Saatgut ver10facht, ver20facht oder ver100facht.
>Dadurch wurde der Schuldner in die Lage versetzt einen erheblichen Anteil"Zinsen" auf das geliehene Gut zu erwirtschaften.
>100% pro Jahr wären sicher nicht zuviel gewesen und noch nichtmal als Wucher zu bezeichnen, immer eine normale Ernte vorausgesetzt.
>Ich sehe in dieser Praxis (lange vor einem Geldsystem) den zumindest moralischen Ursprung des Zinses.
>Gruss Taxass

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