- Für die nächste Spaniendiskussion, ein königliches: „"Por qué no te callas?" - prinz_eisenherz, 14.11.2007, 21:43
- Inzüchtlerisch"por qué no te callas?" oder nazometrisch"geht nicht" - kosh, 15.11.2007, 09:59
- Kosh, ein würdiger Nachfolger von François Villon - prinz_eisenherz, 15.11.2007, 10:53
- Inzüchtlerisch"por qué no te callas?" oder nazometrisch"geht nicht" - kosh, 15.11.2007, 09:59
Kosh, ein würdiger Nachfolger von François Villon
-->Guten Tag kosh,
da nun manche der bekannten Börsensommerfrischler hier im Forum wie Hühner ohne Kopf über den Börsenplatz rennen, kommt mir deine Kurzintervention zur spanischen Königinzucht gerade recht. Ich meine, alle die da so in der Runde saßen, keinem von denen würde ich die Leitung eines Heimes für gefallene Frauen übertragen, aber ausgerechnet der spanische König, ausgerechnet der plustert sich zum Unberührbaren auf. Die Parallelen zur sich steigernden Hysterie in Deutschland, die „Das geht nicht - Sperranlage“ war einfach zu verlockend, wie z. b. Spanien es regelt.
Der Text, dein in die Tasten gehämmerter Blutrausch erinnert mich an die besten Zeiten von Wolfgang Neuss. Ja, der Wolfgang Neuss aus dem Film „Das Wirtshaus im Spessart“, aber nicht der Schauspieler, sondern er selbst, später, der Vortragskünstler hier in Berlin.
Zu den Texten von dem oben genannten Barden François Villon ist er auf Zuruf aus dem Publikum oder weil er gerade wieder einmal nicht wusste wohin mit seiner Wortgewalt, dann ist der, derb aber herzlich, auf die Tagespolitik eingegangen. Es war zum Schreien und zum Lachen gleichzeitig, einfach genial. Im halben Jahr habe ich mir die Geldausgabe gegönnt, bin ich mindestens dreimal in seine Vorstellung gegangen.
Er konnte so lesen und vortragen wie du den letzen Absatz es dir von der Seele geschrieben hast, ohne Tabus. Das alles in den ach so spießigen 60zigern. In jeder Vorstellung brodelte die Halle. Es war eine Stimmung zum Kinder zeugen. Der eine aus dem Publikum rief zum Neuss rüber, daß er eine verdammte Drecksau sei, was nicht so falsch war; der nächste stürmte aus der Sitzreihe, mitten in der Vorstellung, in die Garderobe und ging nach Hause, aber nicht ohne einen persönlichen Nachruf von der Bühne. Ein anderer jubelte lautstark vor Verzückung und vorne stand der Wolfgang Neuss, nahm alles auf und verwurstelte es zu den vorgetragnen Texten von dem französischen Schriftsteller. Manchmal hatte ich Schweißausbrüche, weil man glaubte, jeden Augenblick beginnt eine wüste Massenschlägerei im Saal.
So, jetzt aber genug. Der Vergleich deines Textes mit dem François Villon hat mich in diese Zeiten versetzt.
bis denne
eisenherz

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